Lot Nr. 54


Giovanni Battista Langetti


(Genua 1635–1676)
Der barmherzige Samariter ,
Öl auf Leinwand, 104 x 97 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Paris;
Auktion, Artcurial, Paris, 19. Juni 2012, Lot 25 (als Giovanni Battista Langetti);
Privatsammlung

Literatur:
M. S. Mantovanelli, Giovanni Battista Langetti: il principe dei tenebrosi, Soncino 2011, S. 185, Nr. 74, Abb. 51 (als Giovanni Battista Langetti)
Das vorliegende Gemälde stellt die Geschichte des barmherzigen Samariters dar, wie sie im Lukasevangelium (10, 29–37) erzählt wird: Ein Mann wird auf seiner Reise von Jerusalem nach Jericho von Dieben überfallen, seiner Kleider entledigt und geschlagen. Ein Priester und ein Levit kommen vorbei, ohne dem Opfer zu helfen, aber ein Samariter hält an, bringt den Mann zu einer Taverne und bezahlt für seine Verpflegung. Das Sujet wurde Langettis Gewohnheit entsprechend, zu einmal von ihm umgesetzten Themen zurückzukehren, von ihm bei mehreren Gelegenheiten dargestellt: Eine vergleichbare Komposition befindet sich in der Sammlung Harrach in Rohrau (Inv.-Nr. 519), weitere Fassungen gehören dem Holburne Museum in Bath und dem Musée des Beaux-Arts in Lyon; in der Fototeca Zeri findet sich die Abbildung eines ebenfalls auf Leinwand gemalten Bildes mit dem Barmherzigen Samariter, das sich in einer Mailänder Privatsammlung befindet (Nr. 59190).

Langettis Malweise war seine gesamte kurze Laufbahn hindurch sehr homogen und zeichnet sich durch eine sehr flotte, kompakte Pinselführung aus, die sich mit einer Vorliebe für eine dunkle Farbigkeit paart. In seinen Kompositionen schenkte er sowohl der nackten Gestalt als auch der Intensität des Ausdrucks und der Gesten große Bedeutung. Durch seine Vorliebe, den Torso einer Figur entlang einer Diagonalen anzulegen, wird der Betrachter eingeladen, mit dem Blick über die Bildfläche und darüber hinaus zu schweifen, was den Bildern des Künstlers Vitalität und Dynamik verleiht.

Giovanni Battista Langetti erhielt seine erste Ausbildung in seiner Heimatstadt Genua und vervollkommnete sie in der Werkstatt Pietro da Cortonas in Rom. Er reiste nach Neapel, wo er mit einigen von Caravaggio beeinflussten Malern in Berührung kam, darunter vor allem mit Jusepe de Ribera. Ab der zweiten Hälfte der 1650er-Jahre ließ er sich endgültig in Venedig nieder, ohne aber den Kontakt mit dem Umfeld seiner Genueser Heimat zu verlieren. Boschini beschrieb den Künstler als „Tenebrist und dunkles Genie“ (siehe M. Boschini, La Carta del Navegar pitoresco, 1660, hrsg. von A. Pallucchini, Venedig/Rom 1966, S. 577), was ihn, auch aufgrund seines malerischen Stils, mit anderen in Venedig tätigen Malern seiner Zeit verband, deren Werke sich durch einen extremen Naturalismus und dramatisch-heftige Licht-Schatten-Kontraste auszeichnen.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

25.10.2023 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 117.000,-
Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Giovanni Battista Langetti


(Genua 1635–1676)
Der barmherzige Samariter ,
Öl auf Leinwand, 104 x 97 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Paris;
Auktion, Artcurial, Paris, 19. Juni 2012, Lot 25 (als Giovanni Battista Langetti);
Privatsammlung

Literatur:
M. S. Mantovanelli, Giovanni Battista Langetti: il principe dei tenebrosi, Soncino 2011, S. 185, Nr. 74, Abb. 51 (als Giovanni Battista Langetti)
Das vorliegende Gemälde stellt die Geschichte des barmherzigen Samariters dar, wie sie im Lukasevangelium (10, 29–37) erzählt wird: Ein Mann wird auf seiner Reise von Jerusalem nach Jericho von Dieben überfallen, seiner Kleider entledigt und geschlagen. Ein Priester und ein Levit kommen vorbei, ohne dem Opfer zu helfen, aber ein Samariter hält an, bringt den Mann zu einer Taverne und bezahlt für seine Verpflegung. Das Sujet wurde Langettis Gewohnheit entsprechend, zu einmal von ihm umgesetzten Themen zurückzukehren, von ihm bei mehreren Gelegenheiten dargestellt: Eine vergleichbare Komposition befindet sich in der Sammlung Harrach in Rohrau (Inv.-Nr. 519), weitere Fassungen gehören dem Holburne Museum in Bath und dem Musée des Beaux-Arts in Lyon; in der Fototeca Zeri findet sich die Abbildung eines ebenfalls auf Leinwand gemalten Bildes mit dem Barmherzigen Samariter, das sich in einer Mailänder Privatsammlung befindet (Nr. 59190).

Langettis Malweise war seine gesamte kurze Laufbahn hindurch sehr homogen und zeichnet sich durch eine sehr flotte, kompakte Pinselführung aus, die sich mit einer Vorliebe für eine dunkle Farbigkeit paart. In seinen Kompositionen schenkte er sowohl der nackten Gestalt als auch der Intensität des Ausdrucks und der Gesten große Bedeutung. Durch seine Vorliebe, den Torso einer Figur entlang einer Diagonalen anzulegen, wird der Betrachter eingeladen, mit dem Blick über die Bildfläche und darüber hinaus zu schweifen, was den Bildern des Künstlers Vitalität und Dynamik verleiht.

Giovanni Battista Langetti erhielt seine erste Ausbildung in seiner Heimatstadt Genua und vervollkommnete sie in der Werkstatt Pietro da Cortonas in Rom. Er reiste nach Neapel, wo er mit einigen von Caravaggio beeinflussten Malern in Berührung kam, darunter vor allem mit Jusepe de Ribera. Ab der zweiten Hälfte der 1650er-Jahre ließ er sich endgültig in Venedig nieder, ohne aber den Kontakt mit dem Umfeld seiner Genueser Heimat zu verlieren. Boschini beschrieb den Künstler als „Tenebrist und dunkles Genie“ (siehe M. Boschini, La Carta del Navegar pitoresco, 1660, hrsg. von A. Pallucchini, Venedig/Rom 1966, S. 577), was ihn, auch aufgrund seines malerischen Stils, mit anderen in Venedig tätigen Malern seiner Zeit verband, deren Werke sich durch einen extremen Naturalismus und dramatisch-heftige Licht-Schatten-Kontraste auszeichnen.

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 25.10.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.10. - 25.10.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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