Lot Nr. 593


Wilhelm Richter


Wilhelm Richter - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Wien 1839–1897)
Graf Miklos Pál Esterhazy de Galántha mit seinen Jagdhunden, signiert, datiert, W. Richter 1882, Öl auf Leinwand, 79 x 95 cm, gerahmt

Der österreichische Maler Wilhelm Richter begann seine künstlerische Laufbahn als Schüler von Leopold Kupelwieser und Johann Nepomuk Ender an der Wiener Akademie der bildenden Künste und wurde zu einem bekannten Genremaler. Unter seinen Werken finden sich vor allem Militär- und Jagdszenen, Pferdedarstellungen und Porträts. Bereits mit 24 Jahren war er als Kriegsmaler in Italien tätig, wo die Aufstände gegen die österreichische Herrschaft gewaltsam unterdrückt wurden. Im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien befinden sich einige Gemälde Richters, auf welchen er seine Kriegseindrücke festhielt. Er reiste in den 1870er Jahren mehrmals als Gast ins ungarische Gödöllo; im dortigen Schloss hielt sich die österreichische Kaiserin Elisabeth häufig auf, um an Jagdritten teilzunehmen. Es ist gut möglich, dass er bei diesen Besuchen mit Graf Miklós Pál Esterházy de Galántha Bekanntschaft machte, den er auf dem vorliegenden Los verewigte.

Die ungarische Familie Esterházy zählte seit dem Ende des 17. Jahrhunderts zum Hochadel. Miklós Pál wuchs in Wien und Westfalen auf und zeigte bereits in seiner Jugend ein ausgesprochen großes reiterliches Talent. Er wurde als hochgeschätzter Teilnehmer von Jagdgesellschaften regelmäßig von Kaiserin Elisabeth nach Gödöllö eingeladen. Nahe seines Schlosses Nordkirchen in Westfalen gründete er gemeinsam mit anderen adeligen Züchtern das Erste Westfälische Vollblutgestüt, das zeitweise zum größten Rennstall Westdeutschlands wurde. In Wien entstand auf seine Initiative im Jahre 1866 der Österreichische Jockey-Club. Aufgrund seiner Leidenschaft für den Pferderennsport wurde er als „Sport-Niki“ bekannt.
Seine zweite Leidenschaft galt dem Theater und er ließ auf seinem ungarischen Gut einen prachtvollen Theaterbau zur Unterhaltung seiner Gäste errichten. Esterházy wird hier in rotem Frack in Begleitung zweier Beagles, englischer Jagdhunde, abgebildet. Im Gegensatz zu Esterházys waghalsigen Jagden und Rennen fängt Richter hier einen Moment der Ruhe ein, bei dem Pferd und Reiter in gemächlichem Schritt eine Wasserstelle passieren.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

08.11.2022 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 16.640,-
Schätzwert:
EUR 6.000,- bis EUR 8.000,-

Wilhelm Richter


(Wien 1839–1897)
Graf Miklos Pál Esterhazy de Galántha mit seinen Jagdhunden, signiert, datiert, W. Richter 1882, Öl auf Leinwand, 79 x 95 cm, gerahmt

Der österreichische Maler Wilhelm Richter begann seine künstlerische Laufbahn als Schüler von Leopold Kupelwieser und Johann Nepomuk Ender an der Wiener Akademie der bildenden Künste und wurde zu einem bekannten Genremaler. Unter seinen Werken finden sich vor allem Militär- und Jagdszenen, Pferdedarstellungen und Porträts. Bereits mit 24 Jahren war er als Kriegsmaler in Italien tätig, wo die Aufstände gegen die österreichische Herrschaft gewaltsam unterdrückt wurden. Im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien befinden sich einige Gemälde Richters, auf welchen er seine Kriegseindrücke festhielt. Er reiste in den 1870er Jahren mehrmals als Gast ins ungarische Gödöllo; im dortigen Schloss hielt sich die österreichische Kaiserin Elisabeth häufig auf, um an Jagdritten teilzunehmen. Es ist gut möglich, dass er bei diesen Besuchen mit Graf Miklós Pál Esterházy de Galántha Bekanntschaft machte, den er auf dem vorliegenden Los verewigte.

Die ungarische Familie Esterházy zählte seit dem Ende des 17. Jahrhunderts zum Hochadel. Miklós Pál wuchs in Wien und Westfalen auf und zeigte bereits in seiner Jugend ein ausgesprochen großes reiterliches Talent. Er wurde als hochgeschätzter Teilnehmer von Jagdgesellschaften regelmäßig von Kaiserin Elisabeth nach Gödöllö eingeladen. Nahe seines Schlosses Nordkirchen in Westfalen gründete er gemeinsam mit anderen adeligen Züchtern das Erste Westfälische Vollblutgestüt, das zeitweise zum größten Rennstall Westdeutschlands wurde. In Wien entstand auf seine Initiative im Jahre 1866 der Österreichische Jockey-Club. Aufgrund seiner Leidenschaft für den Pferderennsport wurde er als „Sport-Niki“ bekannt.
Seine zweite Leidenschaft galt dem Theater und er ließ auf seinem ungarischen Gut einen prachtvollen Theaterbau zur Unterhaltung seiner Gäste errichten. Esterházy wird hier in rotem Frack in Begleitung zweier Beagles, englischer Jagdhunde, abgebildet. Im Gegensatz zu Esterházys waghalsigen Jagden und Rennen fängt Richter hier einen Moment der Ruhe ein, bei dem Pferd und Reiter in gemächlichem Schritt eine Wasserstelle passieren.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 08.11.2022 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 22.10. - 08.11.2022


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.