Lot Nr. 60


Paolo de Matteis


Paolo de Matteis - Alte Meister

(Piano Vetrale 1662–1728 Neapel)
Triumph der Galatea,
Öl auf Leinwand, 148,5 x 198,2 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung

Wir danken Riccardo Lattuada, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer Fotografie vorgeschlagen hat.

Darüber hinaus danken wir Giuseppe Napoletano, der die Zuschreibung unabhängig von Letzterem bestätigt hat. Er datiert das vorliegende Gemälde um 1710–1715.

Diese großformatige mythologische Szene beruht auf einem signierten und mit 1700 datierten Werk Paolo de Matteis’ desselben Bildthemas, das sich heute in der Sammlung der Banca d’Italia befindet. Neben kompositorischen Unterschieden finden sich auch beiden Werken gemeinsame Elemente, etwa die Physiognomien der Gesichter, die Farbigkeit und die anmutigen Haltungen der Figuren; die beiden Delphine links kehren in beiden Kompositionen unverändert wieder.

Paolo de Matteis, der seine Laufbahn in jungen Jahren in der Werkstatt Luca Giordanos begann, zog um 1682 nach Rom, wo er seiner neapolitanischen Ausbildung den Klassizismus Carlo Marattas und der im Umfeld der französischen Akademie tätigen Künstler entgegensetzte.

Das Thema der Meeresnymphe Galatea, die von den Meeresbewohnern und Amoretten triumphierend über die Wogen getragen wird, erfreute sich in der Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts großer Beliebtheit: Giordano stellte das Thema in einem monumentalen Leinwandbild dar, das sich heute in den Uffizien in Florenz befindet, und de Matteis selbst kehrte mehrmals zu dem Sujet zurück, etwa in dem eingangs erwähnten Gemälde und in dem heute in der Brera in Mailand aufbewahrten Werk, das ursprünglich für das Kloster Santa Giustina in Padua bestimmt war; eine weitere Fassung führte der Künstler für Schloss Weißenstein in Pommersfelden aus.

Zwei Zeichnungen mit Darstellungen des Triumphs der Galatea befanden sich zum Zeitpunkt des Todes des Künstlers in seinem Besitz (siehe Datenbank Getty Provenance Index, Archival Inventory I-398, S. 6, Nr. 0029 und S. 26, Nr. 0390), ein weiteres Gemälde dieses Bildthemas ist 1718 in Neapel in den Sammlungen Domenico di Capuas dokumentiert (siehe Datenbank Getty Provenance Index, Archival Inventory I-70, S. 8, Nr. 0035).

Eine beidseitig bezeichnete Skizze Paolo de Matteis’ für die Figur der Galatea (Metropolitan Museum, New York, Eingangsnr. 68.172.1), die Kunsthistoriker vormals mit dem heute in der Brera befindlichen Bild auf Leinwand in Verbindung brachten, könnte tatsächlich mit dem vorliegenden Gemälde in Zusammenhang stehen.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

03.05.2023 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 130.000,-
Schätzwert:
EUR 100.000,- bis EUR 150.000,-

Paolo de Matteis


(Piano Vetrale 1662–1728 Neapel)
Triumph der Galatea,
Öl auf Leinwand, 148,5 x 198,2 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung

Wir danken Riccardo Lattuada, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer Fotografie vorgeschlagen hat.

Darüber hinaus danken wir Giuseppe Napoletano, der die Zuschreibung unabhängig von Letzterem bestätigt hat. Er datiert das vorliegende Gemälde um 1710–1715.

Diese großformatige mythologische Szene beruht auf einem signierten und mit 1700 datierten Werk Paolo de Matteis’ desselben Bildthemas, das sich heute in der Sammlung der Banca d’Italia befindet. Neben kompositorischen Unterschieden finden sich auch beiden Werken gemeinsame Elemente, etwa die Physiognomien der Gesichter, die Farbigkeit und die anmutigen Haltungen der Figuren; die beiden Delphine links kehren in beiden Kompositionen unverändert wieder.

Paolo de Matteis, der seine Laufbahn in jungen Jahren in der Werkstatt Luca Giordanos begann, zog um 1682 nach Rom, wo er seiner neapolitanischen Ausbildung den Klassizismus Carlo Marattas und der im Umfeld der französischen Akademie tätigen Künstler entgegensetzte.

Das Thema der Meeresnymphe Galatea, die von den Meeresbewohnern und Amoretten triumphierend über die Wogen getragen wird, erfreute sich in der Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts großer Beliebtheit: Giordano stellte das Thema in einem monumentalen Leinwandbild dar, das sich heute in den Uffizien in Florenz befindet, und de Matteis selbst kehrte mehrmals zu dem Sujet zurück, etwa in dem eingangs erwähnten Gemälde und in dem heute in der Brera in Mailand aufbewahrten Werk, das ursprünglich für das Kloster Santa Giustina in Padua bestimmt war; eine weitere Fassung führte der Künstler für Schloss Weißenstein in Pommersfelden aus.

Zwei Zeichnungen mit Darstellungen des Triumphs der Galatea befanden sich zum Zeitpunkt des Todes des Künstlers in seinem Besitz (siehe Datenbank Getty Provenance Index, Archival Inventory I-398, S. 6, Nr. 0029 und S. 26, Nr. 0390), ein weiteres Gemälde dieses Bildthemas ist 1718 in Neapel in den Sammlungen Domenico di Capuas dokumentiert (siehe Datenbank Getty Provenance Index, Archival Inventory I-70, S. 8, Nr. 0035).

Eine beidseitig bezeichnete Skizze Paolo de Matteis’ für die Figur der Galatea (Metropolitan Museum, New York, Eingangsnr. 68.172.1), die Kunsthistoriker vormals mit dem heute in der Brera befindlichen Bild auf Leinwand in Verbindung brachten, könnte tatsächlich mit dem vorliegenden Gemälde in Zusammenhang stehen.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 03.05.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 22.04. - 03.05.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.