Lot Nr. 543


Vincenzo Gemito


Vincenzo Gemito - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Neapel 1852–1929)
Der Philosoph, ca. 1886, zweite Fassung, Gießerstempeln, signiert Gemito, Bronze, Höhe 48,5 cm

Provenienz:
Sammlung Chines, Italien.

Abgebildet und verzeichnet in:
Ausstellungskatalog, Rom, GOMP, Cinzia Virno und Manuel Carrera, Gemito, Mancini e il loro ambiente. Opera giovanili, 2007;
Ausstellungskatalog, Paris, Petit Palais - Musée des Beaux-Arts de la ville, Gemito - le sculpteur de l’âme napolitaine, 2019, Nr. 21;
Ausstellungskatalog, Neapel, Museo di Capodimonte, Gemito - Dalla scultura al disegno, 2020, S. 188, Nr. 20.

Wir danken Dr. Maria Simonetta De Marinis für die wissenschaftliche Unterstützung.

Vincenzo Gemito, Kopf eines Philosophen, Bronze, gegossen um 1886 von Vincenzo Gemito, als er in seiner von De Mesnil finanzierten Gießerei arbeitete.
Der Kopf des Philosophen aus der Sammlung Achille Minozzi, der sich heute im Besitz des Museums Capodimonte in Neapel befindet und aus der Zeit um 1883-1886 stammt, wurde im Petit Palais in Paris und anschließend im Museum Capodimonte anlässlich einer Ausstellung über Gemito im Jahr 2019 präsentiert. Bei der gleichen Gelegenheit wurde auch der Kopf eines Philosophen aus der Chines Sammlung in Rom, um 1886, gezeigt.

Eine der wichtigsten Inspirationen für Gemitos Philosophenkopf war das Porträt des Pseudo-Seneca im Archäologischen Museum von Neapel. Die wichtigste reale Referenz des Künstlers bei der Darstellung seines Sujets war jedoch sein Adoptivvater Francesco Jadicicco, genannt „Masto Ciccio“, den er mehrfach in Skizzen und Zeichnungen porträtiert hatte.

Im vorliegenden Werk ist die scharfe Ziselierung, die die Details des Gesichts, der Haare und des Bartes umreißt, die Falten um die Augen der Figur mit mehr Nachdruck zeichnet und auch die Zähne hervorhebt, Ausdruck eines engen Realitätsbezugs und sicherlich näher an der getreuen Darstellung des Gesichts von „Masto Ciccio“, seines Adoptivvaters als der Hauptinspiration für dieses Werk.

Aber auch bei diesem Werk fehlt der Bezug zur Antike nicht. Schließlich wollte Gemito mit der Anbringung von vier kleinen Gießereistempeln auf dieser Skulptur, dem Rundstempel und natürlich der Signatur wahrscheinlich auf die Schönheit der Ausführung und die Bedeutung dieses Werks anspielen und damit seine Zufriedenheit mit dem Ergebnis zum Ausdruck bringen.

Maria Simonetta De Marinis

Experte: Gautier Gendebien Gautier Gendebien
+39-334-777 1603

Gautier.Gendebien@dorotheum.it

10.05.2022 - 16:00

Schätzwert:
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-

Vincenzo Gemito


(Neapel 1852–1929)
Der Philosoph, ca. 1886, zweite Fassung, Gießerstempeln, signiert Gemito, Bronze, Höhe 48,5 cm

Provenienz:
Sammlung Chines, Italien.

Abgebildet und verzeichnet in:
Ausstellungskatalog, Rom, GOMP, Cinzia Virno und Manuel Carrera, Gemito, Mancini e il loro ambiente. Opera giovanili, 2007;
Ausstellungskatalog, Paris, Petit Palais - Musée des Beaux-Arts de la ville, Gemito - le sculpteur de l’âme napolitaine, 2019, Nr. 21;
Ausstellungskatalog, Neapel, Museo di Capodimonte, Gemito - Dalla scultura al disegno, 2020, S. 188, Nr. 20.

Wir danken Dr. Maria Simonetta De Marinis für die wissenschaftliche Unterstützung.

Vincenzo Gemito, Kopf eines Philosophen, Bronze, gegossen um 1886 von Vincenzo Gemito, als er in seiner von De Mesnil finanzierten Gießerei arbeitete.
Der Kopf des Philosophen aus der Sammlung Achille Minozzi, der sich heute im Besitz des Museums Capodimonte in Neapel befindet und aus der Zeit um 1883-1886 stammt, wurde im Petit Palais in Paris und anschließend im Museum Capodimonte anlässlich einer Ausstellung über Gemito im Jahr 2019 präsentiert. Bei der gleichen Gelegenheit wurde auch der Kopf eines Philosophen aus der Chines Sammlung in Rom, um 1886, gezeigt.

Eine der wichtigsten Inspirationen für Gemitos Philosophenkopf war das Porträt des Pseudo-Seneca im Archäologischen Museum von Neapel. Die wichtigste reale Referenz des Künstlers bei der Darstellung seines Sujets war jedoch sein Adoptivvater Francesco Jadicicco, genannt „Masto Ciccio“, den er mehrfach in Skizzen und Zeichnungen porträtiert hatte.

Im vorliegenden Werk ist die scharfe Ziselierung, die die Details des Gesichts, der Haare und des Bartes umreißt, die Falten um die Augen der Figur mit mehr Nachdruck zeichnet und auch die Zähne hervorhebt, Ausdruck eines engen Realitätsbezugs und sicherlich näher an der getreuen Darstellung des Gesichts von „Masto Ciccio“, seines Adoptivvaters als der Hauptinspiration für dieses Werk.

Aber auch bei diesem Werk fehlt der Bezug zur Antike nicht. Schließlich wollte Gemito mit der Anbringung von vier kleinen Gießereistempeln auf dieser Skulptur, dem Rundstempel und natürlich der Signatur wahrscheinlich auf die Schönheit der Ausführung und die Bedeutung dieses Werks anspielen und damit seine Zufriedenheit mit dem Ergebnis zum Ausdruck bringen.

Maria Simonetta De Marinis

Experte: Gautier Gendebien Gautier Gendebien
+39-334-777 1603

Gautier.Gendebien@dorotheum.it


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 10.05.2022 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 30.04. - 10.05.2022