Lot Nr. 162


Moritz von Schwind


Moritz von Schwind - Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900

(Wien 1804-1871 München)
Konvolut von 20 Zeichnungen, auf 13 Blatt, wohl aus einem Skizzenbuch, Figurenstudien, Porträts, Kompositionsstudien, Karikaturen, Bleistift, Feder in Braun, auf Papier, versch. Formate, Blätter teilweise gebräunt, fleckig, gefaltet, Gebrauchsspuren, ohne Passep., ohne Rahmen, (Sch)

Bei den vorliegenden Blättern dürfte es sich um Zeichnungen aus einem Skizzenbuch Moritz von Schwinds aus den späten 1830er und 1840er Jahren handeln. Die Zeichnungen zeigen Studien für verschiedene Kompositionen und spontane Einfälle, die der Künstler später in ganz unterschiedliche Kompositionen eingebracht haben dürfte. Eine Skizze mit weiblichen Genien mit Hochzeitsgirlanden könnte vielleicht für den „Amor- und Psyche-Zyklus“ von 1838 in Schloß Rüdigsdorf bei Altenburg entstanden sein (vgl. O. Weigmann, Schwind – Des Meisters Werke in 1265 Abbildungen, Stuttgart und Leipzig 1906, S. 165). Auch eine Studie mit zwei Mädchenköpfen dürfte in Zusammenhang mit demselben Zyklus stehen. Daneben findet sich eine Studie mit der Darstellung der „Erziehung des Dionysos“, bei der es sich eventuell um eine vorbereitende Skizze zu den „Philostratischen Gemälden“ in der Kunsthalle Karlsruhe (1842-1843) handeln könnte. Bei der gotischen Burg handelt es sich um ein für Schwind sehr typisches Skizzenblatt mit unterschiedlichen Einfällen, wobei die Burg an die „Gotische Stadt“ (1830er Jahre, Weigmann 1906, S. 168) bzw. „Ritter Kurts Brautfahrt“ (1835-1840, Weigmann 1906, S. 154) erinnert. Der Dante-Studienkopf auf demselben Blatt könnte in dem Gemälde „Dante und Amor“ (1830) verwendet worden sein (vgl. Weigmann 1906, S. 83). Die Blätter sind alle mit der für Schwind typischen übersprudelnden Lebendigkeit und Leichtigkeit ausgeführt und dokumentieren den Ideenreichtum seiner künstlerischen Einfälle und seine vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten als Zeichner.

Wir danken Dr. Ulrike Olbrich für die Bestätigung der Zuschreibung anhand von hochauflösenden digitalen Fotografien und die wissenschaftliche Unterstützung.

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at

28.09.2022 - 15:23

Erzielter Preis: **
EUR 4.352,-
Schätzwert:
EUR 2.400,- bis EUR 3.000,-
Startpreis:
EUR 2.400,-

Moritz von Schwind


(Wien 1804-1871 München)
Konvolut von 20 Zeichnungen, auf 13 Blatt, wohl aus einem Skizzenbuch, Figurenstudien, Porträts, Kompositionsstudien, Karikaturen, Bleistift, Feder in Braun, auf Papier, versch. Formate, Blätter teilweise gebräunt, fleckig, gefaltet, Gebrauchsspuren, ohne Passep., ohne Rahmen, (Sch)

Bei den vorliegenden Blättern dürfte es sich um Zeichnungen aus einem Skizzenbuch Moritz von Schwinds aus den späten 1830er und 1840er Jahren handeln. Die Zeichnungen zeigen Studien für verschiedene Kompositionen und spontane Einfälle, die der Künstler später in ganz unterschiedliche Kompositionen eingebracht haben dürfte. Eine Skizze mit weiblichen Genien mit Hochzeitsgirlanden könnte vielleicht für den „Amor- und Psyche-Zyklus“ von 1838 in Schloß Rüdigsdorf bei Altenburg entstanden sein (vgl. O. Weigmann, Schwind – Des Meisters Werke in 1265 Abbildungen, Stuttgart und Leipzig 1906, S. 165). Auch eine Studie mit zwei Mädchenköpfen dürfte in Zusammenhang mit demselben Zyklus stehen. Daneben findet sich eine Studie mit der Darstellung der „Erziehung des Dionysos“, bei der es sich eventuell um eine vorbereitende Skizze zu den „Philostratischen Gemälden“ in der Kunsthalle Karlsruhe (1842-1843) handeln könnte. Bei der gotischen Burg handelt es sich um ein für Schwind sehr typisches Skizzenblatt mit unterschiedlichen Einfällen, wobei die Burg an die „Gotische Stadt“ (1830er Jahre, Weigmann 1906, S. 168) bzw. „Ritter Kurts Brautfahrt“ (1835-1840, Weigmann 1906, S. 154) erinnert. Der Dante-Studienkopf auf demselben Blatt könnte in dem Gemälde „Dante und Amor“ (1830) verwendet worden sein (vgl. Weigmann 1906, S. 83). Die Blätter sind alle mit der für Schwind typischen übersprudelnden Lebendigkeit und Leichtigkeit ausgeführt und dokumentieren den Ideenreichtum seiner künstlerischen Einfälle und seine vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten als Zeichner.

Wir danken Dr. Ulrike Olbrich für die Bestätigung der Zuschreibung anhand von hochauflösenden digitalen Fotografien und die wissenschaftliche Unterstützung.

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
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astrid.schierz@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900
Auktionstyp: Online Auction
Datum: 28.09.2022 - 15:23
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 23.09. - 28.09.2022


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.