Lot Nr. 576 -


Conrad Grefe


Conrad Grefe - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Wien 1823–1907 Tulbing)
Blick auf eine Hammerschiede in den Voralpen, signiert, datiert Conrad Grefe 1851, Öl auf Leinwand, 73 x 102 cm, gerahmt

Vergleiche:
Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Hofheim am Taunus 1979, Bd. I, 1, S. 430, Nr. 6.

Der in Wien geborene Conrad Grefe trat 1837 in die Wiener Akademie der bildenden Künste ein, wo er bei Joseph Mößmer, Karl Gsellhofer und Thomas Ender studierte. Nach seiner Ausbildung malte er zunächst Landschaften in Öl, ab 1846 wandte er sich der Lithografie und Radierung zu. Im Zuge dessen entwickelte er ein spezielles Zinkflachdruckverfahren, durch das Ölgemälde in hoher Qualität reproduziert werden konnten. Diese Technik kam in seinem Wiener Atelier für Chromographien und Ölfarbendrucke zur Anwendung, wo er Mappenwerke herstellte, die seine eigenen Arbeiten und solche von anderen Künstlern beinhalteten. Er gilt daher als Pionier des Farbdrucks in Österreich. Auf seine Initiative hin wurde im Herbst 1856 der Wiener Künstlerverein „Eintracht“ gegründet, der in den darauffolgenden Jahren graphische Arbeiten von in Wien schaffenden Künstlern unter dem Namen „Künstler-Album“ herausgab. Während des Österreichisch-Italienischen Kriegs 1859 wurde gemeinsam mit dem ebenfalls in Wien ansässigen Albrecht-Dürer-Verein der „Patriotische Verein der Künstler Wiens“ gegründet, der durch den Verkauf von zur Verfügung gestellten Kunstwerken Stiftungsplätze finanzieren konnte. Gleichzeitig wurde auch die Idee zum Bau eines Künstlerhauses entwickelt, für dessen Errichtung Minister Anton Ritter von Schmerling 1861 die Erlaubnis erteilte. Im Zuge dessen gelang es Conrad Grefe, die beiden Vereine „Eintracht“ und „Dürer“ zur „Genossenschaft bildender Künstler Wien“ zu vereinigen, um im Künstlerhaus eine würdige Standesvertretung für alle bildenden Künstler Wiens zu etablieren. Weiters war er lange Zeit Vorstandsmitglied des Österreichischen Alpenvereins, arbeitete in der Redaktion des Jahrbuches mit und steuerte dafür viele Illustrationen bei.
Seine kunsthistorische Bedeutung liegt vor allem in der genauen bildlichen Dokumentation wichtiger nationaler Baudenkmäler und der Verbreitung ihrer Darstellungen in Mappenwerken, Zeitschriften und in der Reiseliteratur. Als Mitstifter des Künstlerhauses wurde er im Alter von diesem regelmäßig finanziell unterstützt. Conrad Grefe starb im Jahr 1907 in Tulbing in Niederösterreich.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

08.11.2022 - 17:00

Schätzwert:
EUR 4.000,- bis EUR 6.000,-

Conrad Grefe


(Wien 1823–1907 Tulbing)
Blick auf eine Hammerschiede in den Voralpen, signiert, datiert Conrad Grefe 1851, Öl auf Leinwand, 73 x 102 cm, gerahmt

Vergleiche:
Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Hofheim am Taunus 1979, Bd. I, 1, S. 430, Nr. 6.

Der in Wien geborene Conrad Grefe trat 1837 in die Wiener Akademie der bildenden Künste ein, wo er bei Joseph Mößmer, Karl Gsellhofer und Thomas Ender studierte. Nach seiner Ausbildung malte er zunächst Landschaften in Öl, ab 1846 wandte er sich der Lithografie und Radierung zu. Im Zuge dessen entwickelte er ein spezielles Zinkflachdruckverfahren, durch das Ölgemälde in hoher Qualität reproduziert werden konnten. Diese Technik kam in seinem Wiener Atelier für Chromographien und Ölfarbendrucke zur Anwendung, wo er Mappenwerke herstellte, die seine eigenen Arbeiten und solche von anderen Künstlern beinhalteten. Er gilt daher als Pionier des Farbdrucks in Österreich. Auf seine Initiative hin wurde im Herbst 1856 der Wiener Künstlerverein „Eintracht“ gegründet, der in den darauffolgenden Jahren graphische Arbeiten von in Wien schaffenden Künstlern unter dem Namen „Künstler-Album“ herausgab. Während des Österreichisch-Italienischen Kriegs 1859 wurde gemeinsam mit dem ebenfalls in Wien ansässigen Albrecht-Dürer-Verein der „Patriotische Verein der Künstler Wiens“ gegründet, der durch den Verkauf von zur Verfügung gestellten Kunstwerken Stiftungsplätze finanzieren konnte. Gleichzeitig wurde auch die Idee zum Bau eines Künstlerhauses entwickelt, für dessen Errichtung Minister Anton Ritter von Schmerling 1861 die Erlaubnis erteilte. Im Zuge dessen gelang es Conrad Grefe, die beiden Vereine „Eintracht“ und „Dürer“ zur „Genossenschaft bildender Künstler Wien“ zu vereinigen, um im Künstlerhaus eine würdige Standesvertretung für alle bildenden Künstler Wiens zu etablieren. Weiters war er lange Zeit Vorstandsmitglied des Österreichischen Alpenvereins, arbeitete in der Redaktion des Jahrbuches mit und steuerte dafür viele Illustrationen bei.
Seine kunsthistorische Bedeutung liegt vor allem in der genauen bildlichen Dokumentation wichtiger nationaler Baudenkmäler und der Verbreitung ihrer Darstellungen in Mappenwerken, Zeitschriften und in der Reiseliteratur. Als Mitstifter des Künstlerhauses wurde er im Alter von diesem regelmäßig finanziell unterstützt. Conrad Grefe starb im Jahr 1907 in Tulbing in Niederösterreich.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 08.11.2022 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 22.10. - 08.11.2022