Johannes Lingelbach
![Johannes Lingelbach - Alte Meister I Johannes Lingelbach - Alte Meister I](/fileadmin/lot-images/38A220511/normal/johannes-lingelbach-8051025.jpg)
(Frankfurt am Main 1624–1674 Amsterdam)
Klassizistischer Garten mit eleganten Figuren,
signiert und datiert rechts unten: LINGELBACH/1663,
Öl auf Leinwand, 114 x 89 cm, gerahmt
Provenienz:
Privatsammlung, Deutschland, seit den 1920er Jahren
Bei dem vorliegenden Gemälde handelt es sich um ein meisterhaftes Beispiel des lebendigen und feinsinnigen Schaffens Johannes Lingelbachs, eines der führenden Vertreter der zweiten Generation der Bamboccianti, einer Gruppe holländischer Genremaler, die in Rom in der Nachfolge von Pieter van Laer (1599–1642) tätig waren. Das weiche italianisierende Licht, das die Formen der Figuren im Vorder- und Mittelgrund sorgfältig artikuliert und abschattet, und die höchst naturalistische Wiedergabe des Laubwerks dahinter sind typisch für den Künstler.
Der im dramatischen Schatten wiedergegebene Brunnen neben einer Nische mit einem liegend dargestellten Flussgott ist ein von Kultiviertheit zeugendes Capriccio, das an die damaligen aristokratischen und päpstlichen Gärten denken lässt. Die Lösung der das Brunnenbecken tragenden Drei Grazien geht auf eine berühmte antike Figurengruppe zurück, die sich damals im Cortile del Belvedere befand. Der Pfau rechts auf einer verzierten monumentalen römischen Vase schließt die Komposition gekonnt ab. Die in einen roten Mantel gehüllte Gestalt unterstreicht die Tiefenwirkung, während der Falkner neben ihr auf die Rückkehr einer höfischen Jagdgesellschaft zur Villa im Hintergrund weist. Lingelbach war ob seiner einfallsreichen Figurendarstellungen und kunstvollen Ausführung sehr gefragt. Er malte auch die Staffage in den Werken von Landschaftern wie Jan van der Heyden und Meindert Hobemma. Lingelbach wurde möglicherweise von Phillips Wouwerman ausgebildet, dessen Einfluss sich in dem vorliegenden Gemälde bemerkbar macht. Nachdem er in Rom und Paris tätig gewesen war, ließ sich der Künstler in Amsterdam nieder, wo er auf der Reestraat ein Nachbar von Jürgen Ovens war.
Experte: Damian Brenninkmeyer
Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
11.05.2022 - 16:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 19.200,-
- Schätzwert:
-
EUR 15.000,- bis EUR 25.000,-
Johannes Lingelbach
(Frankfurt am Main 1624–1674 Amsterdam)
Klassizistischer Garten mit eleganten Figuren,
signiert und datiert rechts unten: LINGELBACH/1663,
Öl auf Leinwand, 114 x 89 cm, gerahmt
Provenienz:
Privatsammlung, Deutschland, seit den 1920er Jahren
Bei dem vorliegenden Gemälde handelt es sich um ein meisterhaftes Beispiel des lebendigen und feinsinnigen Schaffens Johannes Lingelbachs, eines der führenden Vertreter der zweiten Generation der Bamboccianti, einer Gruppe holländischer Genremaler, die in Rom in der Nachfolge von Pieter van Laer (1599–1642) tätig waren. Das weiche italianisierende Licht, das die Formen der Figuren im Vorder- und Mittelgrund sorgfältig artikuliert und abschattet, und die höchst naturalistische Wiedergabe des Laubwerks dahinter sind typisch für den Künstler.
Der im dramatischen Schatten wiedergegebene Brunnen neben einer Nische mit einem liegend dargestellten Flussgott ist ein von Kultiviertheit zeugendes Capriccio, das an die damaligen aristokratischen und päpstlichen Gärten denken lässt. Die Lösung der das Brunnenbecken tragenden Drei Grazien geht auf eine berühmte antike Figurengruppe zurück, die sich damals im Cortile del Belvedere befand. Der Pfau rechts auf einer verzierten monumentalen römischen Vase schließt die Komposition gekonnt ab. Die in einen roten Mantel gehüllte Gestalt unterstreicht die Tiefenwirkung, während der Falkner neben ihr auf die Rückkehr einer höfischen Jagdgesellschaft zur Villa im Hintergrund weist. Lingelbach war ob seiner einfallsreichen Figurendarstellungen und kunstvollen Ausführung sehr gefragt. Er malte auch die Staffage in den Werken von Landschaftern wie Jan van der Heyden und Meindert Hobemma. Lingelbach wurde möglicherweise von Phillips Wouwerman ausgebildet, dessen Einfluss sich in dem vorliegenden Gemälde bemerkbar macht. Nachdem er in Rom und Paris tätig gewesen war, ließ sich der Künstler in Amsterdam nieder, wo er auf der Reestraat ein Nachbar von Jürgen Ovens war.
Experte: Damian Brenninkmeyer
Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister I |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 11.05.2022 - 16:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 30.04. - 11.05.2022 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.