Lot Nr. 67 V


1930 BMW DA3 Typ Wartburg


1930 BMW DA3 Typ Wartburg - Klassische Fahrzeuge

Von BMW bestätigtes Original
Nahezu lückenlose Historie
In Österreich ausgeliefert

BMW übernahm 1927 den Dixi 3/15 PS DA1 als Lizenzproduktion des äußerst erfolgreichen Austin Seven. DA stand übrigens für Deutsche Ausführung und sollte eindrücklich auf die Eisenacher Produktionsstätte verweisen. Diese Fahrzeuge wiesen erhebliche Unterschiede zum britischen Original auf, begründet im Umbau auf Linkslenkung. Im Juli 1929 wurde die Weiterentwicklung DA2 vorgestellt, den es wieder mit zahlreichen Karosserievarianten gab, aber ohne jegliche Sportlichkeit. Austin hingegen machte durch Sportmodelle wie den Ulster auf sich aufmerksam.

Deshalb präsentierte BMW im April 1930 den DA3 „Typ Wartburg“. Der kleine Sportwagen hatte es faustdick hinter den Ohren. Eine türlose Karosserie mit Bootsheck ähnelte stark den Bugattis jener Zeit. Da die Karosserie in Aluminium gefertigt wurde, entstand ein Leichtgewicht von nur gut 400 kg. Der bewährte 748 ccm-Motor wurde höher verdichtet, erhielt eine größere Bedüsung, ein kupfernes Ansaugrohr und eine doppelte Auspuffleitung. Somit wurde die Leistung von 15 PS auf 18 PS gesteigert, was dem Flitzer zu rund 90 km/h Spitze verhalf. Eine geänderte Federanordnung legte das Fahrwerk in Verbindung mit einer geköpften Vorderachse tiefer. 3.100 Reichsmark kostete dieser schnittige Sportwagen, immerhin 900 Reichsmark mehr als ein Dixi-Roadster. Das war viel Geld für wenig Auto in wirtschaftlich angespannten Zeiten. BMW baute deshalb nur 150 Stück, aufgeteilt in zwei Chargen. 100 Stück im Mai 1930, Fahrgestell-Nummern 19.909 bis 20.008, im August 1930 nochmals 50 weitere, Fahrgestell-Nummern 21.009 bis 21.058.

Obwohl BMW im Händlerschreiben extra darauf hinwies, dass man keinen Renn- oder Sportwagen bringe, sondern einen zweisitzigen Tourenwagen, bildete der Typ Wartburg die Grundlage für zahllose Sporteinsätze mit toller Erfolgsbilanz. Als erfolgreichster Fahrer galt Bobby Kohlrausch, der später dann sogar einen DA3 vom Werk gestellt bekam.

Auf Nachfrage bei BMW wurde bestätigt, dass es sich bei diesem Fahrzeug um einen echten DA3 Typ Wartburg handelt, der am 20. Oktober 1930 an den Bregenzer BMW-Händler Victor Sohn ausgeliefert wurde. Die Lackierung war weiß mit blauen Kotflügeln. Im Zuge der Anfrage wird insbesondere auch darauf hingewiesen, dass der DA3 kein eigenes Typenschild hatte, sondern mit dem normalen Typenschild des DA2 versehen war, auf dem auch nur die 15 PS anstelle der tatsächlichen 18 PS angegeben waren.

Bis in die späten 1930er Jahre war der BMW im Besitz der Familie Bilgeri in Bregenz, zugelassen auf das Kennzeichen A 2521. Historische Fotos im DA3-Buch von H. Kasimirowicz zeigen den Wartburg bereits mit den kleinen Cycle-Wings.

Am 10. Juni 1949 wurde ein neuer Einzelgenehmigungsbescheid auf P. Martini aus Innsbruck ausgestellt. Hierauf ist der DA3 abgebildet mit kleinen Kotflügeln und schnittiger Eigenbau-Frontmaske. Fünf weitere Tiroler Halter folgten, ehe Heinrich Nagiller aus Innsbruck den heruntergekommenen Sportwagen entdeckte. Der damals 19-jährige kaufte den BMW, renovierte ihn und ließ ihn am 19. Dezember 1959 quasi als Weihnachtsgeschenk zu. Noch erhalten ist auch der Wagenpass vom Österreichischen Motor-Veteranen-Club, ausgestellt am 17. Oktober 1969. Damals war der BMW noch mit dem originalen Motor mit der Nummer 21028 ausgestattet, später wurde dieser durch den aktuellen mit der Nummer 20124 ersetzt. Er verkaufte den Wartburg erst nach mehr als 25 Jahren an seinen Innsbrucker Oldtimerkollegen H. Strauhal, der ihn am 13. Oktober 1989 zuließ. Um 2000 entschloss er sich den Sportwagen bei einem Freund restaurieren zu lassen. Dieser begann mit der Arbeit und verstarb nach dem Zerlegen. Rund sechs Jahre vergingen, bis J. Kofler aus Mutters die abgebrochene Restaurierung erwirbt und in den kommenden Jahren den Wartburg vollendet.

Augenmerk lag dabei auf ein authentisches Äußeres sowie gute Funktion. Im Zuge der Restaurierung entschied man sich, Karosserie und Boden zu erneuern, wobei das Bootsheck bereits fehlte. Die originalen Aluminiumteile sind in schlechtem Zustand aufbewahrt worden. Als Originalteile gehören Sie zum Auto und werden natürlich beigegeben. 2018 wurde der DA3 wiederzugelassen und ein FIVA-Pass erstellt. Ein befreundeter Enthusiast aus dem Bayerischen, der bereits die Restaurierung begleitete, erwarb den Wartburg, ließ deutsche Papiere ausstellen und den Wagen zu. Gefahren ist der sehr große Mensch mit dem sehr kleinen Auto nicht, vielmehr erfreute er sich an den Details und dem Wissen um die Historie. Eingebracht wird der BMW nach kleinem Service in natürlich fahrbereitem Zustand, wovon wir uns mit breitem Grinser bereits selbst überzeugen konnten.

Chassis: 21028
Motor: 20124
Papiere: Österreichische Einzelgenehmigung
Deutsche historische Zulassung

02.07.2022 - 15:00

Erzielter Preis: **
EUR 57.500,-
Schätzwert:
EUR 55.000,- bis EUR 75.000,-

1930 BMW DA3 Typ Wartburg


Von BMW bestätigtes Original
Nahezu lückenlose Historie
In Österreich ausgeliefert

BMW übernahm 1927 den Dixi 3/15 PS DA1 als Lizenzproduktion des äußerst erfolgreichen Austin Seven. DA stand übrigens für Deutsche Ausführung und sollte eindrücklich auf die Eisenacher Produktionsstätte verweisen. Diese Fahrzeuge wiesen erhebliche Unterschiede zum britischen Original auf, begründet im Umbau auf Linkslenkung. Im Juli 1929 wurde die Weiterentwicklung DA2 vorgestellt, den es wieder mit zahlreichen Karosserievarianten gab, aber ohne jegliche Sportlichkeit. Austin hingegen machte durch Sportmodelle wie den Ulster auf sich aufmerksam.

Deshalb präsentierte BMW im April 1930 den DA3 „Typ Wartburg“. Der kleine Sportwagen hatte es faustdick hinter den Ohren. Eine türlose Karosserie mit Bootsheck ähnelte stark den Bugattis jener Zeit. Da die Karosserie in Aluminium gefertigt wurde, entstand ein Leichtgewicht von nur gut 400 kg. Der bewährte 748 ccm-Motor wurde höher verdichtet, erhielt eine größere Bedüsung, ein kupfernes Ansaugrohr und eine doppelte Auspuffleitung. Somit wurde die Leistung von 15 PS auf 18 PS gesteigert, was dem Flitzer zu rund 90 km/h Spitze verhalf. Eine geänderte Federanordnung legte das Fahrwerk in Verbindung mit einer geköpften Vorderachse tiefer. 3.100 Reichsmark kostete dieser schnittige Sportwagen, immerhin 900 Reichsmark mehr als ein Dixi-Roadster. Das war viel Geld für wenig Auto in wirtschaftlich angespannten Zeiten. BMW baute deshalb nur 150 Stück, aufgeteilt in zwei Chargen. 100 Stück im Mai 1930, Fahrgestell-Nummern 19.909 bis 20.008, im August 1930 nochmals 50 weitere, Fahrgestell-Nummern 21.009 bis 21.058.

Obwohl BMW im Händlerschreiben extra darauf hinwies, dass man keinen Renn- oder Sportwagen bringe, sondern einen zweisitzigen Tourenwagen, bildete der Typ Wartburg die Grundlage für zahllose Sporteinsätze mit toller Erfolgsbilanz. Als erfolgreichster Fahrer galt Bobby Kohlrausch, der später dann sogar einen DA3 vom Werk gestellt bekam.

Auf Nachfrage bei BMW wurde bestätigt, dass es sich bei diesem Fahrzeug um einen echten DA3 Typ Wartburg handelt, der am 20. Oktober 1930 an den Bregenzer BMW-Händler Victor Sohn ausgeliefert wurde. Die Lackierung war weiß mit blauen Kotflügeln. Im Zuge der Anfrage wird insbesondere auch darauf hingewiesen, dass der DA3 kein eigenes Typenschild hatte, sondern mit dem normalen Typenschild des DA2 versehen war, auf dem auch nur die 15 PS anstelle der tatsächlichen 18 PS angegeben waren.

Bis in die späten 1930er Jahre war der BMW im Besitz der Familie Bilgeri in Bregenz, zugelassen auf das Kennzeichen A 2521. Historische Fotos im DA3-Buch von H. Kasimirowicz zeigen den Wartburg bereits mit den kleinen Cycle-Wings.

Am 10. Juni 1949 wurde ein neuer Einzelgenehmigungsbescheid auf P. Martini aus Innsbruck ausgestellt. Hierauf ist der DA3 abgebildet mit kleinen Kotflügeln und schnittiger Eigenbau-Frontmaske. Fünf weitere Tiroler Halter folgten, ehe Heinrich Nagiller aus Innsbruck den heruntergekommenen Sportwagen entdeckte. Der damals 19-jährige kaufte den BMW, renovierte ihn und ließ ihn am 19. Dezember 1959 quasi als Weihnachtsgeschenk zu. Noch erhalten ist auch der Wagenpass vom Österreichischen Motor-Veteranen-Club, ausgestellt am 17. Oktober 1969. Damals war der BMW noch mit dem originalen Motor mit der Nummer 21028 ausgestattet, später wurde dieser durch den aktuellen mit der Nummer 20124 ersetzt. Er verkaufte den Wartburg erst nach mehr als 25 Jahren an seinen Innsbrucker Oldtimerkollegen H. Strauhal, der ihn am 13. Oktober 1989 zuließ. Um 2000 entschloss er sich den Sportwagen bei einem Freund restaurieren zu lassen. Dieser begann mit der Arbeit und verstarb nach dem Zerlegen. Rund sechs Jahre vergingen, bis J. Kofler aus Mutters die abgebrochene Restaurierung erwirbt und in den kommenden Jahren den Wartburg vollendet.

Augenmerk lag dabei auf ein authentisches Äußeres sowie gute Funktion. Im Zuge der Restaurierung entschied man sich, Karosserie und Boden zu erneuern, wobei das Bootsheck bereits fehlte. Die originalen Aluminiumteile sind in schlechtem Zustand aufbewahrt worden. Als Originalteile gehören Sie zum Auto und werden natürlich beigegeben. 2018 wurde der DA3 wiederzugelassen und ein FIVA-Pass erstellt. Ein befreundeter Enthusiast aus dem Bayerischen, der bereits die Restaurierung begleitete, erwarb den Wartburg, ließ deutsche Papiere ausstellen und den Wagen zu. Gefahren ist der sehr große Mensch mit dem sehr kleinen Auto nicht, vielmehr erfreute er sich an den Details und dem Wissen um die Historie. Eingebracht wird der BMW nach kleinem Service in natürlich fahrbereitem Zustand, wovon wir uns mit breitem Grinser bereits selbst überzeugen konnten.

Chassis: 21028
Motor: 20124
Papiere: Österreichische Einzelgenehmigung
Deutsche historische Zulassung


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 16.00
oldtimer@dorotheum.at

+43 1 515 60 428
Auktion: Klassische Fahrzeuge
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 02.07.2022 - 15:00
Auktionsort: Vösendorf
Besichtigung: 30.06. – 02.07.2022


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.