Lot Nr. 570


Alphons Leopold Mielich


(Klosterneuburg 1863–1929 Salzburg)
Der Teppichhändler, signiert A. L. Mielich, Öl auf Leinwand, 98 x 70 cm, gerahmt

Provenienz:
Februar 1929 Ankauf beim Künstler, Sammlung Baron Carl von Born (1876-1957), Wien;
Im Erbgang an dessen Gattin Baronin Maria Renata von Born (1899-1948), Pörtschach;
Privatsammlung, Österreich.

Vergleiche:
Herbert Zemen, Der Orientmaler Alphons Mielich 1863–1929. Materialien zur Biographie, Wien 2013, S. 176, Abb. 8 “Beim Teppichhändler”.

Alphons Leopold Mielich entstamm einer süddeutschen Maler- und Goldschmiedefamilie und schlug zunächst eine militärische Laufbahn ein. 1887 wurde er als Artillerieleutnant krankheitsbedingt pensioniert und zur Genesung 1889 auf eine Ägyptenreise geschickt, auf der er sich autodidaktisch der Malerei widmete. Nach dieser Reise folgte ein dreijähriger Aufenthalt in Paris, wo sich Mielich als Künstler ausbildete und von dort aus Algier, Spanien und England bereiste. Wieder nach Wien zurückgekehrt, wurde er 1894 Mitglied des Wiener Künstlerhauses. 1901 unternahm Mielich gemeinsam mit dem Orientalisten Alois Musil eine Expedition nach Jordanien, wo er Illustrationsvorlagen für eine Publikation mit 41 Tafeln über das Wüstenschloss Quseir‘ Amra schuf.

Mielichs farbenfrohe und detailreichen Bilder von Märkten, Basaren und dem scheinbaren Alltagsleben der Ägypter boten dem zeitgenössischen Publikum einen Einblick in das orientalische Straßenleben, wenngleich es sich bei den Bildern um Inszenierungen handelt. So zeigt das vorliegende Los Teppichhändler beim Feilschen. Im Zentrum des Bildes fällt der Blick des Betrachters auf die prächtig gestalteten Teppiche. Solche Orientteppiche waren ein bekanntes und kostspieliges Ausstattungselement in vielen bürgerlichen Häusern des neunzehnten Jahrhunderts. Wenngleich es bei dem dargestellten Teppich um kein konkret existierendes Muster, sondern die freie Interpretation des Künstlers handelt, scheint die Szene direkt dem geschäftigen Treiben eines Bazars zu entstammen.

Mielichs Ansichten von Kairo brachten ihm die Bewunderung und das Mäzenatentum von Kaiser Franz Joseph I. ein, der mehrere seiner Bilder kaufte. Nach seinem internationalen Erfolg wurde Mielich 1901 von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften mit der Aufgabe betraut, Westarabien in Bildern zu dokumentieren.

Expertin: Johanna Plank, MA Johanna Plank, MA
+43-1-515 60-501

johanna.plank@dorotheum.at

24.10.2023 - 18:00

Schätzwert:
EUR 70.000,- bis EUR 90.000,-

Alphons Leopold Mielich


(Klosterneuburg 1863–1929 Salzburg)
Der Teppichhändler, signiert A. L. Mielich, Öl auf Leinwand, 98 x 70 cm, gerahmt

Provenienz:
Februar 1929 Ankauf beim Künstler, Sammlung Baron Carl von Born (1876-1957), Wien;
Im Erbgang an dessen Gattin Baronin Maria Renata von Born (1899-1948), Pörtschach;
Privatsammlung, Österreich.

Vergleiche:
Herbert Zemen, Der Orientmaler Alphons Mielich 1863–1929. Materialien zur Biographie, Wien 2013, S. 176, Abb. 8 “Beim Teppichhändler”.

Alphons Leopold Mielich entstamm einer süddeutschen Maler- und Goldschmiedefamilie und schlug zunächst eine militärische Laufbahn ein. 1887 wurde er als Artillerieleutnant krankheitsbedingt pensioniert und zur Genesung 1889 auf eine Ägyptenreise geschickt, auf der er sich autodidaktisch der Malerei widmete. Nach dieser Reise folgte ein dreijähriger Aufenthalt in Paris, wo sich Mielich als Künstler ausbildete und von dort aus Algier, Spanien und England bereiste. Wieder nach Wien zurückgekehrt, wurde er 1894 Mitglied des Wiener Künstlerhauses. 1901 unternahm Mielich gemeinsam mit dem Orientalisten Alois Musil eine Expedition nach Jordanien, wo er Illustrationsvorlagen für eine Publikation mit 41 Tafeln über das Wüstenschloss Quseir‘ Amra schuf.

Mielichs farbenfrohe und detailreichen Bilder von Märkten, Basaren und dem scheinbaren Alltagsleben der Ägypter boten dem zeitgenössischen Publikum einen Einblick in das orientalische Straßenleben, wenngleich es sich bei den Bildern um Inszenierungen handelt. So zeigt das vorliegende Los Teppichhändler beim Feilschen. Im Zentrum des Bildes fällt der Blick des Betrachters auf die prächtig gestalteten Teppiche. Solche Orientteppiche waren ein bekanntes und kostspieliges Ausstattungselement in vielen bürgerlichen Häusern des neunzehnten Jahrhunderts. Wenngleich es bei dem dargestellten Teppich um kein konkret existierendes Muster, sondern die freie Interpretation des Künstlers handelt, scheint die Szene direkt dem geschäftigen Treiben eines Bazars zu entstammen.

Mielichs Ansichten von Kairo brachten ihm die Bewunderung und das Mäzenatentum von Kaiser Franz Joseph I. ein, der mehrere seiner Bilder kaufte. Nach seinem internationalen Erfolg wurde Mielich 1901 von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften mit der Aufgabe betraut, Westarabien in Bildern zu dokumentieren.

Expertin: Johanna Plank, MA Johanna Plank, MA
+43-1-515 60-501

johanna.plank@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 24.10.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.10. - 24.10.2023