Lot Nr. 120


Anthonis van Dyck Schule/School


Anthonis van Dyck Schule/School - Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen

(1599-1641) Die Gefangennahme Christi, Feder in Braun, braun laviert, über roter Kreide, weiß gehöht, auf Bütten, rückseitig bezeichnet "P. P. Rubens" und "A. V. Dyck", 29 x 23,5 cm, Passep., ohne Rahmen, (Sch)

Provenienz:
Auktion Hollstein & Puppel, Berlin, 1. Dezember 1920, Los 50 (als Anthonis van Dyck);
Auktion, Christie’s, New York, 7. Dezember 1993, Los 245;
Privatsammlung, Italien.

Anthonis van Dyck setzte sich gegen Ende seiner Antwerpener Periode um 1618–1621 wiederholt mit dem Thema der “Gefangennahme Christi” auseinander. Es entstanden drei Gemälde mit unterschiedlichen Versionen des Sujets, die der Künstler in einer Serie von Kompositionsstudien und Figurenskizzen vorbereitete. Insgesamt sind sieben Kompositionszeichnungen für das Projekt, drei Skizzen für die Gruppe von Petrus und Malchus sowie zur Gruppe der schlafenden Apostel und eine Einzelstudie zur Figur des Malchus bekannt (vgl. C. Brown, Van Dyck Drawings, New York 1991, S. 128–143, Kat. 30–35). Die vorliegende Zeichnung geht auf eine Studie im Musée du Louvre, Paris (Brown 1991, Kat. 33, Inv. Nr.19909) zurück, in der van Dyck einige bedeutsame Änderungen an der bisher entwickelten Komposition vorgenommen hatte: Judas befindet sich nun an der rechten Seite von Christus, während zwei der Apostel im linken Vordergrund schlafen. Die Zeichnung in Paris ist zwar zur Übertragung in schwarzer Kreide quadriert, wurde jedoch für keine der vollendeten Versionen als Vorlage verwendet. Die Positionierung von Judas rechts neben Christus behielt van Dyck jedoch in allen drei ausgeführten Gemälden bei. Es dürfte sich hier um dieselbe Kopie nach der Pariser Studie handeln, die 1920 bei Hollstein & Puppel in Berlin verkauft wurde (vgl. Hollstein & Puppel, Berlin 1920, Kat. 50, ill.11). Die vorliegende Zeichnung ist identisch mit der Illustration im Auktionskatalog und könnte eventuell für eine gemalte Version nach van Dycks Entwurf im Louvre entstanden sein.

Wir danken Dr. Yvonne Bleyerveld, RKD, für die wissenschaftliche Unterstützung.

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at

20.04.2022 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 3.840,-
Schätzwert:
EUR 3.000,- bis EUR 4.000,-
Startpreis:
EUR 3.000,-

Anthonis van Dyck Schule/School


(1599-1641) Die Gefangennahme Christi, Feder in Braun, braun laviert, über roter Kreide, weiß gehöht, auf Bütten, rückseitig bezeichnet "P. P. Rubens" und "A. V. Dyck", 29 x 23,5 cm, Passep., ohne Rahmen, (Sch)

Provenienz:
Auktion Hollstein & Puppel, Berlin, 1. Dezember 1920, Los 50 (als Anthonis van Dyck);
Auktion, Christie’s, New York, 7. Dezember 1993, Los 245;
Privatsammlung, Italien.

Anthonis van Dyck setzte sich gegen Ende seiner Antwerpener Periode um 1618–1621 wiederholt mit dem Thema der “Gefangennahme Christi” auseinander. Es entstanden drei Gemälde mit unterschiedlichen Versionen des Sujets, die der Künstler in einer Serie von Kompositionsstudien und Figurenskizzen vorbereitete. Insgesamt sind sieben Kompositionszeichnungen für das Projekt, drei Skizzen für die Gruppe von Petrus und Malchus sowie zur Gruppe der schlafenden Apostel und eine Einzelstudie zur Figur des Malchus bekannt (vgl. C. Brown, Van Dyck Drawings, New York 1991, S. 128–143, Kat. 30–35). Die vorliegende Zeichnung geht auf eine Studie im Musée du Louvre, Paris (Brown 1991, Kat. 33, Inv. Nr.19909) zurück, in der van Dyck einige bedeutsame Änderungen an der bisher entwickelten Komposition vorgenommen hatte: Judas befindet sich nun an der rechten Seite von Christus, während zwei der Apostel im linken Vordergrund schlafen. Die Zeichnung in Paris ist zwar zur Übertragung in schwarzer Kreide quadriert, wurde jedoch für keine der vollendeten Versionen als Vorlage verwendet. Die Positionierung von Judas rechts neben Christus behielt van Dyck jedoch in allen drei ausgeführten Gemälden bei. Es dürfte sich hier um dieselbe Kopie nach der Pariser Studie handeln, die 1920 bei Hollstein & Puppel in Berlin verkauft wurde (vgl. Hollstein & Puppel, Berlin 1920, Kat. 50, ill.11). Die vorliegende Zeichnung ist identisch mit der Illustration im Auktionskatalog und könnte eventuell für eine gemalte Version nach van Dycks Entwurf im Louvre entstanden sein.

Wir danken Dr. Yvonne Bleyerveld, RKD, für die wissenschaftliche Unterstützung.

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen
Auktionstyp: Online Auction
Datum: 20.04.2022 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.04. - 20.04.2022


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.