Giorgio de Chirico *
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(Volos, Griechenland 1888–1978 Rom)
Due cavalli, 1938, signiert, auf der Rückseite ebenso signiert und mit notarieller Beglaubigung, Öl auf Leinwand, 51,5 x 62 cm, gerahmt
Provenienz:
Galleria Narciso, Turin
Privatsammlung, Mailand
Europäische Privatsammlung
Literatur:
Claudio Bruno Sakraischik, Giorgio de Chirico, Catalogo Generale, Mailand 1971, Bd. II, Nr. 118
Giorgio de Chirico, der häufig als Pictor Optimus bezeichnet wird, ist durch sein Werk und seine willensstarke, energische Ausstrahlung zu einer umstrittenen Figur geworden. Er war der Meinung, dass „ein Kunstwerk, um unsterblich zu werden, immer die Grenzen des Menschlichen überschreiten muss, ohne sich um den gesunden Menschenverstand oder die Logik zu kümmern.” Sein Vermächtnis ist unübersehbar.
De Chiricos Werk ist stark von klassischen Einflüssen geprägt. Er war ein moderner Meister seines Fachs und schuf barocke Gemälde, in denen mediterrane Landschaften und Bastionen von Reiterfiguren und mächtigen Pferden bevölkert sind. Den Ocker- und Pastellfarben seiner Kindheit stellte er die für Nordeuropa typischen kälteren und rationaleren Farbtöne gegenüber. Das hier vorliegende Werk „Reiter in einem Dorf”, das um 1952 entstand, ist Ausdruck der dialektischen Verwendung nostalgischer Erinnerungen an seine griechische Heimat mit ihrer glorreichen Vergangenheit und der Entfremdung von der harten Realität der Nachkriegszeit. Das Pferd, ein immer wiederkehrendes Thema in de Chiricos Werk, ist eine kleinformatige Wiederaneignung der großen Malerei des 17. Jahrhunderts (Rubens, Van Dyck) (auf die sich de Chirico mindestens seit den Stillleben mit Wassermelonen und Rüstungen von 1922-23 bezog). Es ist ein stilistisches Modell, das durch die „Sprezzatura“ (dt. Leichtigkeit) der Pinselstriche noch verstärkt wird. Das Pferd, das wegen seiner Vitalität ausgewählt wurde, ist nicht mehr nur ein einfaches Nutzpferd, sondern es ist mit dem Menschen verbunden. Über die Schönheit hinaus drücken de Chiricos Pferde auch die Freiheit und die Kraft aus, die der Natur innewohnen.
30.11.2021 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 76.800,-
- Schätzwert:
-
EUR 40.000,- bis EUR 50.000,-
Giorgio de Chirico *
(Volos, Griechenland 1888–1978 Rom)
Due cavalli, 1938, signiert, auf der Rückseite ebenso signiert und mit notarieller Beglaubigung, Öl auf Leinwand, 51,5 x 62 cm, gerahmt
Provenienz:
Galleria Narciso, Turin
Privatsammlung, Mailand
Europäische Privatsammlung
Literatur:
Claudio Bruno Sakraischik, Giorgio de Chirico, Catalogo Generale, Mailand 1971, Bd. II, Nr. 118
Giorgio de Chirico, der häufig als Pictor Optimus bezeichnet wird, ist durch sein Werk und seine willensstarke, energische Ausstrahlung zu einer umstrittenen Figur geworden. Er war der Meinung, dass „ein Kunstwerk, um unsterblich zu werden, immer die Grenzen des Menschlichen überschreiten muss, ohne sich um den gesunden Menschenverstand oder die Logik zu kümmern.” Sein Vermächtnis ist unübersehbar.
De Chiricos Werk ist stark von klassischen Einflüssen geprägt. Er war ein moderner Meister seines Fachs und schuf barocke Gemälde, in denen mediterrane Landschaften und Bastionen von Reiterfiguren und mächtigen Pferden bevölkert sind. Den Ocker- und Pastellfarben seiner Kindheit stellte er die für Nordeuropa typischen kälteren und rationaleren Farbtöne gegenüber. Das hier vorliegende Werk „Reiter in einem Dorf”, das um 1952 entstand, ist Ausdruck der dialektischen Verwendung nostalgischer Erinnerungen an seine griechische Heimat mit ihrer glorreichen Vergangenheit und der Entfremdung von der harten Realität der Nachkriegszeit. Das Pferd, ein immer wiederkehrendes Thema in de Chiricos Werk, ist eine kleinformatige Wiederaneignung der großen Malerei des 17. Jahrhunderts (Rubens, Van Dyck) (auf die sich de Chirico mindestens seit den Stillleben mit Wassermelonen und Rüstungen von 1922-23 bezog). Es ist ein stilistisches Modell, das durch die „Sprezzatura“ (dt. Leichtigkeit) der Pinselstriche noch verstärkt wird. Das Pferd, das wegen seiner Vitalität ausgewählt wurde, ist nicht mehr nur ein einfaches Nutzpferd, sondern es ist mit dem Menschen verbunden. Über die Schönheit hinaus drücken de Chiricos Pferde auch die Freiheit und die Kraft aus, die der Natur innewohnen.
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Moderne |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 30.11.2021 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | Online |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
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