(Antwerpen 1581–1642) und (Antwerpen 1586 – vor 1656)
Das Urteil des Midas,
Öl auf Holz, 57 x 84 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Frankreich;
Kunsthandel, Frankreich;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Wir danken Ursula Härting, die die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Francken (Figuren) und Leytens (Landschaft) bestätigt hat. Ein schriftliches Gutachten vom 1. Februar 2022 liegt vor. Sie datiert den vorliegenden Midas in die zweite Hälfte der 1620er Jahre.

Ursula Härting in ihrem Gutachten: „Das mir im Original bekannte Gemälde Urteil des Midas malten Frans Francken der Jüngere und, nach neustem Kenntnisstand, Gysbrecht Leytens. Von Francken stammt die vordere figürliche Staffage, von Leytens der landschaftliche Hintergrund mit den Gefährten des Pan […]. Seit dem 18. Jahrhundert finden sich unter ‚Meister der Winterlandschaften‘ bzw. Leytens nur noch winterliche Sujets mit kahlen Bäumen, doch zu seinen Lebzeiten im 17. Jahrhundert begegnet man unter seinem Namen einfachen Landschaften – einmal mit Figuren von Francken –, ja sogar Seestücken. Neuerdings sehe ich im dichten, wolligen Laubschlag und in blassgrünen, äußerst locker gemalten belaubten Landschaften auch in ihren Details , Leytens’ Hand. Leytens mietete ab März 1627 für drei Jahre das Atelier des 1626 verstorbenen Govaerts. Er könnte dort verbliebene unfertige Werke vollendet haben, die noch eine Staffage aus der Hand von Frans Francken II trugen, wie vielleicht auch im vorliegenden Bild, das ich in die zweite Hälfte der 1620er Jahre datiere. Bislang sah man die Basis eines Gemäldes in dessen Hintergrund, wie hier in der Landschaft, dem der Anteil des Figurenmalers folgte. Hier im Gemälde bestätigt sich jedoch mit der vorderen figürlichen Staffage von Frans II, dass die landschaftliche Basis an dessen erste figürliche Staffage herangemalt wurde.“