Lot Nr. 695


Emil Jakob Schindler


Emil Jakob Schindler - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Wien 1842–1892 Westerland auf Sylt)
Regenlandschaft, signiert Schindler, Öl auf Leinwand, 65 x 102 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Schweiz.

Vergleiche:
Heinrich Fuchs, Emil Jakob Schindler, Wien 1970, S. 269, Nr. 688–690.

„Poetischer Realismus“ ist ein Begriff, den Emil Jakob Schindler selbst geprägt hat, um seine eigene Kunst zu beschreiben, und sein Werk wird diesem Begriff gewiss gerecht. Als einer der bedeutendsten österreichischen Landschaftsmaler der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und Hauptvertreter des Stimmungsimpressionismus erneuerte er das Landschaftsgenre, indem er über die getreue Darstellung der Wirklichkeit hinausging. Mit einer reduzierten Farbpalette und einem offenen Pinselstrich gelang es Schindler, die atmosphärische Qualität eines Ortes einzufangen. Luft, Licht und Farbe werden auf wunderbare Weise beschworen, sodass der Betrachter durch seine Gemälde und durch die Linse des Künstlers einen intimen Moment mit der Natur erlebt.

Schindlers Auseinandersetzung mit den Werken der Künstler von Barbizon und der Wiener Weltausstellung von 1873 ermutigte ihn dazu, Pionierarbeit in der Freilichtmalerei zu leisten, was zu seinem ausgeprägten Experimentieren mit wechselnden Lichtverhältnissen führte. Die Gemälde, die ab den späten 1870er Jahren entstanden, zeichnen sich durch eine zunehmend subtilere Wahrnehmung des Wetters und eine Vorliebe für einfache Motive aus dem Alltag aus. Trotz des großen Formats des folgenden Loses behält das Gemälde seinen intimen Charakter und ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie der Künstler über die optische Realität hinausging, um eine innere, emotional bestimmte Wahrheit zu vermitteln.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

10.05.2022 - 16:00

Schätzwert:
EUR 60.000,- bis EUR 90.000,-

Emil Jakob Schindler


(Wien 1842–1892 Westerland auf Sylt)
Regenlandschaft, signiert Schindler, Öl auf Leinwand, 65 x 102 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Schweiz.

Vergleiche:
Heinrich Fuchs, Emil Jakob Schindler, Wien 1970, S. 269, Nr. 688–690.

„Poetischer Realismus“ ist ein Begriff, den Emil Jakob Schindler selbst geprägt hat, um seine eigene Kunst zu beschreiben, und sein Werk wird diesem Begriff gewiss gerecht. Als einer der bedeutendsten österreichischen Landschaftsmaler der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und Hauptvertreter des Stimmungsimpressionismus erneuerte er das Landschaftsgenre, indem er über die getreue Darstellung der Wirklichkeit hinausging. Mit einer reduzierten Farbpalette und einem offenen Pinselstrich gelang es Schindler, die atmosphärische Qualität eines Ortes einzufangen. Luft, Licht und Farbe werden auf wunderbare Weise beschworen, sodass der Betrachter durch seine Gemälde und durch die Linse des Künstlers einen intimen Moment mit der Natur erlebt.

Schindlers Auseinandersetzung mit den Werken der Künstler von Barbizon und der Wiener Weltausstellung von 1873 ermutigte ihn dazu, Pionierarbeit in der Freilichtmalerei zu leisten, was zu seinem ausgeprägten Experimentieren mit wechselnden Lichtverhältnissen führte. Die Gemälde, die ab den späten 1870er Jahren entstanden, zeichnen sich durch eine zunehmend subtilere Wahrnehmung des Wetters und eine Vorliebe für einfache Motive aus dem Alltag aus. Trotz des großen Formats des folgenden Loses behält das Gemälde seinen intimen Charakter und ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie der Künstler über die optische Realität hinausging, um eine innere, emotional bestimmte Wahrheit zu vermitteln.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 10.05.2022 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 30.04. - 10.05.2022