(Wien 1802–1875)
Familienbild vor der Weilburg in Baden, signiert, datiert (geritzt) Fertbauer (1)839, Öl auf Leinwand, 68,5 x 79 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Österreich.

Bei dem vorliegenden Los handelt es sich für den Wiener Biedermeier Malers Leopold Fertbauer um ein ungewöhnlich großes Format, da dieser bei seinen Einzel- und Gruppenportraits kleine Bildformate bevorzugte.
Hier hat sich wohl der Wiener Arzt Johann Christian Schiffner (1779-1857) mit seiner Frau Emilie, geb. Prohaska und deren Sohn und Tochter darstellen lassen. Schiffner war ab 1806 Sekundararzt am k.k. Allgemeinen Krankenhaus. Ab 1815 wurde er zum Primararzt und übernahm die Leitung des „Irrenhauses“ (sogenannten „Narrenturms“).
Im Zentrum an den Zaun gelehnt steht der erfolgreiche Arzt dessen Tochter sich liebevoll in seinen Arm einhakt. Rechts vor ihnen sitzt seine Gattin, die ihren Strohhut zu ihrer linken abgelegt hat und lenkt ihren sanften Blick in die Richtung des Hundes der Familie, welcher versucht in ihren Schoss zu springen. Lediglich der junge Knabe blickt den Betrachter direkt an während er lässig auf einem Felsen ruht. Hinter ihm wird der Blick eröffnet auf das Schloss Weilburg bei Baden. Die heute nicht mehr erhaltene Schlossanlage wurde von Erzherzog Karl am Abhang einer Anhöhe im Helenental am Fuß der Ruine Rauheneck beim Architekten Joseph Kornhäusel beauftragt. Er ließ 1820 – 1823 das Schloss für seine junge Gemahlin Henriette von Nassau-Weilburg errichten, welche der Anlage ihrer Namen gab.