Lot Nr. 1


Alfons Walde *


Alfons Walde * - Moderne

(Oberndorf 1891–1958 Kitzbühel)
Wilder Kaiser mit Bauernhof im Winter, ca. 1930, signiert A. Walde, Öl auf Karton, 41,5 x 67 cm, in Orig. Walde-Rahmen

Verzeichnet:
Archiv Alfons Walde

Provenienz:
Familienbesitz, Tschechoslowakei/Tschechien – in Kitzbühel erworben

…Es ist nicht gleichgültig, ob ein Künstler, der die Winterzeit nur daher kennt, daß er in dicken Pelzen hie und da einen Blick hinwirft auf die erstarrte Winterlandschaft und so „Winterbilder“ malt, oder ob ein den Abenteuern von Eis und Schnee hingebender Mensch all die tausend Erlebnisse künstlerisch festhält. Nur so ein Künstler, der ganz in diesen Dingen aufgegangen ist, vermag uns den Begriff „Winter“ auch seelisch nahezubringen …

Fritz Karpfen, Alfons Walde, Bergland, VI Jg., 1924, Nr. 11
Aus: Gert Ammann, Alfons Walde, 4. Auflage, Tyrolia-Verlag, 2004

…Wenn die Leute unvoreingenommen sehen könnten und nicht erst immer warten wollten, bis man ihnen zuredete, das gelten zu lassen, zu dessen Anerkennung sie sich ohnehin früher oder später werden bequemen müssen, so hätten sie die angenehme Genugtuung, schon heute in Walde einen der bedeutendsten österreichischen Maler zu erkennen. Wesentliche Äußerungen seines charaktervollen Schaffens sind in der Sezession zu sehen, deren 94. Ausstellung, in diesem und im kommenden Monat, repräsentative Tiroler Kunst bringt. Alfons Walde hat sich, auf seinem Weg zur Höhe, zu schöner Selbständigkeit entwickelt, die mehr ist als eine persönliche Angelegenheit, da sie neue Ausdrücke für Form und Farbe gefunden hat. Das Goethesche Wort, daß es ein wirklich Neues in der Dichtkunst eigentlich nicht gebe (und daß es immer nur darauf ankomme, daß und wie etwas wieder gesagt werde), gilt schließlich auch für die bildende Kunst. Denn etwas von dem selbst erstaunlich Neuen ist immer schon von früher her da, und es kommt – um einige der Hauptmomente zu nennen, die die Entwicklung befördern – nur auf die Weiterführung des Gegebenen, auf die andersgeartete Zusammenstellung, auf das Hineintragen des neuen Geistes an. Es gibt naturgemäß auch hier Ausnahmen, aber die Erfahrung lehrt, daß dann das Allzufremde sich dem stetig Fortschreitenden nähert. Spricht man bei Walde von Neuem, so ist das beiläufig so zu verstehen, wie es zuvor angedeutet wurde. Die Elemente seines Schaffens finden sich auch anderswo, daß er aber das Material seiner Wahl so verwendet, wie es geschieht und nicht anders, daß er mit einer nur ihm eigentümlichen Kraft, mit einem nur ihm zu Gebot stehenden Sinn für Inhalt und Form, für Linie und Farbe den Aufbau seiner Bilder besorgt, beinhaltet seine Größe. …

Max Roden, Tiroler Künstler. Volkszeitung, Wien vom 25. Juli 1927
Aus: Gert Ammann, Alfons Walde, 4. Auflage, Tyrolia-Verlag, 2004

Expertin: Mag. Elke Königseder Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358

elke.koenigseder@dorotheum.at

30.11.2021 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 790.500,-
Schätzwert:
EUR 280.000,- bis EUR 450.000,-

Alfons Walde *


(Oberndorf 1891–1958 Kitzbühel)
Wilder Kaiser mit Bauernhof im Winter, ca. 1930, signiert A. Walde, Öl auf Karton, 41,5 x 67 cm, in Orig. Walde-Rahmen

Verzeichnet:
Archiv Alfons Walde

Provenienz:
Familienbesitz, Tschechoslowakei/Tschechien – in Kitzbühel erworben

…Es ist nicht gleichgültig, ob ein Künstler, der die Winterzeit nur daher kennt, daß er in dicken Pelzen hie und da einen Blick hinwirft auf die erstarrte Winterlandschaft und so „Winterbilder“ malt, oder ob ein den Abenteuern von Eis und Schnee hingebender Mensch all die tausend Erlebnisse künstlerisch festhält. Nur so ein Künstler, der ganz in diesen Dingen aufgegangen ist, vermag uns den Begriff „Winter“ auch seelisch nahezubringen …

Fritz Karpfen, Alfons Walde, Bergland, VI Jg., 1924, Nr. 11
Aus: Gert Ammann, Alfons Walde, 4. Auflage, Tyrolia-Verlag, 2004

…Wenn die Leute unvoreingenommen sehen könnten und nicht erst immer warten wollten, bis man ihnen zuredete, das gelten zu lassen, zu dessen Anerkennung sie sich ohnehin früher oder später werden bequemen müssen, so hätten sie die angenehme Genugtuung, schon heute in Walde einen der bedeutendsten österreichischen Maler zu erkennen. Wesentliche Äußerungen seines charaktervollen Schaffens sind in der Sezession zu sehen, deren 94. Ausstellung, in diesem und im kommenden Monat, repräsentative Tiroler Kunst bringt. Alfons Walde hat sich, auf seinem Weg zur Höhe, zu schöner Selbständigkeit entwickelt, die mehr ist als eine persönliche Angelegenheit, da sie neue Ausdrücke für Form und Farbe gefunden hat. Das Goethesche Wort, daß es ein wirklich Neues in der Dichtkunst eigentlich nicht gebe (und daß es immer nur darauf ankomme, daß und wie etwas wieder gesagt werde), gilt schließlich auch für die bildende Kunst. Denn etwas von dem selbst erstaunlich Neuen ist immer schon von früher her da, und es kommt – um einige der Hauptmomente zu nennen, die die Entwicklung befördern – nur auf die Weiterführung des Gegebenen, auf die andersgeartete Zusammenstellung, auf das Hineintragen des neuen Geistes an. Es gibt naturgemäß auch hier Ausnahmen, aber die Erfahrung lehrt, daß dann das Allzufremde sich dem stetig Fortschreitenden nähert. Spricht man bei Walde von Neuem, so ist das beiläufig so zu verstehen, wie es zuvor angedeutet wurde. Die Elemente seines Schaffens finden sich auch anderswo, daß er aber das Material seiner Wahl so verwendet, wie es geschieht und nicht anders, daß er mit einer nur ihm eigentümlichen Kraft, mit einem nur ihm zu Gebot stehenden Sinn für Inhalt und Form, für Linie und Farbe den Aufbau seiner Bilder besorgt, beinhaltet seine Größe. …

Max Roden, Tiroler Künstler. Volkszeitung, Wien vom 25. Juli 1927
Aus: Gert Ammann, Alfons Walde, 4. Auflage, Tyrolia-Verlag, 2004

Expertin: Mag. Elke Königseder Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358

elke.koenigseder@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Moderne
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 30.11.2021 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: Online


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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