Lot Nr. 580


Franz von Defregger


Franz von Defregger - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Stronach bei Dölsach 1835–1921 München)
Feierabend, signiert Defregger, Öl auf Holz, 45 x 54 cm, gerahmt

Provenienz:
Galerie Schlüter, Hamburg, 1984;
Privatsammlung, Deutschland.

Ausgestellt:
Franz von Defregger II, Städtische Galerie Rosenheim, 1. März bis 14. April 1991.

Verzeichnet und abgebildet in:
Hans Peter Defregger, Defregger 1835–1921. Ergänzungsband, Rosenheim 1991, S. 109 (“Feierabend”).

Gutachten von Hans Peter Defregger, München, 22. August 1984 liegt auf Anfrage vor. Franz von Defregger kann als Hauptvertreter der alpenländischen Genremalerei der Münchner Schule angesehen werden. Der gebürtige Tiroler kam erst durch Umwege zur Malerei. Ab 1860 besuchte er die Vorbereitungsklasse der Königlichen Kunstgewerbeschule in München und im darauffolgenden Jahr bestand er die Aufnahmeprüfung der Königlichen Kunstakademie, in die er aber erst 1864 eintrat. Nach einem Aufenthalt in Paris, wo er sich an der École des Beaux-Arts künstlerisch weiterbildete, verlagerte er seinen Wohnsitz dauerhaft nach München. In der Folgezeit spezialisierte er sich auf Portraits, Darstellungen von Szenen der Tiroler Freiheitskämpfe und des Tiroler Alltagslebens, hier vor allem auf Kinderszenen.
Die Verbundenheit mit dem Leben und der Natur seiner Tiroler Heimat ist in seinen Gemälden stets spürbar. Dies wird auch im vorliegenden Los sichtbar, das eine Familie die jeweilig abendliche Beschäftigung nachgehend zeigt. Am schmalen Küchentisch sitzend, lehnt sich der Mann an die Fensterbank und genießt seine Pfeife, während er seinem Kind, das auf dem Schoß der Mutter Schreibübungen ausführt, bedächtig zusieht. Die Frau wird von der Seite gezeigt und vom Licht, welches durch das Fenster hereinfällt, angestrahlt und ist tief in ihre Strickarbeit versunken. Der Raum ist nur spärlich mit Licht erhellt und im Hintergrund sind die Küchenutensilien in der schlicht eingerichteten Küche zu sehen. Defregger gewährt dem Betrachter einen intimen Einblick in den Kreis der Familie und lässt diesen an der abendlichen Routine des bäuerlichen Alltags teilhaben. Es handelt sich um ein wesentliches Bildmotiv, mit dem der Künstler das Haus als Ort der Geborgenheit auf die Leinwand bringt. Diese Wirkung verstärkt Defregger mit einer überlegt gewählten warmen Farbpalette und mit weicher Pinselführung, so strahlt dieses Gemälde auch heute noch Behaglichkeit und Gemütlichkeit aus.

Expertin: Johanna Plank, MA Johanna Plank, MA
+43-1-515 60-501

johanna.plank@dorotheum.at

08.11.2022 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 38.400,-
Schätzwert:
EUR 25.000,- bis EUR 30.000,-

Franz von Defregger


(Stronach bei Dölsach 1835–1921 München)
Feierabend, signiert Defregger, Öl auf Holz, 45 x 54 cm, gerahmt

Provenienz:
Galerie Schlüter, Hamburg, 1984;
Privatsammlung, Deutschland.

Ausgestellt:
Franz von Defregger II, Städtische Galerie Rosenheim, 1. März bis 14. April 1991.

Verzeichnet und abgebildet in:
Hans Peter Defregger, Defregger 1835–1921. Ergänzungsband, Rosenheim 1991, S. 109 (“Feierabend”).

Gutachten von Hans Peter Defregger, München, 22. August 1984 liegt auf Anfrage vor. Franz von Defregger kann als Hauptvertreter der alpenländischen Genremalerei der Münchner Schule angesehen werden. Der gebürtige Tiroler kam erst durch Umwege zur Malerei. Ab 1860 besuchte er die Vorbereitungsklasse der Königlichen Kunstgewerbeschule in München und im darauffolgenden Jahr bestand er die Aufnahmeprüfung der Königlichen Kunstakademie, in die er aber erst 1864 eintrat. Nach einem Aufenthalt in Paris, wo er sich an der École des Beaux-Arts künstlerisch weiterbildete, verlagerte er seinen Wohnsitz dauerhaft nach München. In der Folgezeit spezialisierte er sich auf Portraits, Darstellungen von Szenen der Tiroler Freiheitskämpfe und des Tiroler Alltagslebens, hier vor allem auf Kinderszenen.
Die Verbundenheit mit dem Leben und der Natur seiner Tiroler Heimat ist in seinen Gemälden stets spürbar. Dies wird auch im vorliegenden Los sichtbar, das eine Familie die jeweilig abendliche Beschäftigung nachgehend zeigt. Am schmalen Küchentisch sitzend, lehnt sich der Mann an die Fensterbank und genießt seine Pfeife, während er seinem Kind, das auf dem Schoß der Mutter Schreibübungen ausführt, bedächtig zusieht. Die Frau wird von der Seite gezeigt und vom Licht, welches durch das Fenster hereinfällt, angestrahlt und ist tief in ihre Strickarbeit versunken. Der Raum ist nur spärlich mit Licht erhellt und im Hintergrund sind die Küchenutensilien in der schlicht eingerichteten Küche zu sehen. Defregger gewährt dem Betrachter einen intimen Einblick in den Kreis der Familie und lässt diesen an der abendlichen Routine des bäuerlichen Alltags teilhaben. Es handelt sich um ein wesentliches Bildmotiv, mit dem der Künstler das Haus als Ort der Geborgenheit auf die Leinwand bringt. Diese Wirkung verstärkt Defregger mit einer überlegt gewählten warmen Farbpalette und mit weicher Pinselführung, so strahlt dieses Gemälde auch heute noch Behaglichkeit und Gemütlichkeit aus.

Expertin: Johanna Plank, MA Johanna Plank, MA
+43-1-515 60-501

johanna.plank@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 08.11.2022 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 22.10. - 08.11.2022


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.