Lot Nr. 242


Rudolf von Alt


(Wien 1812-1905)
Das sogenannte "Metternich-Zimmer" am Ballhausplatz in Wien, signiert und datiert R. Alt (1)879, Aquarell auf Papier, 33 x 49 cm, Passep., gerahmt, Rahmen beschädigt, mehrere alt restaurierte Risse, (BH)

Provenienz:
Privatsammlung, Wien.

Verzeichnet in:
Walter Koschatzky, Rudolf von Alt 1812-1905, Salzburg 1976, WVZ 79/15

Wir danken Dr. Maria Luise Sternath und Dr. David Schriffl für die wissenschaftliche Unterstützung.

Rudolf von Alt gewährt auf dem vorliegenden Aquarell einen Einblick in das sogenannte „Metternich-Zimmer“ im ehemaligen Ministerium des kaiserlichen und königlichen Hauses und des Äußern, dem heutigen Bundeskanzleramt am Ballhausplatz. Clemens Wenzel Fürst von Metternich (1773-1859), bis zur Revolution 1848 Außenminister und Staatskanzler, arbeitete nicht nur im Ministerium, sondern verbrachte mit seiner Familie auch die Wintermonate dort. Zu diesen Zwecken erfolgte unter Metternich ein Um- bzw. Anbau in Richtung Löwelbastei. Der hier abgebildete Raum diente Metternich als Arbeitszimmer und befand sich im 2. Stock des Gebäudes. Zur Zeit der Entstehung des Aquarells wurden diese Räumlichkeiten vom damaligen Minister des kaiserlichen und königlichen Hauses und des Äußern, Gyula Andrássy (1823-1890), genutzt. Die abgebildeten Portraits an den Wänden lassen sich eindeutig zuordnen: Rechts neben dem Kamin hängt das Bildnis von Andrássys Gattin Katinka Kendeffy, gemalt im Jahr 1875 von Franz von Lenbach (heute im Szépmüvészeti Múzeum, Budapest, Inv.-Nr. 72.10 B). Das große, den Raum dominierende Gemälde von Bertalan Székely zeigt Elisabeth, Kaiserin von Österreich und seit 1867 Königin von Ungarn, im ungarischen Krönungskleid (heute im József Attila Múzeum, Makó). Oben am Rahmen ist das ungarische Wappen mit der Stephanskrone erkennbar. Andrássy, der während der Revolution von 1848/49 in Ungarn noch gegen die Habsburger gekämpft hatte, lernte nach seiner Amnestie 1866 die österreichische Kaiserin kennen. In der Folge entwickelte sich zwischen beiden eine tiefe Freundschaft und er wurde einer ihrer engsten Berater.
Der dargestellte Raum wurde später aufgeteilt und existiert heute nicht mehr in dieser Form.

Expertin: Mag. Barbara Hagerty Mag. Barbara Hagerty
+43-1-515 60-736

barbara.hagerty@dorotheum.at

28.03.2024 - 15:23

Erzielter Preis: **
EUR 16.000,-
Schätzwert:
EUR 12.000,- bis EUR 18.000,-
Startpreis:
EUR 8.000,-

Rudolf von Alt


(Wien 1812-1905)
Das sogenannte "Metternich-Zimmer" am Ballhausplatz in Wien, signiert und datiert R. Alt (1)879, Aquarell auf Papier, 33 x 49 cm, Passep., gerahmt, Rahmen beschädigt, mehrere alt restaurierte Risse, (BH)

Provenienz:
Privatsammlung, Wien.

Verzeichnet in:
Walter Koschatzky, Rudolf von Alt 1812-1905, Salzburg 1976, WVZ 79/15

Wir danken Dr. Maria Luise Sternath und Dr. David Schriffl für die wissenschaftliche Unterstützung.

Rudolf von Alt gewährt auf dem vorliegenden Aquarell einen Einblick in das sogenannte „Metternich-Zimmer“ im ehemaligen Ministerium des kaiserlichen und königlichen Hauses und des Äußern, dem heutigen Bundeskanzleramt am Ballhausplatz. Clemens Wenzel Fürst von Metternich (1773-1859), bis zur Revolution 1848 Außenminister und Staatskanzler, arbeitete nicht nur im Ministerium, sondern verbrachte mit seiner Familie auch die Wintermonate dort. Zu diesen Zwecken erfolgte unter Metternich ein Um- bzw. Anbau in Richtung Löwelbastei. Der hier abgebildete Raum diente Metternich als Arbeitszimmer und befand sich im 2. Stock des Gebäudes. Zur Zeit der Entstehung des Aquarells wurden diese Räumlichkeiten vom damaligen Minister des kaiserlichen und königlichen Hauses und des Äußern, Gyula Andrássy (1823-1890), genutzt. Die abgebildeten Portraits an den Wänden lassen sich eindeutig zuordnen: Rechts neben dem Kamin hängt das Bildnis von Andrássys Gattin Katinka Kendeffy, gemalt im Jahr 1875 von Franz von Lenbach (heute im Szépmüvészeti Múzeum, Budapest, Inv.-Nr. 72.10 B). Das große, den Raum dominierende Gemälde von Bertalan Székely zeigt Elisabeth, Kaiserin von Österreich und seit 1867 Königin von Ungarn, im ungarischen Krönungskleid (heute im József Attila Múzeum, Makó). Oben am Rahmen ist das ungarische Wappen mit der Stephanskrone erkennbar. Andrássy, der während der Revolution von 1848/49 in Ungarn noch gegen die Habsburger gekämpft hatte, lernte nach seiner Amnestie 1866 die österreichische Kaiserin kennen. In der Folge entwickelte sich zwischen beiden eine tiefe Freundschaft und er wurde einer ihrer engsten Berater.
Der dargestellte Raum wurde später aufgeteilt und existiert heute nicht mehr in dieser Form.

Expertin: Mag. Barbara Hagerty Mag. Barbara Hagerty
+43-1-515 60-736

barbara.hagerty@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Aquarelle
Auktionstyp: Online Auction
Datum: 28.03.2024 - 15:23
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 21.03. - 28.03.2024


** Kaufpreis exkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.