Lot Nr. 163


Franz Ignaz Josef Flurer


(Augsburg 1688-1742 Graz)
Herkules und der nemeische Löwe, Entwurf für ein Deckenfresko, um 1732/33, schwarze Kreide auf Bütten, am Unterrand in brauner Feder bezeichnet "Floret inv: pin: et delineavit", 24,4 x 32,5 cm, Passep., ohne Rahmen, (Sch)

Literatur:
Die Zeichnung ist publiziert in: Ulrike Krau-Müller, Franz Ignaz Flurer (1688-1742), Diss. Karl-Franzens-Universität Graz, 1981, Kat. E 25. S. 98, S. 172 ff.

Die vorliegende Kreidezeichnung für ein Deckenfresko zeigt Herkules inmitten einer Götterschar, der eben zum Schlag mit seiner Keule ausholt, um den nemeischen Löwen zu töten. Verschiedene Göttergestalten wie Merkur, Minerva und einige andere, deren Attribute nicht identifizierbar sind, umgeben die Szene in einem Oval.
Einzelne der hier dargestellten Figuren sind in den Fresken Flurers Windisch-Feistritz und Rann wiederzuerkennen. So ist der untere Mann der Kreideskizze eine spiegelverkehrte Übernahme der sitzenden Gestalt der Szene mit dem Einhorn im Stiegenhaus von Windisch-Feistritz, während Merkur an den Mann mit dem Weinglas der zweiten Deckenszene erinnert. Die Gestalt des Herkules wiederum findet sich in einer noch stärkeren Verkürzung im Deckenfresko des Ranner Stiegenhauses (vgl. Krau-Müller 1981, S. 173). Eine Datierung des vorliegenden Entwurfs ist mangels eines Wappens oder eines Hinweises auf der Rückseite des Blattes schwierig, der Form des gezeichneten Rahmens nach dürfte es sich jedoch um eine Skizze für das Deckenfresko eines Pavillons oder eines Stiegenhauses handeln, das von einem gemalten oder stuckierten Rahmen umgeben werden sollte. Die Verwendung eines Rahmens, das Weglassen der Scheinarchitektur im Bereich des Deckenfreskos sowie der Verzicht auf eine starke Unter- und Schrägsicht der Szene sind auch in den Fresken Flurers in Brunnsee und Tobelbad aus den Jahren 1732 und 1733 anzutreffen, sodass es wahrscheinlich ist, dass auch der vorliegende Entwurf um diese Zeit entstanden ist.

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at

28.03.2024 - 14:21

Erzielter Preis: **
EUR 3.120,-
Schätzwert:
EUR 1.500,- bis EUR 2.000,-
Startpreis:
EUR 1.500,-

Franz Ignaz Josef Flurer


(Augsburg 1688-1742 Graz)
Herkules und der nemeische Löwe, Entwurf für ein Deckenfresko, um 1732/33, schwarze Kreide auf Bütten, am Unterrand in brauner Feder bezeichnet "Floret inv: pin: et delineavit", 24,4 x 32,5 cm, Passep., ohne Rahmen, (Sch)

Literatur:
Die Zeichnung ist publiziert in: Ulrike Krau-Müller, Franz Ignaz Flurer (1688-1742), Diss. Karl-Franzens-Universität Graz, 1981, Kat. E 25. S. 98, S. 172 ff.

Die vorliegende Kreidezeichnung für ein Deckenfresko zeigt Herkules inmitten einer Götterschar, der eben zum Schlag mit seiner Keule ausholt, um den nemeischen Löwen zu töten. Verschiedene Göttergestalten wie Merkur, Minerva und einige andere, deren Attribute nicht identifizierbar sind, umgeben die Szene in einem Oval.
Einzelne der hier dargestellten Figuren sind in den Fresken Flurers Windisch-Feistritz und Rann wiederzuerkennen. So ist der untere Mann der Kreideskizze eine spiegelverkehrte Übernahme der sitzenden Gestalt der Szene mit dem Einhorn im Stiegenhaus von Windisch-Feistritz, während Merkur an den Mann mit dem Weinglas der zweiten Deckenszene erinnert. Die Gestalt des Herkules wiederum findet sich in einer noch stärkeren Verkürzung im Deckenfresko des Ranner Stiegenhauses (vgl. Krau-Müller 1981, S. 173). Eine Datierung des vorliegenden Entwurfs ist mangels eines Wappens oder eines Hinweises auf der Rückseite des Blattes schwierig, der Form des gezeichneten Rahmens nach dürfte es sich jedoch um eine Skizze für das Deckenfresko eines Pavillons oder eines Stiegenhauses handeln, das von einem gemalten oder stuckierten Rahmen umgeben werden sollte. Die Verwendung eines Rahmens, das Weglassen der Scheinarchitektur im Bereich des Deckenfreskos sowie der Verzicht auf eine starke Unter- und Schrägsicht der Szene sind auch in den Fresken Flurers in Brunnsee und Tobelbad aus den Jahren 1732 und 1733 anzutreffen, sodass es wahrscheinlich ist, dass auch der vorliegende Entwurf um diese Zeit entstanden ist.

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900
Auktionstyp: Online Auction
Datum: 28.03.2024 - 14:21
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 21.03. - 28.03.2024


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.