Lot Nr. 522


Giuseppe Tominz


(Görz 1790–1866 Gradiscutta)
Porträt von Jacob Coen (1782–1852) Getreidehändler aus Triest, auf dem Papier in der Hand des Porträtierten beschriftet: VIGLIETTO DI STABILIMENTO / DEL PUBBLICO PATENTATO SENSALE E GIURATO PERITO / ISACH Q GIUS. PINGHERLE / Trieste da 15 Giugo 1839 / VENDITOR Sigr Jacob Coen / COMPRATOR Sigri Fratelli Grant è Co / MERCI Frumen[to], Öl auf Leinwand, 108,5 x 83 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Frankreich.

Wir danken Prof. Enrico Lucchese für die Bestätigung der Echtheit anhand eines hochauflösenden Fotos, sowie für die Unterstützung bei der Katalogisierung des vorliegendes Loses.

Ein vorgedruckter Zettel („viglietto di stabilimento del pubblico patente sensale e giurato perito Isach qnm Gius. Pincherle”), in dessen Rahmen oben in der Mitte das Bild der Justitia eingraviert ist, trägt das Datum „Trieste il dì 15 Giugno 1839” und die Angabe des „Verkäufers” und des „Käufers”, nämlich „Sigr Jacob Coen” bzw. „Sigri Fratelli Grant e‘CoI”, gefolgt von der Angabe der „Ware”, mit der gehandelt wird, d. h. „Frument[to]” (Korn), das in der Tat in der Form von Körnern vorliegt, die mit bemerkenswerter malerischer Virtuosität in einem grünen Taschentuch offen auf dem Tisch liegen.
Dieses Detail schließt die Identifizierung des Bildnisses mit dem bevollmächtigten Makler und Rechtsberater Isach bzw. Giuseppe Pincherles aus, dessen Unterschrift in der uns verborgenen Hälfte des Blattes vermutet werden muss. Der Name „Jacob Coen” hingegen ist in dem damaligen Freihafen des österreichischen Kaiserreichs unter den „am Eingang insinuierten Firmen” verzeichnet: zum Beispiel bereits 1817 und in Verbindung mit nicht weniger als neunzehn Schiffsladungen Waren. Er gehörte zu den führenden Vertretern der jüdischen Gemeinde von Triest, die 1814 die Rückkehr der österreichischen Regierung feierten.

Jacob Coen, dargestellt im Alter von 57 Jahren, trägt einen dunkelblauen Schoßrock mit großen goldenen Knöpfen, passend zu dem Ohrring und der feinen Kette, an der der Anhänger mit den persönlichen Siegeln und dem Schlüssel zum Aufziehen der Taschenuhr unter seinem Jackett hervorlugt. An seinem Hemd ist eine Brosche befestigt, die eine Blume mit einem grünen Stein darstellt, und am Zeigefinger seiner rechten Hand befindet sich ein mit Diamanten besetzter Schlangenring: ein Bild von raffinierter Eleganz. Coen ist vor einer architektonischen Brüstung abgebildet, die von einer Säule mit glattem Schaft flankiert wird. Die verhaltene Zufriedenheit von Jacob Coen ist die des Bürgertums und seiner Werte. Er zeigt uns die Praxis eines weiteren abgeschlossenen Geschäfts mit den Waren, die sein Vermögen begründen, neben sich, während ein Segelschiff mit einer roten Flagge am Heck auf der Adria vorbeifährt. Der Meereshorizont unter dem Himmel des Golfs von Triest spielt eine fast magnetische Rolle.

Experte: Gautier Gendebien Gautier Gendebien
+39-334-777 1603

Gautier.Gendebien@dorotheum.it

24.10.2023 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 23.400,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Giuseppe Tominz


(Görz 1790–1866 Gradiscutta)
Porträt von Jacob Coen (1782–1852) Getreidehändler aus Triest, auf dem Papier in der Hand des Porträtierten beschriftet: VIGLIETTO DI STABILIMENTO / DEL PUBBLICO PATENTATO SENSALE E GIURATO PERITO / ISACH Q GIUS. PINGHERLE / Trieste da 15 Giugo 1839 / VENDITOR Sigr Jacob Coen / COMPRATOR Sigri Fratelli Grant è Co / MERCI Frumen[to], Öl auf Leinwand, 108,5 x 83 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Frankreich.

Wir danken Prof. Enrico Lucchese für die Bestätigung der Echtheit anhand eines hochauflösenden Fotos, sowie für die Unterstützung bei der Katalogisierung des vorliegendes Loses.

Ein vorgedruckter Zettel („viglietto di stabilimento del pubblico patente sensale e giurato perito Isach qnm Gius. Pincherle”), in dessen Rahmen oben in der Mitte das Bild der Justitia eingraviert ist, trägt das Datum „Trieste il dì 15 Giugno 1839” und die Angabe des „Verkäufers” und des „Käufers”, nämlich „Sigr Jacob Coen” bzw. „Sigri Fratelli Grant e‘CoI”, gefolgt von der Angabe der „Ware”, mit der gehandelt wird, d. h. „Frument[to]” (Korn), das in der Tat in der Form von Körnern vorliegt, die mit bemerkenswerter malerischer Virtuosität in einem grünen Taschentuch offen auf dem Tisch liegen.
Dieses Detail schließt die Identifizierung des Bildnisses mit dem bevollmächtigten Makler und Rechtsberater Isach bzw. Giuseppe Pincherles aus, dessen Unterschrift in der uns verborgenen Hälfte des Blattes vermutet werden muss. Der Name „Jacob Coen” hingegen ist in dem damaligen Freihafen des österreichischen Kaiserreichs unter den „am Eingang insinuierten Firmen” verzeichnet: zum Beispiel bereits 1817 und in Verbindung mit nicht weniger als neunzehn Schiffsladungen Waren. Er gehörte zu den führenden Vertretern der jüdischen Gemeinde von Triest, die 1814 die Rückkehr der österreichischen Regierung feierten.

Jacob Coen, dargestellt im Alter von 57 Jahren, trägt einen dunkelblauen Schoßrock mit großen goldenen Knöpfen, passend zu dem Ohrring und der feinen Kette, an der der Anhänger mit den persönlichen Siegeln und dem Schlüssel zum Aufziehen der Taschenuhr unter seinem Jackett hervorlugt. An seinem Hemd ist eine Brosche befestigt, die eine Blume mit einem grünen Stein darstellt, und am Zeigefinger seiner rechten Hand befindet sich ein mit Diamanten besetzter Schlangenring: ein Bild von raffinierter Eleganz. Coen ist vor einer architektonischen Brüstung abgebildet, die von einer Säule mit glattem Schaft flankiert wird. Die verhaltene Zufriedenheit von Jacob Coen ist die des Bürgertums und seiner Werte. Er zeigt uns die Praxis eines weiteren abgeschlossenen Geschäfts mit den Waren, die sein Vermögen begründen, neben sich, während ein Segelschiff mit einer roten Flagge am Heck auf der Adria vorbeifährt. Der Meereshorizont unter dem Himmel des Golfs von Triest spielt eine fast magnetische Rolle.

Experte: Gautier Gendebien Gautier Gendebien
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 24.10.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.10. - 24.10.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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