Lot Nr. 257 #


Guido Reni, Werkstatt


Guido Reni, Werkstatt - Alte Meister

(Bologna 1575-1642)
Der büßende heilige Petrus,
Öl auf Kupfer, 63,5 x 50,5 cm, gerahmt

salesroom notice:
Wir danken Lorenzo Pericolo, der das vorliegende Gemälde als authentisches Werk Guido Renis nach Begutachtung des Originals bestätigt hat.

Provenienz:
Auktion Christie’s, 24. – 25. Mai 1999, Ca'n Puig Y Castillo de Bendinat, Mallorca, Lot 679 (als Umkreis von Guido Reni)

Literatur:
S. Pepper, Guido Reni’s Practice of Repeating Compositions, in: Artibus et Historiae, Nr. 39 (XX), 1999, S. 38, 41, Abb. 17, Abb. (als Guido Reni)

Stephen Pepper sah das vorliegende Gemälde als ein vollständig eigenhändiges Werk von Guido Reni an. Während seiner langen Laufbahn spezialisierte sich Guido Reni unter anderem auf die Darstellung des Büßenden Petrus. Obwohl sich in seiner Behandlung dieses Themas oft identische oder ähnliche Kompositionen finden, zeichnet sich das vorliegende Werk dadurch aus, dass es das einzige auf Kupfer gemalte zu sein scheint. Reni malte immer wieder auf Kupfer, jedoch sind solche Arbeiten vergleichsweise selten. Nach Pepper benutzte Reni die harte Metalloberfläche, um eine besondere zeichnerische Präzision und strukturelle Brillanz zu erreichen. Pepper weist darauf hin, dass sich diese Finesse in der Art der Darstellung der Gesichtszüge und den Details des Bartes erkennen lässt; gleichzeitig wurde der Schlaglichteffekt auf der Stirn durch Impasto-Technik erzielt, wie sie normalerweise bei Gemälden auf Leinwand verwendet wird.

Pepper datierte das vorliegende Werk in die verhältnismäßig späte Periode von Renis zweiter Manier (circa 1638). Gegen Ende der 1620er Jahre jedoch, kam es zu einer grundlegenden Veränderung in Renis Stil, die ab circa 1629 in einer viel leichteren Malweise zum Ausdruck kam. Anstelle des chiaroscuro, verzichtete Reni auf jegliche dunkle Schatten und modellierte seine Figuren durch den Wechsel von transparenten Schatten zu hellen Bereichen. Pepper argumentiert, dass diese Technik im vorliegenden Gemälde in dem transparenten Schatten unter Petrusˋ Bart augenscheinlich wird, der den Blick auf die darunter liegende Gestaltung erlaubt. Denis Mahon stimmt mit Stephen Pepper überein und schlug eine Datierung in die späten 1620er Jahre vor.

20.10.2015 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 39.877,-
Schätzwert:
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-

Guido Reni, Werkstatt


(Bologna 1575-1642)
Der büßende heilige Petrus,
Öl auf Kupfer, 63,5 x 50,5 cm, gerahmt

salesroom notice:
Wir danken Lorenzo Pericolo, der das vorliegende Gemälde als authentisches Werk Guido Renis nach Begutachtung des Originals bestätigt hat.

Provenienz:
Auktion Christie’s, 24. – 25. Mai 1999, Ca'n Puig Y Castillo de Bendinat, Mallorca, Lot 679 (als Umkreis von Guido Reni)

Literatur:
S. Pepper, Guido Reni’s Practice of Repeating Compositions, in: Artibus et Historiae, Nr. 39 (XX), 1999, S. 38, 41, Abb. 17, Abb. (als Guido Reni)

Stephen Pepper sah das vorliegende Gemälde als ein vollständig eigenhändiges Werk von Guido Reni an. Während seiner langen Laufbahn spezialisierte sich Guido Reni unter anderem auf die Darstellung des Büßenden Petrus. Obwohl sich in seiner Behandlung dieses Themas oft identische oder ähnliche Kompositionen finden, zeichnet sich das vorliegende Werk dadurch aus, dass es das einzige auf Kupfer gemalte zu sein scheint. Reni malte immer wieder auf Kupfer, jedoch sind solche Arbeiten vergleichsweise selten. Nach Pepper benutzte Reni die harte Metalloberfläche, um eine besondere zeichnerische Präzision und strukturelle Brillanz zu erreichen. Pepper weist darauf hin, dass sich diese Finesse in der Art der Darstellung der Gesichtszüge und den Details des Bartes erkennen lässt; gleichzeitig wurde der Schlaglichteffekt auf der Stirn durch Impasto-Technik erzielt, wie sie normalerweise bei Gemälden auf Leinwand verwendet wird.

Pepper datierte das vorliegende Werk in die verhältnismäßig späte Periode von Renis zweiter Manier (circa 1638). Gegen Ende der 1620er Jahre jedoch, kam es zu einer grundlegenden Veränderung in Renis Stil, die ab circa 1629 in einer viel leichteren Malweise zum Ausdruck kam. Anstelle des chiaroscuro, verzichtete Reni auf jegliche dunkle Schatten und modellierte seine Figuren durch den Wechsel von transparenten Schatten zu hellen Bereichen. Pepper argumentiert, dass diese Technik im vorliegenden Gemälde in dem transparenten Schatten unter Petrusˋ Bart augenscheinlich wird, der den Blick auf die darunter liegende Gestaltung erlaubt. Denis Mahon stimmt mit Stephen Pepper überein und schlug eine Datierung in die späten 1620er Jahre vor.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 20.10.2015 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 10.10. - 20.10.2015


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.