Lot Nr. 97


Philippe de Momper


(Antwerpen 1598–1634)
Italienische Flusslandschaft, vermutlich eine Ansicht von Treviso (Veneto),
Öl auf Leinwand, 54,5 x 95 cm, gerahmt

Wir danken dem verstorbenen Klaus Ertz, der die Zuschreibung an Philippe de Momper bestätigt hat. Sein schriftliches Gutachten vom August 2023 liegt dem vorliegenden Gemälde bei.

Mit diesem Landschaftspanorama setzt Philippe de Momper die Tradition der flämischen Flusslandschaften fort, die sein Vater, Josse de Momper der Jüngere (1564–1635), mitbegründet hat. In den Jahren, die man als seine prägenden bezeichnen kann, unternahm Philippe de Momper in Begleitung seines Freundes Jan Brueghel des Jüngeren (1601–1678) eine beschwerliche Reise nach Italien. In Rom schuf de Momper eine Reihe von Gemälden, die Szenen der Stadt und ihrer Umgebung zeigen. Es wird angenommen, dass er sich den Bentvueghels anschloss, einer Gruppierung von hauptsächlich flämischen und niederländischen Malern, die während seiner Zeit in der Stadt zwischen 1622 und 1624 in Rom tätig waren. Philippe erhielt seine Ausbildung mit Sicherheit in der Werkstatt seines Vaters und arbeitete wahrscheinlich auch nach seiner Reise nach Italien mit ihm zusammen. Zurück in Antwerpen wurde er im November 1624 als wijnmeester, d. h. als Sohn eines Mitglieds, in die örtliche Lukasgilde aufgenommen.

Sein Werk war so gut wie unbekannt, bis ihm eine Gruppe von Gemälden, die hauptsächlich Treviso und Rom darstellten und früher seinem Vater gegeben wurden, wieder zugeschrieben wurden. Da er in der Werkstatt seines Vaters tätig gewesen war, war er mit dessen Stil bestens vertraut, sodass man mehrere seiner Bilder fälschlicherweise seinem Vater zugeordnet hat – ein Problem, das dadurch, dass keine signierten Werke des Künstlers bekannt sind, noch verkompliziert wird. In Bezug auf das vorliegende Gemälde bemerkte Ertz, dass die Pinselführung locker und dabei ruhig ist, im Gegensatz zu der dynamischeren und nervöseren Pinselschrift Josses. Ertz zufolge drückt die düstere, erdige Farbpalette Ruhe und Ausgeglichenheit aus und verstärkt den Eindruck einer homogenen Flusslandschaft. Stilistisch deuten Komposition und Farbgebung darauf hin, dass das vorliegende Gemälde in den späten 1620er-Jahren in Antwerpen, nach Philippes Rückkehr aus Italien, entstanden ist.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

25.10.2023 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 11.700,-
Schätzwert:
EUR 12.000,- bis EUR 15.000,-

Philippe de Momper


(Antwerpen 1598–1634)
Italienische Flusslandschaft, vermutlich eine Ansicht von Treviso (Veneto),
Öl auf Leinwand, 54,5 x 95 cm, gerahmt

Wir danken dem verstorbenen Klaus Ertz, der die Zuschreibung an Philippe de Momper bestätigt hat. Sein schriftliches Gutachten vom August 2023 liegt dem vorliegenden Gemälde bei.

Mit diesem Landschaftspanorama setzt Philippe de Momper die Tradition der flämischen Flusslandschaften fort, die sein Vater, Josse de Momper der Jüngere (1564–1635), mitbegründet hat. In den Jahren, die man als seine prägenden bezeichnen kann, unternahm Philippe de Momper in Begleitung seines Freundes Jan Brueghel des Jüngeren (1601–1678) eine beschwerliche Reise nach Italien. In Rom schuf de Momper eine Reihe von Gemälden, die Szenen der Stadt und ihrer Umgebung zeigen. Es wird angenommen, dass er sich den Bentvueghels anschloss, einer Gruppierung von hauptsächlich flämischen und niederländischen Malern, die während seiner Zeit in der Stadt zwischen 1622 und 1624 in Rom tätig waren. Philippe erhielt seine Ausbildung mit Sicherheit in der Werkstatt seines Vaters und arbeitete wahrscheinlich auch nach seiner Reise nach Italien mit ihm zusammen. Zurück in Antwerpen wurde er im November 1624 als wijnmeester, d. h. als Sohn eines Mitglieds, in die örtliche Lukasgilde aufgenommen.

Sein Werk war so gut wie unbekannt, bis ihm eine Gruppe von Gemälden, die hauptsächlich Treviso und Rom darstellten und früher seinem Vater gegeben wurden, wieder zugeschrieben wurden. Da er in der Werkstatt seines Vaters tätig gewesen war, war er mit dessen Stil bestens vertraut, sodass man mehrere seiner Bilder fälschlicherweise seinem Vater zugeordnet hat – ein Problem, das dadurch, dass keine signierten Werke des Künstlers bekannt sind, noch verkompliziert wird. In Bezug auf das vorliegende Gemälde bemerkte Ertz, dass die Pinselführung locker und dabei ruhig ist, im Gegensatz zu der dynamischeren und nervöseren Pinselschrift Josses. Ertz zufolge drückt die düstere, erdige Farbpalette Ruhe und Ausgeglichenheit aus und verstärkt den Eindruck einer homogenen Flusslandschaft. Stilistisch deuten Komposition und Farbgebung darauf hin, dass das vorliegende Gemälde in den späten 1620er-Jahren in Antwerpen, nach Philippes Rückkehr aus Italien, entstanden ist.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 25.10.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.10. - 25.10.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.