Lot Nr. 538


Suzanne Valadon


Suzanne Valadon - Klassische Moderne

(Bessines-sur-Gartempes 1867–1938 Paris)
Blumenstrauss in spanischem Krug, signiert, datiert Suzanne Valadon 1928, Öl auf Leinwand, 55 x 46,5 cm, gerahmt, (PS)

Provenienz:
Lempertz 29. Mai 1999, Lot 1053 (dort vom jetzigen Besitzer erworben)
Privatbesitz, Deutschland

Jean Fabri S - Cedric Paillier, Archiv Utrillo, haben die Echtheit anhand eines Photos per Email vom 10.2.2015, bestätigt.

Dieselbe Vase findet sich auf dem Gemälde Tulipes et Pot Espagnol von 1929. Vergleiche Paul Petrides, L’Ouevre complet de Suzanne Valadon, Paris 1971, Nr. P 368

Mit etwa zweihundert Werken ist das Stillleben in Suzanne Valadons Werk besonders reich vertreten. Die erste Phase dieses Genres war zwischen 1917 und 1920, eine zweite, besonders intensive Phase der Stilllebenmalerei begann 1926 und bestimmt weitgehend Valadons Arbeit bis in die dreißiger Jahre. Im Gegensatz zu den niederländischen Stillleben des 17. Jahrhunderts, steht für Suzanne Valadon bei ihren Arbeiten nicht die Symbolik oder der Verweis auf den pekuniären Wert des Gegenstandes im Vordergrund, sondern sie legt ihr Hauptaugenmerk auf die unendliche Vielfalt von Farben und Formen und die Materialität der Dinge.
Die Werke variieren von einer einzelnen Blüte bis zu riesigen Arrangements mit Blumen, Früchten und Geschirr. Die von ihr bevorzugten Motive waren, wie bei diesem Gemälde, die Blumen, die sie häufig in ihrem eigenen Garten in St. Bernard pflückte und in einer Vase arrangierte, um sie auf die Leinwand zu bannen. Die exakte Ausführung und scheinbar erfahrbare Haptik des verzierten Tonkruges auf dem runden Tisch hebt in besonderem Maße hervor, dass für die Künstlerin die Volumina und die Gefüge von Formen im Vordergrund standen. Die besonders detailgenaue Darstellung der hier arrangierten unterschiedlichen Nelken, Rosen, Pfingstrosen, Asparaguszweige und Gräser verdeutlicht uns auf besonders schöne Weise, dass Valadon ihren Fokus auf die unerschöpfliche Vielfalt der Formen und Farben der Natur legte.
Die Blumenarrangements zeugen von der verschwenderischen Fülle des Wachstums und von der unvergänglichen Lebenskraft der Natur. Unser Stillleben strahlt Sinnlichkeit und Vitalität aus und zeugt von positiver Lebensenergie.

„Das wichtigste ist, ein Bewusstsein für die Volumenwerte zu haben. Ein Kind, wer vor diesem Maiglöckchenstrauß, welches Format er auch immer wählt, nicht instinktiv die richtige Vorstellung vom Verhältnis der Formen von Strauß und Vase hat. Selbst wenn er zwanglos auf die Leinwand ein schönes Grün, ein schönes Weiß setzt, wird er niemals ein Maler sein.“ (Suzanne Valadon)
Johanna Brade, Suzanne Valadon, Vom Modell in Montmartre zur Malerin der klassischen Moderne, Stuttgart/ Zürich 1994, p.114

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747

petra.schaepers@dorotheum.de

09.06.2015 - 19:00

Schätzwert:
EUR 35.000,- bis EUR 45.000,-

Suzanne Valadon


(Bessines-sur-Gartempes 1867–1938 Paris)
Blumenstrauss in spanischem Krug, signiert, datiert Suzanne Valadon 1928, Öl auf Leinwand, 55 x 46,5 cm, gerahmt, (PS)

Provenienz:
Lempertz 29. Mai 1999, Lot 1053 (dort vom jetzigen Besitzer erworben)
Privatbesitz, Deutschland

Jean Fabri S - Cedric Paillier, Archiv Utrillo, haben die Echtheit anhand eines Photos per Email vom 10.2.2015, bestätigt.

Dieselbe Vase findet sich auf dem Gemälde Tulipes et Pot Espagnol von 1929. Vergleiche Paul Petrides, L’Ouevre complet de Suzanne Valadon, Paris 1971, Nr. P 368

Mit etwa zweihundert Werken ist das Stillleben in Suzanne Valadons Werk besonders reich vertreten. Die erste Phase dieses Genres war zwischen 1917 und 1920, eine zweite, besonders intensive Phase der Stilllebenmalerei begann 1926 und bestimmt weitgehend Valadons Arbeit bis in die dreißiger Jahre. Im Gegensatz zu den niederländischen Stillleben des 17. Jahrhunderts, steht für Suzanne Valadon bei ihren Arbeiten nicht die Symbolik oder der Verweis auf den pekuniären Wert des Gegenstandes im Vordergrund, sondern sie legt ihr Hauptaugenmerk auf die unendliche Vielfalt von Farben und Formen und die Materialität der Dinge.
Die Werke variieren von einer einzelnen Blüte bis zu riesigen Arrangements mit Blumen, Früchten und Geschirr. Die von ihr bevorzugten Motive waren, wie bei diesem Gemälde, die Blumen, die sie häufig in ihrem eigenen Garten in St. Bernard pflückte und in einer Vase arrangierte, um sie auf die Leinwand zu bannen. Die exakte Ausführung und scheinbar erfahrbare Haptik des verzierten Tonkruges auf dem runden Tisch hebt in besonderem Maße hervor, dass für die Künstlerin die Volumina und die Gefüge von Formen im Vordergrund standen. Die besonders detailgenaue Darstellung der hier arrangierten unterschiedlichen Nelken, Rosen, Pfingstrosen, Asparaguszweige und Gräser verdeutlicht uns auf besonders schöne Weise, dass Valadon ihren Fokus auf die unerschöpfliche Vielfalt der Formen und Farben der Natur legte.
Die Blumenarrangements zeugen von der verschwenderischen Fülle des Wachstums und von der unvergänglichen Lebenskraft der Natur. Unser Stillleben strahlt Sinnlichkeit und Vitalität aus und zeugt von positiver Lebensenergie.

„Das wichtigste ist, ein Bewusstsein für die Volumenwerte zu haben. Ein Kind, wer vor diesem Maiglöckchenstrauß, welches Format er auch immer wählt, nicht instinktiv die richtige Vorstellung vom Verhältnis der Formen von Strauß und Vase hat. Selbst wenn er zwanglos auf die Leinwand ein schönes Grün, ein schönes Weiß setzt, wird er niemals ein Maler sein.“ (Suzanne Valadon)
Johanna Brade, Suzanne Valadon, Vom Modell in Montmartre zur Malerin der klassischen Moderne, Stuttgart/ Zürich 1994, p.114

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747

petra.schaepers@dorotheum.de


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Klassische Moderne
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 09.06.2015 - 19:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 30.05. - 09.06.2015