Lot Nr. 219 -


Philibert Torret, gen. Il Narcisso


Philibert Torret, gen. Il Narcisso - Alte Meister

(Paris um 1600–1669 Turin)
Portrait der Kurfürstin Henriette Adelheid von Bayern, geborene Prinzessin von Savoyen,
Öl auf Leinwand, 96 x 77 cm, gerahmt

Wir danken Arabella Cifani für die Bestätigung der Eigenhändigkeit. Ein Gutachten liegt vor.

Philibert Torret wurde 1637 von Carlo Emanuele I. von Savoyen an den Turiner Hof gerufen. Er schuf im Stile des internationalen Barocks höfisch vornehme Porträts der königlichen Familie. Das vorliegende Porträt zeigt eine der bedeutendsten Kurfürstinnen der Bayerischen Geschichte, von der sich erstaunlich wenige zeitgenössische Bildnisse erhalten haben.

Am 8. Dezember 1650 wurde Henriette Adelheid im Dom von Turin per procurationem feierlich mit dem bayerischen Thronfolger und späteren Kurfürsten Ferdinand Maria von Bayern vermählt. Die Stelle des abwesenden Bräutigams nahm ihr Bruder Karl Emanuel II. ein. Die Heirat ging letztlich auf eine Initiative Kardinal Mazarins zurück, der das Heiratsprojekt in einer Botschaft an die bayerischen Gesandten vorgeschlagen hatte, die sich 1647 am spanischen Hof aufhielten. Die Mutter der Prinzessin hatte lange Zeit eine Ehe Henriette Adelaides mit dem französischen Kronprinzen, dem späteren Ludwig XIV., angestrebt. Vor der Unterzeichnung des Ehepaktes am 14. Mai 1650 hatte der Münchner Hof umfangreiche Informationen über die savoyische Herzogsfamilie eingeholt und den Spion Ferdinando Egartner unter dem Decknamen Aloise Rizzi nach Turin geschickt. Dessen Geheimberichte, die u.a. die schon damals legendäre Schönheit Henriette Adelheids bestätigten, hatten den bayerischen Kurfürsten Maximilian I. dazu veranlasst, auf einer Heirat seines Sohnes mit Henriette Adelheid und nicht etwa ihrer Schwester Margherita zu bestehen. Durch den Tod seines Vaters wurde Ferdinand Maria schon im Jahr nach der Hochzeit Kurfürst von Bayern und Henriette Adelheid damit Kurfürstin eines Landes, dessen Boden sie noch nie betreten hatte. Am 25. Juni 1652 erfolgte in München die Eheschließung erneut.

Adelheid war als Kurfürstin eine wichtige Beraterin ihres Ehemanns. Sie war wesentlich am Bau von Schloss Nymphenburg und der Theatinerkirche beteiligt und zog ausländische Künstler an den Münchner Hof. Adelheid übte auch einen starken Einfluss auf die bayerische Politik zu Gunsten Frankreichs aus, der schließlich zu einem gegen die Habsburger gerichteten Bündnis zwischen Bayern und Frankreich führte. Die von ihr gestalteten Feste waren wegen ihrer Pracht berühmt.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

19.04.2016 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 23.213,-
Schätzwert:
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-

Philibert Torret, gen. Il Narcisso


(Paris um 1600–1669 Turin)
Portrait der Kurfürstin Henriette Adelheid von Bayern, geborene Prinzessin von Savoyen,
Öl auf Leinwand, 96 x 77 cm, gerahmt

Wir danken Arabella Cifani für die Bestätigung der Eigenhändigkeit. Ein Gutachten liegt vor.

Philibert Torret wurde 1637 von Carlo Emanuele I. von Savoyen an den Turiner Hof gerufen. Er schuf im Stile des internationalen Barocks höfisch vornehme Porträts der königlichen Familie. Das vorliegende Porträt zeigt eine der bedeutendsten Kurfürstinnen der Bayerischen Geschichte, von der sich erstaunlich wenige zeitgenössische Bildnisse erhalten haben.

Am 8. Dezember 1650 wurde Henriette Adelheid im Dom von Turin per procurationem feierlich mit dem bayerischen Thronfolger und späteren Kurfürsten Ferdinand Maria von Bayern vermählt. Die Stelle des abwesenden Bräutigams nahm ihr Bruder Karl Emanuel II. ein. Die Heirat ging letztlich auf eine Initiative Kardinal Mazarins zurück, der das Heiratsprojekt in einer Botschaft an die bayerischen Gesandten vorgeschlagen hatte, die sich 1647 am spanischen Hof aufhielten. Die Mutter der Prinzessin hatte lange Zeit eine Ehe Henriette Adelaides mit dem französischen Kronprinzen, dem späteren Ludwig XIV., angestrebt. Vor der Unterzeichnung des Ehepaktes am 14. Mai 1650 hatte der Münchner Hof umfangreiche Informationen über die savoyische Herzogsfamilie eingeholt und den Spion Ferdinando Egartner unter dem Decknamen Aloise Rizzi nach Turin geschickt. Dessen Geheimberichte, die u.a. die schon damals legendäre Schönheit Henriette Adelheids bestätigten, hatten den bayerischen Kurfürsten Maximilian I. dazu veranlasst, auf einer Heirat seines Sohnes mit Henriette Adelheid und nicht etwa ihrer Schwester Margherita zu bestehen. Durch den Tod seines Vaters wurde Ferdinand Maria schon im Jahr nach der Hochzeit Kurfürst von Bayern und Henriette Adelheid damit Kurfürstin eines Landes, dessen Boden sie noch nie betreten hatte. Am 25. Juni 1652 erfolgte in München die Eheschließung erneut.

Adelheid war als Kurfürstin eine wichtige Beraterin ihres Ehemanns. Sie war wesentlich am Bau von Schloss Nymphenburg und der Theatinerkirche beteiligt und zog ausländische Künstler an den Münchner Hof. Adelheid übte auch einen starken Einfluss auf die bayerische Politik zu Gunsten Frankreichs aus, der schließlich zu einem gegen die Habsburger gerichteten Bündnis zwischen Bayern und Frankreich führte. Die von ihr gestalteten Feste waren wegen ihrer Pracht berühmt.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 19.04.2016 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 09.04. - 19.04.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.