Lot Nr. 537


Jean Souverbie *


Jean Souverbie * - Klassische Moderne

(Billancourt bei Paris 1891 – 1981)
Deux femmes drapées (Zwei umhüllte Frauen), um 1929, signiert Souverbie, Öl auf Leinwand, 92 x 65 cm, gerahmt, (PP)

Provenienz:
Galerie Vavin-Raspail, Paris
Privatsammlung, dort 1929 erworben
die Nachfahren
Sotheby’s London, 24. März 1999, Lot 60
Privatsammlung, Monaco

Ausschlaggebend für die Entscheidung des jungen Souverbie, eine künstlerische Laufbahn einzuschlagen, war seine Begegnung mit Maurice Denis und Paul Sérusier im Jahr 1908. Von diesen beiden Mitgliedern der „Nabis“-Gruppe motiviert, inskribierte Souverbie 1916 an der Académie Ranson, wo er Bonnard, Vuillard and Vallotton befreundete.

 Kubistische Tendenzen waren in seinen Arbeiten aus den 1920er Jahren deutlich und sind auf seine Begegnung mit Braques Oeuvre zurückzuführen. Nichtsdestotrotz konnte er mit seiner Sinnlichkeit den kubistischen Wortschatz und einen traditionelleren Naturalismus kombinieren, um seine wollüstigen, klassischen Akte zu schaffen. Seine monumentalen Figuren, sein Penchant für allegorische Sujets und seine kompositorische Einfachheit verraten sein Interesse für den großen klassischen französischen Maler, Poussin. Souverbies Klassizismus bezieht sich nicht nur auf die Tradition des 17. Jahrhunderts, sondern auch auf die von den Griechen formulierten Gesetze der vollkommenen Schönheit, die er in den klassischen Zügen seine jungen Braut wiederfindet. In der Tat diente sie als das Vorbild für die Frauenfiguren in vielen seiner Gemälde. Sein Stil eignete sich für die monumentale Malerei, und als er im Jahr 1945 zum Rektor der École des Beaux-Arts ernannt wurde, wurde ein Atelier für Wandmalerei extra für ihn gegründet. Im Jahr 1925 unterzeichnete Souverbie einen Vertrag mir der Galerie Vavin-Raspail, die in demselben Jahr die „Section d‘Or“-Ausstellung veranstaltete und ihn somit mit Lhote, Gleizes, Picasso, Marcoussis und vielen anderen Mitgliedern der Pariser Avantgarde in Kontakt brachte.
Nach einer ersten Einzelausstellung bei Vavin-Raspail im Jahr 1926, stellte Souverbie drei Jahre später vierundfünfzig kubistische Gemälde in der Gallerie Bernheim-Jeune, womit er sich als ein wichtiger Vertreter der Pariser Kunstszene der Zwischenkriegszeit etablierte.

© An Jo Fermon

Expertin: Mag. Patricia Pálffy Mag. Patricia Pálffy
+43-1-515 60-386

patricia.palffy@dorotheum.at

09.06.2015 - 19:00

Schätzwert:
EUR 45.000,- bis EUR 65.000,-

Jean Souverbie *


(Billancourt bei Paris 1891 – 1981)
Deux femmes drapées (Zwei umhüllte Frauen), um 1929, signiert Souverbie, Öl auf Leinwand, 92 x 65 cm, gerahmt, (PP)

Provenienz:
Galerie Vavin-Raspail, Paris
Privatsammlung, dort 1929 erworben
die Nachfahren
Sotheby’s London, 24. März 1999, Lot 60
Privatsammlung, Monaco

Ausschlaggebend für die Entscheidung des jungen Souverbie, eine künstlerische Laufbahn einzuschlagen, war seine Begegnung mit Maurice Denis und Paul Sérusier im Jahr 1908. Von diesen beiden Mitgliedern der „Nabis“-Gruppe motiviert, inskribierte Souverbie 1916 an der Académie Ranson, wo er Bonnard, Vuillard and Vallotton befreundete.

 Kubistische Tendenzen waren in seinen Arbeiten aus den 1920er Jahren deutlich und sind auf seine Begegnung mit Braques Oeuvre zurückzuführen. Nichtsdestotrotz konnte er mit seiner Sinnlichkeit den kubistischen Wortschatz und einen traditionelleren Naturalismus kombinieren, um seine wollüstigen, klassischen Akte zu schaffen. Seine monumentalen Figuren, sein Penchant für allegorische Sujets und seine kompositorische Einfachheit verraten sein Interesse für den großen klassischen französischen Maler, Poussin. Souverbies Klassizismus bezieht sich nicht nur auf die Tradition des 17. Jahrhunderts, sondern auch auf die von den Griechen formulierten Gesetze der vollkommenen Schönheit, die er in den klassischen Zügen seine jungen Braut wiederfindet. In der Tat diente sie als das Vorbild für die Frauenfiguren in vielen seiner Gemälde. Sein Stil eignete sich für die monumentale Malerei, und als er im Jahr 1945 zum Rektor der École des Beaux-Arts ernannt wurde, wurde ein Atelier für Wandmalerei extra für ihn gegründet. Im Jahr 1925 unterzeichnete Souverbie einen Vertrag mir der Galerie Vavin-Raspail, die in demselben Jahr die „Section d‘Or“-Ausstellung veranstaltete und ihn somit mit Lhote, Gleizes, Picasso, Marcoussis und vielen anderen Mitgliedern der Pariser Avantgarde in Kontakt brachte.
Nach einer ersten Einzelausstellung bei Vavin-Raspail im Jahr 1926, stellte Souverbie drei Jahre später vierundfünfzig kubistische Gemälde in der Gallerie Bernheim-Jeune, womit er sich als ein wichtiger Vertreter der Pariser Kunstszene der Zwischenkriegszeit etablierte.

© An Jo Fermon

Expertin: Mag. Patricia Pálffy Mag. Patricia Pálffy
+43-1-515 60-386

patricia.palffy@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Klassische Moderne
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 09.06.2015 - 19:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 30.05. - 09.06.2015