Lot Nr. 79 -


Bartolomeo Manfredi


Bartolomeo Manfredi - Alte Meister I

(Ostiano 1582–1622 Rom)
Ecce Homo,
Öl auf Leinwand, 98,5 x 73,5 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
Campione, Galleria Civica San Zenone, L’impronta di Caravaggio, 7. Juli – 21. August 2011 (als Bartolomeo Manfredi)

Literatur:
G. Papi, Bartolomeo Manfredi, Soncino 2013, S. 128, 183f., Nr. 48, Tafel LXX (als Bartolomeo Manfredi)

Das vorliegende Gemälde wurde von Gianni Papi in die späten 1610er Jahre datiert (siehe Literatur) und kann mit anderen Gemälden Manfredis, wie beispielsweise dem Bild Ecce Homo im Memphis Brooks Museum of Art (Inv.-Nr. 89.12) und der Dornenkrönung in den Uffizien in Florenz (siehe G. Papi, Bartolomeo Manfredi, Soncino 2013, Kat.-Nr. 36) verglichen werden. Gegenüber dem Bild in Memphis erscheint Christus auf unserem Bild älter. Auf dem Bild der Uffizien sind die Gesichtszüge und der Ausdruck sowie die Dornenkrone ähnlich wie jene im vorliegenden Gemälde wiedergegeben. Das glatte Inkarnat, die melancholischen Augen und die blassen Wangen mit den Lichtern auf Nasenspitze und Nasenflügel sind typische Merkmale der Arbeiten von Manfredi. Die hohe Qualität des vorliegenden Gemäldes macht es zu einer wertvollen Hinzufügung zum Werk des Künstlers.

Die Komposition steht mit einem weiteren Gemälde in Beziehung, das von Stefano Causa Battistello Caracciolo zugeschrieben wurde, was allerdings Gegenstand einer anhaltenden Debatte unter KunsthistorikerInnen geblieben ist (siehe S. Causa, Battistello, in: F. Bologna [Hg.], Caracciolo e il primo naturalismo a Napoli, Ausstellungskatalog, Neapel 1991, S. 187, Abb. 7).

Bartolomeo Manfredi war einer der bedeutendsten Nachfolger Caravaggios, dessen Realismus und erfindungsreiche Kompositionen zahlreiche Künstler, die in Rom während des 17. Jahrhunderts tätig waren, beeinflusst haben. Manfredi ist für einen Stil bekannt, den Joachim von Sandrart mit „Manfrediana methodus“ bezeichnet hat: Gemeint ist damit eine Rückbesinnung auf das Schaffen Caravaggios und dessen Weiterentwicklung.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

11.05.2022 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 37.631,-
Schätzwert:
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-

Bartolomeo Manfredi


(Ostiano 1582–1622 Rom)
Ecce Homo,
Öl auf Leinwand, 98,5 x 73,5 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
Campione, Galleria Civica San Zenone, L’impronta di Caravaggio, 7. Juli – 21. August 2011 (als Bartolomeo Manfredi)

Literatur:
G. Papi, Bartolomeo Manfredi, Soncino 2013, S. 128, 183f., Nr. 48, Tafel LXX (als Bartolomeo Manfredi)

Das vorliegende Gemälde wurde von Gianni Papi in die späten 1610er Jahre datiert (siehe Literatur) und kann mit anderen Gemälden Manfredis, wie beispielsweise dem Bild Ecce Homo im Memphis Brooks Museum of Art (Inv.-Nr. 89.12) und der Dornenkrönung in den Uffizien in Florenz (siehe G. Papi, Bartolomeo Manfredi, Soncino 2013, Kat.-Nr. 36) verglichen werden. Gegenüber dem Bild in Memphis erscheint Christus auf unserem Bild älter. Auf dem Bild der Uffizien sind die Gesichtszüge und der Ausdruck sowie die Dornenkrone ähnlich wie jene im vorliegenden Gemälde wiedergegeben. Das glatte Inkarnat, die melancholischen Augen und die blassen Wangen mit den Lichtern auf Nasenspitze und Nasenflügel sind typische Merkmale der Arbeiten von Manfredi. Die hohe Qualität des vorliegenden Gemäldes macht es zu einer wertvollen Hinzufügung zum Werk des Künstlers.

Die Komposition steht mit einem weiteren Gemälde in Beziehung, das von Stefano Causa Battistello Caracciolo zugeschrieben wurde, was allerdings Gegenstand einer anhaltenden Debatte unter KunsthistorikerInnen geblieben ist (siehe S. Causa, Battistello, in: F. Bologna [Hg.], Caracciolo e il primo naturalismo a Napoli, Ausstellungskatalog, Neapel 1991, S. 187, Abb. 7).

Bartolomeo Manfredi war einer der bedeutendsten Nachfolger Caravaggios, dessen Realismus und erfindungsreiche Kompositionen zahlreiche Künstler, die in Rom während des 17. Jahrhunderts tätig waren, beeinflusst haben. Manfredi ist für einen Stil bekannt, den Joachim von Sandrart mit „Manfrediana methodus“ bezeichnet hat: Gemeint ist damit eine Rückbesinnung auf das Schaffen Caravaggios und dessen Weiterentwicklung.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 11.05.2022 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 30.04. - 11.05.2022


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.