Lot Nr. 472


Erwin Wurm *


(Bruck/Mur 1954 geb.)
Obama, 2013, Acryl, Farbe, 35 x 12 x 12 cm, aus einer Edition von 5 Exemplaren (linker Fuß restauriert)

Provenienz:
Galerie Thaddaeus Ropac, Salzburg (Bestätigung in Fotokopie)
Privatsammlung, Deutschland

„Viele Leute missverstehen meine Arbeit“, haben Sie mal geklagt.
„Sie glauben, es geht um den Körper oder diesen und jenen Gegenstand, aber nein: Es geht mir in erster Linie um die Umstände.“ Wie sehr leiden Sie darunter, dass viele Menschen Ihre Kunst vor allem als komisch empfinden?

Es nervt mich, wenn die Arbeiten verkürzt wahrgenommen werden. Mir ist schon klar, dass meine Kunst eine niedrige Eingangsschwelle hat. Man kommt in ein Museum, sieht ein dickes Auto und denkt sich: Haha, das ist ja lustig. Leider gehen viele nicht über diesen ersten Impuls hinaus, dabei ist Kritik in Form von Humor viel subversiver als Kritik mit dem Holzhammer. Markus Gabriel hat geschrieben: „In unserer spätkapitalistischen demokratischen Gesellschaft ist nicht die Tragik, sondern die Komik die angemessene Form der Ideologiekritik.“ Das sehe ich auch so.

„Bei meiner Arbeit bin ich ein Heerführer mit einem scharfen Schwert“
Warum?

Ich bin melancholisch, nicht depressiv. Aber vor allem ärgere ich mich. Da fällt die Mauer, alle reden vom Ende der Geschichte, von einer Welt ohne Konflikte. Und jetzt? Donald Trump, Putin, Orbán, Erdogan, aber auch die Clintons…das ist doch alles zum Weinen….

Erwin Wurm (Süddeutsche Zeitung, Magazin, Nummer 46, November 2016 aus einem Interview)

Expertin: Mag. Elke Königseder Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358

elke.koenigseder@dorotheum.at

24.05.2024 - 15:54

Erzielter Preis: **
EUR 26.000,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-
Startpreis:
EUR 20.000,-

Erwin Wurm *


(Bruck/Mur 1954 geb.)
Obama, 2013, Acryl, Farbe, 35 x 12 x 12 cm, aus einer Edition von 5 Exemplaren (linker Fuß restauriert)

Provenienz:
Galerie Thaddaeus Ropac, Salzburg (Bestätigung in Fotokopie)
Privatsammlung, Deutschland

„Viele Leute missverstehen meine Arbeit“, haben Sie mal geklagt.
„Sie glauben, es geht um den Körper oder diesen und jenen Gegenstand, aber nein: Es geht mir in erster Linie um die Umstände.“ Wie sehr leiden Sie darunter, dass viele Menschen Ihre Kunst vor allem als komisch empfinden?

Es nervt mich, wenn die Arbeiten verkürzt wahrgenommen werden. Mir ist schon klar, dass meine Kunst eine niedrige Eingangsschwelle hat. Man kommt in ein Museum, sieht ein dickes Auto und denkt sich: Haha, das ist ja lustig. Leider gehen viele nicht über diesen ersten Impuls hinaus, dabei ist Kritik in Form von Humor viel subversiver als Kritik mit dem Holzhammer. Markus Gabriel hat geschrieben: „In unserer spätkapitalistischen demokratischen Gesellschaft ist nicht die Tragik, sondern die Komik die angemessene Form der Ideologiekritik.“ Das sehe ich auch so.

„Bei meiner Arbeit bin ich ein Heerführer mit einem scharfen Schwert“
Warum?

Ich bin melancholisch, nicht depressiv. Aber vor allem ärgere ich mich. Da fällt die Mauer, alle reden vom Ende der Geschichte, von einer Welt ohne Konflikte. Und jetzt? Donald Trump, Putin, Orbán, Erdogan, aber auch die Clintons…das ist doch alles zum Weinen….

Erwin Wurm (Süddeutsche Zeitung, Magazin, Nummer 46, November 2016 aus einem Interview)

Expertin: Mag. Elke Königseder Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358

elke.koenigseder@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst II
Auktionstyp: Online Auction
Datum: 24.05.2024 - 15:54
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.05. - 23.05.2024


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.