Lot Nr. 48 -


Ambrosius Bosschaert II.


(Arnemuiden 1609–1645 Utrecht)
Äpfel, Birnen, Pfirsiche und Walnüsse auf einem Zinnteller sowie Früchte, ein Römer, eine Melone, Kastanien und eine Heuschrecke auf einem Steinsims in einer Nische,
signiert rechts unten: A. Bosschaert. fecit.,
Öl auf Holz, 45,5 x 55,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Gretha Elias-Prins (1888–1981), Eindhoven;
Kunsthandel Hans Max Cramer, Den Haag, 1982–1983;
Sammlung Frits (1909–1996) und Marie Markus (1914–2005), New York;
deren Auktion, Christie’s, New York, 17. Oktober 2006, Lot 19;
Privatsammlung, Schweiz;
Auktion, Koller, Zürich, 27. März 2009, Lot 3036;
Privatsammlung, Schweiz.

Literatur:
J. L. Bol, The Bosschaert Dynasty. Painters of flowers and fruit, Leigh-on-Sea 1960, S. 96., Nr. 23;
C. Grimm, Stilleben: Die niederländischen und deutschen Meister, Stuttgart/Zürich 1988, S. 110f., Abb. 55, 56;
E. Gemar-Koeltzsch, Holländische Stillebenmaler im 17. Jahrhundert, Lingen 1995, Bd. 2, S. 175, Nr. 52/11, mit Abb.

Das vorliegende Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter Nr. 0000279089 verzeichnet (als Ambrosius Bosschaert II.).

Das vorliegende Gemälde ist ein schönes Beispiel für das Talent und die technischen Fähigkeiten des Künstlers bei der Wiedergabe einer Auswahl von Objekten mit unterschiedlichen Texturen und Umrissen. Besonders bemerkenswert ist die Darstellung des hochglanzpolierten Zinntellers und des gefüllten Römers, in dem sich das durch ein Atelierfenster einfallende Licht spiegelt – ein Motiv, das von Bosschaerts Zeitgenossen häufig verwendet wurde. Die delikate Szene wird jedoch durch Zeichen des Verfalls getrübt, vor allem durch die Flecken auf den Äpfeln und Birnen, die bereits Fliegen anziehen. Darüber hinaus wird die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Anwesenheit einer großen Heuschrecke vorne am Steinsockel gelenkt, die traditionell für das Vergehen der Zeit stand. Für das geschulte Auge symbolisieren diese Motive in ihrer Gesamtheit das Thema der Sterblichkeit und der Zerbrechlichkeit des Lebens.

Bosschaert der Jüngere stammte aus einer Familie von Stilllebenmalern und wurde von seinem Vater Ambrosius Bosschaert dem Älteren (1573–1621) in das Genre eingewiesen. Gemeinsam mit seinen jüngeren Brüdern Johannes und Abraham spezialisierte sich Ambrosius Bosschaert auf Blumen- und Früchtedarstellungen, ein Untergenre, in dem sich sein Vater auszeichnete. In der Stadt Utrecht florierte dieses produktive Familienunternehmen neben einem anderen wichtigen Vertreter der niederländischen Stilllebenmalerei, Balthasar van der Ast (1593–1657), der mit einer Schwester Bosschaerts des Älteren verheiratet war und die drei jungen Bosschaerts ausgebildet haben soll.

Im Jahr 1993 verwendete die deutsche Band Einstürzende Neubauten die Komposition des vorliegenden Gemäldes für das Cover ihres Albums Tabula Rasa.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

25.10.2023 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 64.975,-
Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Ambrosius Bosschaert II.


(Arnemuiden 1609–1645 Utrecht)
Äpfel, Birnen, Pfirsiche und Walnüsse auf einem Zinnteller sowie Früchte, ein Römer, eine Melone, Kastanien und eine Heuschrecke auf einem Steinsims in einer Nische,
signiert rechts unten: A. Bosschaert. fecit.,
Öl auf Holz, 45,5 x 55,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Gretha Elias-Prins (1888–1981), Eindhoven;
Kunsthandel Hans Max Cramer, Den Haag, 1982–1983;
Sammlung Frits (1909–1996) und Marie Markus (1914–2005), New York;
deren Auktion, Christie’s, New York, 17. Oktober 2006, Lot 19;
Privatsammlung, Schweiz;
Auktion, Koller, Zürich, 27. März 2009, Lot 3036;
Privatsammlung, Schweiz.

Literatur:
J. L. Bol, The Bosschaert Dynasty. Painters of flowers and fruit, Leigh-on-Sea 1960, S. 96., Nr. 23;
C. Grimm, Stilleben: Die niederländischen und deutschen Meister, Stuttgart/Zürich 1988, S. 110f., Abb. 55, 56;
E. Gemar-Koeltzsch, Holländische Stillebenmaler im 17. Jahrhundert, Lingen 1995, Bd. 2, S. 175, Nr. 52/11, mit Abb.

Das vorliegende Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter Nr. 0000279089 verzeichnet (als Ambrosius Bosschaert II.).

Das vorliegende Gemälde ist ein schönes Beispiel für das Talent und die technischen Fähigkeiten des Künstlers bei der Wiedergabe einer Auswahl von Objekten mit unterschiedlichen Texturen und Umrissen. Besonders bemerkenswert ist die Darstellung des hochglanzpolierten Zinntellers und des gefüllten Römers, in dem sich das durch ein Atelierfenster einfallende Licht spiegelt – ein Motiv, das von Bosschaerts Zeitgenossen häufig verwendet wurde. Die delikate Szene wird jedoch durch Zeichen des Verfalls getrübt, vor allem durch die Flecken auf den Äpfeln und Birnen, die bereits Fliegen anziehen. Darüber hinaus wird die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Anwesenheit einer großen Heuschrecke vorne am Steinsockel gelenkt, die traditionell für das Vergehen der Zeit stand. Für das geschulte Auge symbolisieren diese Motive in ihrer Gesamtheit das Thema der Sterblichkeit und der Zerbrechlichkeit des Lebens.

Bosschaert der Jüngere stammte aus einer Familie von Stilllebenmalern und wurde von seinem Vater Ambrosius Bosschaert dem Älteren (1573–1621) in das Genre eingewiesen. Gemeinsam mit seinen jüngeren Brüdern Johannes und Abraham spezialisierte sich Ambrosius Bosschaert auf Blumen- und Früchtedarstellungen, ein Untergenre, in dem sich sein Vater auszeichnete. In der Stadt Utrecht florierte dieses produktive Familienunternehmen neben einem anderen wichtigen Vertreter der niederländischen Stilllebenmalerei, Balthasar van der Ast (1593–1657), der mit einer Schwester Bosschaerts des Älteren verheiratet war und die drei jungen Bosschaerts ausgebildet haben soll.

Im Jahr 1993 verwendete die deutsche Band Einstürzende Neubauten die Komposition des vorliegenden Gemäldes für das Cover ihres Albums Tabula Rasa.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 25.10.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.10. - 25.10.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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