Lot Nr. 512


Hugues Merle


(Saint-Marcellin 1823–1881 Paris)
Esther vor Ahasveros, signiert, datiert Hugues. Merle. 1875, Öl auf Leinwand, 145 x 95,5 cm, gerahmt

Provenienz:
William Schaus Art Gallery, New York 1877;
Sammlung Percy Avery Rockefeller (1878-1934) und Isabel Goodrich Rockefeller, geb. Stillman (1876-1935);
deren Nachlass-Auktion, Parke-Bernet Galleries, New York, 24. März 1938, Los 25;
Sammlung Hubert Faure (1919-2021), Paris.

Verzeichnet in:
The New York Times, New Paintings at Schaus, 2. April 1877, S. 4.

Vergleiche:
Huges Merle, Königin Esther 1875, Öl auf Leinwand, 78 x 68 cm, Privatsammlung.

Wir danken Catherine Polnecq für die Unterstützung bei der Katalogisierung des vorliegenden Loses.

Dieses Bild zeigt Esther vor König Ahasveros, der im 5. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung lebte. Die junge jüdische Frau und Waise war für ihre große Schönheit bekannt. Sie war die Ehefrau des persischen Königs Ahasveros, bei dem sie versucht, sich für das Schicksal ihres Volkes einzusetzen, das von einem engen königlichen Berater zum Tode verurteilt worden war. Da sie ohne Einladung vor ihm erscheint, droht ihr ebenfalls der Tod. Aus Angst fällt Esther ohnmächtig zu seinen Füßen. Der König, der von diesem Anblick gerührt ist, gewährt allen Juden in Persien Gnade und Milde.
Hugues Merle malt Esther, wie sie wenige Augenblicke vor ihrer Ohnmacht erstarrt. Die Not der jungen Frau ist spürbar. Ihr Blick ist entrückt. Einen Moment lang versucht sie, den transparenten Schleier zu lockern, der ihren Kopf und ihren Hals bedeckt. Sie hält sich vom Fallen ab und greift nach einem bunten Vorhang. Ihre Kleidung ist mit Edelsteinen und Juwelen geschmückt, während im Hintergrund die dunkle Silhouette des Königs auf seinem Thron zu sehen ist. Er hält das Zepter, das mit seiner Berührung Esthers Vergebung symbolisieren soll. Er trägt eine kostbare Königskrone, die hoch und spitz zuläuft.

Dieses Gemälde ist Teil eines Zyklus von Werken, die den Heldinnen des Alten Testaments gewidmet sind und die Hugues Merle ab den 1870er Jahren für den amerikanischen Markt malte. Der New Yorker Händler P. Avery und sein Geschäftspartner George Lucas, der in Paris lebte, gaben bei dem Künstler regelmäßig Vorstudien für ein größeres Format in Auftrag. Es gibt tatsächlich eine vorbereitende Arbeit, die Königin Esther darstellt, 1875, in einem kleineren Format. Diese Studie befindet sich in einer Privatsammlung. Das vorliegende Los war eine Auftragsarbeit für den Künstler, die dem Geschmack der großen amerikanischen Sammler entsprach, die zu dieser Zeit immer zahlreicher wurden.

Experte: Gautier Gendebien Gautier Gendebien
+39-334-777 1603

Gautier.Gendebien@dorotheum.it

24.10.2023 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 71.500,-
Schätzwert:
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-

Hugues Merle


(Saint-Marcellin 1823–1881 Paris)
Esther vor Ahasveros, signiert, datiert Hugues. Merle. 1875, Öl auf Leinwand, 145 x 95,5 cm, gerahmt

Provenienz:
William Schaus Art Gallery, New York 1877;
Sammlung Percy Avery Rockefeller (1878-1934) und Isabel Goodrich Rockefeller, geb. Stillman (1876-1935);
deren Nachlass-Auktion, Parke-Bernet Galleries, New York, 24. März 1938, Los 25;
Sammlung Hubert Faure (1919-2021), Paris.

Verzeichnet in:
The New York Times, New Paintings at Schaus, 2. April 1877, S. 4.

Vergleiche:
Huges Merle, Königin Esther 1875, Öl auf Leinwand, 78 x 68 cm, Privatsammlung.

Wir danken Catherine Polnecq für die Unterstützung bei der Katalogisierung des vorliegenden Loses.

Dieses Bild zeigt Esther vor König Ahasveros, der im 5. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung lebte. Die junge jüdische Frau und Waise war für ihre große Schönheit bekannt. Sie war die Ehefrau des persischen Königs Ahasveros, bei dem sie versucht, sich für das Schicksal ihres Volkes einzusetzen, das von einem engen königlichen Berater zum Tode verurteilt worden war. Da sie ohne Einladung vor ihm erscheint, droht ihr ebenfalls der Tod. Aus Angst fällt Esther ohnmächtig zu seinen Füßen. Der König, der von diesem Anblick gerührt ist, gewährt allen Juden in Persien Gnade und Milde.
Hugues Merle malt Esther, wie sie wenige Augenblicke vor ihrer Ohnmacht erstarrt. Die Not der jungen Frau ist spürbar. Ihr Blick ist entrückt. Einen Moment lang versucht sie, den transparenten Schleier zu lockern, der ihren Kopf und ihren Hals bedeckt. Sie hält sich vom Fallen ab und greift nach einem bunten Vorhang. Ihre Kleidung ist mit Edelsteinen und Juwelen geschmückt, während im Hintergrund die dunkle Silhouette des Königs auf seinem Thron zu sehen ist. Er hält das Zepter, das mit seiner Berührung Esthers Vergebung symbolisieren soll. Er trägt eine kostbare Königskrone, die hoch und spitz zuläuft.

Dieses Gemälde ist Teil eines Zyklus von Werken, die den Heldinnen des Alten Testaments gewidmet sind und die Hugues Merle ab den 1870er Jahren für den amerikanischen Markt malte. Der New Yorker Händler P. Avery und sein Geschäftspartner George Lucas, der in Paris lebte, gaben bei dem Künstler regelmäßig Vorstudien für ein größeres Format in Auftrag. Es gibt tatsächlich eine vorbereitende Arbeit, die Königin Esther darstellt, 1875, in einem kleineren Format. Diese Studie befindet sich in einer Privatsammlung. Das vorliegende Los war eine Auftragsarbeit für den Künstler, die dem Geschmack der großen amerikanischen Sammler entsprach, die zu dieser Zeit immer zahlreicher wurden.

Experte: Gautier Gendebien Gautier Gendebien
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Gautier.Gendebien@dorotheum.it


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 24.10.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.10. - 24.10.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.