Ercole Procaccini der Ältere
(Bologna 1515/1520–1595 Mailand)
Mystische Vermählung der heiligen Katharina,
Öl auf Holz, 79 x 59 cm, gerahmt
Literatur:
A. Mazza, La collezione Michelangelo Poletti nel castello di San Martino in Soverzano. Dipinti emiliani e di confine (secoli XV–XVIII), Bd. I, Bologna 2021, S. 136, Abb. 2
Dieses Gemälde stellt das Bekenntnis der heiligen Prinzessin Katharina von Alexandrien zum Christentum dar. Vor der Madonna steht das Jesuskind. Es ist dabei, die links kniende Märtyrerin zur Braut zu machen, indem es ihr den Ring an den Finger steckt. Dieses Werk des Bologneser Malers Ercole Procaccini entstand in den Jahren seines Aufenthalts in Parma. Dasselbe Sujet taucht auf einem Gemälde des Künstlers in der Galleria Estense in Modena (Inv.-Nr. 149) auf.
Ercole Procaccini der Ältere ging in der Werkstatt von Prospero Fontana in die Lehre und arbeitete gemeinsam mit dem Meister an der Ausstattung des Belvedere in Rom. Danach ist der Künstler in Parma dokumentiert, wo er die Orgeltüren der Kathedrale malte; anschließend ging er nach Mailand, wo er sich 1586 niederließ. Procaccini trug wesentlich zur Entwicklung des Manierismus in Bologna bei. Er übersetzte den Malstil der Bologneser Nachfolger Raffaels in eine eigenständige, sich durch idealisierende Merkmale auszeichnende Bildsprache. Sein Werk fügte sich gut in den gegen Ende des Jahrhunderts in Bologna herrschenden Kunstgeschmack. Die Gegenreformation diktierte einen neuen Stil. Im Gegensatz zu einer noch an den spätmanieristischen Figurenkanon gebundenen Bildsprache sollte er unmittelbar und verständlich sein und die Gefühle der Gläubigen bei der Andacht wecken, wodurch er den neuen Anforderungen an das religiöse Ritual besser entsprach.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
oldmasters@dorotheum.com
11.11.2021 - 15:37
- Schätzwert:
-
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-
- Startpreis:
-
EUR 26.000,-
Ercole Procaccini der Ältere
(Bologna 1515/1520–1595 Mailand)
Mystische Vermählung der heiligen Katharina,
Öl auf Holz, 79 x 59 cm, gerahmt
Literatur:
A. Mazza, La collezione Michelangelo Poletti nel castello di San Martino in Soverzano. Dipinti emiliani e di confine (secoli XV–XVIII), Bd. I, Bologna 2021, S. 136, Abb. 2
Dieses Gemälde stellt das Bekenntnis der heiligen Prinzessin Katharina von Alexandrien zum Christentum dar. Vor der Madonna steht das Jesuskind. Es ist dabei, die links kniende Märtyrerin zur Braut zu machen, indem es ihr den Ring an den Finger steckt. Dieses Werk des Bologneser Malers Ercole Procaccini entstand in den Jahren seines Aufenthalts in Parma. Dasselbe Sujet taucht auf einem Gemälde des Künstlers in der Galleria Estense in Modena (Inv.-Nr. 149) auf.
Ercole Procaccini der Ältere ging in der Werkstatt von Prospero Fontana in die Lehre und arbeitete gemeinsam mit dem Meister an der Ausstattung des Belvedere in Rom. Danach ist der Künstler in Parma dokumentiert, wo er die Orgeltüren der Kathedrale malte; anschließend ging er nach Mailand, wo er sich 1586 niederließ. Procaccini trug wesentlich zur Entwicklung des Manierismus in Bologna bei. Er übersetzte den Malstil der Bologneser Nachfolger Raffaels in eine eigenständige, sich durch idealisierende Merkmale auszeichnende Bildsprache. Sein Werk fügte sich gut in den gegen Ende des Jahrhunderts in Bologna herrschenden Kunstgeschmack. Die Gegenreformation diktierte einen neuen Stil. Im Gegensatz zu einer noch an den spätmanieristischen Figurenkanon gebundenen Bildsprache sollte er unmittelbar und verständlich sein und die Gefühle der Gläubigen bei der Andacht wecken, wodurch er den neuen Anforderungen an das religiöse Ritual besser entsprach.
Experte: Mark MacDonnell
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oldmasters@dorotheum.com
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister II |
Auktionstyp: | Online Auction |
Datum: | 11.11.2021 - 15:37 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 29.10. - 11.11.2021 |