(Dresden 1810–1867)
Blick auf Dresden im Abendrot, im Hintergrund Schloss Albrechtsberg, signiert (ligiert), datiert ACastell 1861, Öl auf Leinwand auf Karton, 25,5 x 35 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Grisebach, Berlin, 1. Dezember 2021, Los 139;
Privatsammlung, Deutschland.

Johann Anton Castell war ein deutscher Landschaftsmaler. Castell begann ursprünglich 1827 ein Studium an der Dresdner Akademie, wurde jedoch wegen Vernachlässigung seiner Pflichten entlassen. Anschließend wurde er vom norwegischen Landschaftsmaler Johann Christian Clausen Dahl eingestellt, der ihn ermutigte, Werke anderer Künstler zu kopieren, um seine Technik zu perfektionieren und zu reisen, um seinen künstlerischen Horizont zu erweitern. Infolgedessen malte Castell, obwohl er die meiste Zeit seines Lebens in Dresden lebte, auch viele Landschaftsansichten von Böhmen, der Schweiz, Tirol und Wien.

Castell bediente sich oft der atmosphärischen Perspektive und setzte architektonische Elemente in den Hintergrund, häufig verbunden mit einem Weg oder einem gewundenen Gewässer. Dies ist auch im vorliegenden Gemälde erkennbar, welches eine erhöhte Ansicht von Schloss Albrechtsberg entlang der Elbe zeigt, wobei sich der Fluss in Richtung eines fernen Dresden windet. Castell umrahmt sein Stadtbild mit einer malerischen Naturkulisse, die das Gefühl von Distanz fördert und Natur und Architektur auf unverwechselbar romantische Weise ineinandergreifen lässt.

Das 1854 fertiggestellte Schloss Albrechtsberg wurde im klassizistischen Stil vom preußischen Hof auf Wunsch des Bruders des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV., Prinz Albert von Preußen, entworfen. Adolf Lohse entwarf die Pläne für das aktuelle Gebäude, an dessen Stelle sich zuvor Weinberge und ein Herrenhaus befanden.