Lot Nr. 66


Antonio Tibaldi


Antonio Tibaldi - Alte Meister I

(Rom um 1631/32 – um 1675)
Ein mit Federn geschmückter Helm, eine Rüstung, eine Lanze, eine bronzene Statuette und eine Automatenuhr auf einem zum Teil drapierten Sims neben einem Morgenstern und einem Schild, von einem Vorhang hinterfangen; und
Ein Metallkrug, Vasen, ein Teller und eine bronzene Statuette auf einem zum Teil drapierten Marmorsims, von einem Vorhang hinterfangen,
Öl auf Leinwand, je 97 x 133,5 cm, gerahmt, Pendants (2)



Literatur:
G. Bocchi, Antonio Tibaldi detto il Conte, pittore a Roma nella seconda metà del Seicento. Nuove acquisizioni e definitive conferme, in: Parma per l’Arte. Rivista d’arte e cultura, Nr. XXVII, Parma 2021, S. 226, Abb. 24, 25

Die beiden vorliegenden Gemälde zählen zu den bedeutendsten Arbeiten des römischen Malers Antonio Tibaldi. Das zweite Bild gibt silberne Gegenstände und Geschirr wieder; das erste zeigt eine Kaminuhr und eine Rüstung mit Schild, einen Helm und verschiedene Waffen, die auf die militärischen Tugenden des Auftraggebers anspielen und sie hochhalten. Tibaldis malerische Virtuosität kulminiert in diesen Arbeiten insbesondere in der Beschreibung metallischer Gegenstände wie beispielsweise des Schilds, in dem sich das Licht reflektiert, der präzisen Wiedergabe des Harnischs, der Metallspitzen des Morgensterns und der Reflexe auf der silbernen Doppelhenkelvase.

Antonio Tibaldis Arbeiten zeigen in erster Linie Gegenstände, die der Schaustellung dienen, darunter verzierte Teppiche, die über verzierte Steinpodeste drapiert sind und auf denen der Künstler typische Gegenstände aus seinem Requisitenrepertoire angeordnet hat. Seine Gemälde sind normalerweise in ein Querformat eingeschrieben, und seine Gegenstände werden im Hintergrund von schweren Vorhängen gerahmt, so wie bei diesen beiden Bildern der Fall.

Antonio Tibaldi ging bei Francesco Noletti, genannt Maltese (1611–1654), in die Lehre, wo er sich sein komplexes ikonografisches Repertoire aneignete. Erst kürzlich wurde dem Künstler von der Wissenschaft wieder mehr Beachtung geschenkt, aufgrund der Wiederentdeckung eines Gemäldes mit der Aufschrift „l Tibaldi Romano“ auf einem dargestellten Buchrücken sowie eines weiteren Bildes, das mit „Ant. Tibaldi“ signiert ist (siehe G. und U. Bocchi, Pittori di natura morta a Roma. Artisti italiani 1630–1750, Viadana 2005, S. 473–490). Weitere Forschungen haben sich auf Archive von Pfarrkirchen konzentriert, wonach der Künstler gemäß den Stati delle anime von 1675 im Zusammenhang mit der Pfarre von Santa Maria del Popolo verzeichnet ist. Ein Überblick über die Inventare historischer römischer Sammlungen erlaubte zudem die Identifizierung einiger seiner bedeutendsten Auftraggeber, darunter die Barberini (Papst Urban VIII.) und die Chigi (Papst Alexander VII.). Zudem scheint der Name des Künstlers im Inventarverzeichnis des Lorenzo Onofrio Colonna im Zusammenhang mit mehreren kleinen Kupferbildern mit Vögeln und Früchten auf. Angesichts solch berühmter Auftraggeber erfreute sich Antonio Tibaldi zweifellos einer großen Wertschätzung unter der römischen Elite, die für prächtige Stillleben besonders empfänglich war.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

11.05.2022 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 45.500,-
Schätzwert:
EUR 50.000,- bis EUR 70.000,-

Antonio Tibaldi


(Rom um 1631/32 – um 1675)
Ein mit Federn geschmückter Helm, eine Rüstung, eine Lanze, eine bronzene Statuette und eine Automatenuhr auf einem zum Teil drapierten Sims neben einem Morgenstern und einem Schild, von einem Vorhang hinterfangen; und
Ein Metallkrug, Vasen, ein Teller und eine bronzene Statuette auf einem zum Teil drapierten Marmorsims, von einem Vorhang hinterfangen,
Öl auf Leinwand, je 97 x 133,5 cm, gerahmt, Pendants (2)



Literatur:
G. Bocchi, Antonio Tibaldi detto il Conte, pittore a Roma nella seconda metà del Seicento. Nuove acquisizioni e definitive conferme, in: Parma per l’Arte. Rivista d’arte e cultura, Nr. XXVII, Parma 2021, S. 226, Abb. 24, 25

Die beiden vorliegenden Gemälde zählen zu den bedeutendsten Arbeiten des römischen Malers Antonio Tibaldi. Das zweite Bild gibt silberne Gegenstände und Geschirr wieder; das erste zeigt eine Kaminuhr und eine Rüstung mit Schild, einen Helm und verschiedene Waffen, die auf die militärischen Tugenden des Auftraggebers anspielen und sie hochhalten. Tibaldis malerische Virtuosität kulminiert in diesen Arbeiten insbesondere in der Beschreibung metallischer Gegenstände wie beispielsweise des Schilds, in dem sich das Licht reflektiert, der präzisen Wiedergabe des Harnischs, der Metallspitzen des Morgensterns und der Reflexe auf der silbernen Doppelhenkelvase.

Antonio Tibaldis Arbeiten zeigen in erster Linie Gegenstände, die der Schaustellung dienen, darunter verzierte Teppiche, die über verzierte Steinpodeste drapiert sind und auf denen der Künstler typische Gegenstände aus seinem Requisitenrepertoire angeordnet hat. Seine Gemälde sind normalerweise in ein Querformat eingeschrieben, und seine Gegenstände werden im Hintergrund von schweren Vorhängen gerahmt, so wie bei diesen beiden Bildern der Fall.

Antonio Tibaldi ging bei Francesco Noletti, genannt Maltese (1611–1654), in die Lehre, wo er sich sein komplexes ikonografisches Repertoire aneignete. Erst kürzlich wurde dem Künstler von der Wissenschaft wieder mehr Beachtung geschenkt, aufgrund der Wiederentdeckung eines Gemäldes mit der Aufschrift „l Tibaldi Romano“ auf einem dargestellten Buchrücken sowie eines weiteren Bildes, das mit „Ant. Tibaldi“ signiert ist (siehe G. und U. Bocchi, Pittori di natura morta a Roma. Artisti italiani 1630–1750, Viadana 2005, S. 473–490). Weitere Forschungen haben sich auf Archive von Pfarrkirchen konzentriert, wonach der Künstler gemäß den Stati delle anime von 1675 im Zusammenhang mit der Pfarre von Santa Maria del Popolo verzeichnet ist. Ein Überblick über die Inventare historischer römischer Sammlungen erlaubte zudem die Identifizierung einiger seiner bedeutendsten Auftraggeber, darunter die Barberini (Papst Urban VIII.) und die Chigi (Papst Alexander VII.). Zudem scheint der Name des Künstlers im Inventarverzeichnis des Lorenzo Onofrio Colonna im Zusammenhang mit mehreren kleinen Kupferbildern mit Vögeln und Früchten auf. Angesichts solch berühmter Auftraggeber erfreute sich Antonio Tibaldi zweifellos einer großen Wertschätzung unter der römischen Elite, die für prächtige Stillleben besonders empfänglich war.

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 11.05.2022 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 30.04. - 11.05.2022


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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