(Antwerpen 1611–1661)
Silbertablett mit blauen und weißen Trauben und Quitten auf einem Samtkissen,
signiert links oben: Joannes Fyt,
Öl auf Leinwand, 84 x 122 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Belgien, seit den 1950er Jahren

Jan Fyt wird gemeinsam mit seinem Lehrer Frans Snyders zu den führenden Stillleben- und Tiermalern des flämischen Barocks gezählt. Das vorliegende, sorgfältig gemalte Früchtearrangement auf einem Silbertablett zeigt den Meister am Höhepunkt seines Könnens. Die übereinanderliegenden Trauben mit ihren glänzenden Schalen, die das sorgfältig modulierte Licht reflektieren, hat Antwerpens gegenreformatorische Gesellschaft aufgrund der Wandlung von Wein in das Blut Christi als ein Symbol der Auferstehung verstanden, während die Quitten an die Vergänglichkeit oder an die Kürze des Lebens gemahnen sollten.

Schon 1629, als er noch im Atelier von Snyders tätig war, wird Jan Fyt als Meister der Lukasgilde in Antwerpen erwähnt; beide, Fyt und Snyders, wurden von Peter Paul Rubens mit der Ausführung von Blumen, Früchten und Tieren in einigen seiner prestigeträchtigsten Aufträge betraut. 1633/1634 hielt sich Fyt in Paris auf, bevor er Florenz, Venedig und Rom besuchte, wo er als ein Mitglied der Bentvueghels an Ritualen teilnahm, die dem Gott Bacchus gewidmet waren und bei denen Trauben eine starke Symbolkraft anhaftete.

Die malerische Bravura des vorliegenden Gemäldes ist für Fyts Eigenhändigkeit charakteristisch; er beschäftigte jedoch auch eine erfolgreiche Werkstatt, die 160 heute verzeichnete Werke ausführte. Zu seinen besten Schülern zählten Peeter Boel and Jacques van den Kerckhove.