Extravagantes Art-Deco-Kunstwerk auf vier Rädern
Seit 1983 beim Einbringer

Die Ford-eigene Marke Lincoln steht traditionell für hochpreisigen Luxus. Auf der New York Auto Show 1936 faszinierte der Zephyr mit moderatem Preis und seinem gewagten Stromlinien-Design. Dies war ein gewagtes Unterfangen, da ähnliche Entwürfe der Konkurrenz kurz zuvor beim Publikum durchfielen. Für Lincoln ging die Rechnung aber auf und der Zephyr wurde das erste erfolgreiche Stromlinienauto in Amerika. Einem Lincoln angemessen treibt den Zephyr ein prestigeträchtiger V12 an. Dieser war abgeleitet von Fords V8, womit durch Gleichteile die Produktionskosten im Rahmen gehalten werden konnten. Das als “lautlos“ beworbene “Kraftwerk“ beschleunigte mit 110 PS den Zephyr auf bis zu 145 km/h.

1983 beauftragte der Einbringer die Firma “Oldtimer Garage“ in Bern mit der Beschaffung eines Lincoln Zephyr. Das 1939er Modell fand dann im selben Jahr den Weg von der US-Ostküste in die Schweiz. Es war in gutem Zustand, mechanisch in Ordnung und bedurfte hauptsächlich eines neuen Lackkleides. Sogleich wurde der renommierte Karosseriebetrieb Graber in Wichtrach beauftragt, diese Maßnahme umzusetzen. Die Rechnung für das Zerlegen, das händische Entlacken, der Beseitigung von Karosserieunzulänglichkeiten sowie dem aufwändigen, vielschichtigen Lackaufbau beläuft sich dann auch auf qualitätsversprechende 40.000 Schweizer Franken – das war 1983 wohlgemerkt! Schon im folgenden Frühjahr konnte der Einbringer mit dem Zephyr dann stolz auf den Schweizer Straßen promenieren. Die Mechanik erforderte dem Lincoln-Qualitätsanspruch gerecht wenig Aufmerksamkeit. Der Zephyr ist auf Europas Straßen rar, er hat 12 Zylinder, er ist eindrucksvoll und bestechend schön - was will man mehr?

Chassis: 96H7635,
Papiere: Schweizer Fahrzeugausweis