Lot Nr. 1219 -


Franz Xaver Petter


Franz Xaver Petter - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Wien 1791–1866)
Gefüllte Rosen und Stiefmütterchen in einer Vase, signiert, datiert Franz Xav. Petter 1857,
Öl auf Leinwand, 62,5 x 48 cm, gerahmt, (W)

Der mit der Biedermeierzeit untrennbar verbundene Franz Xaver Petter sollte zunächst wie sein Vater Porzellanmaler werden, entschied sich aber für eine Ausbildung in Ölmalerei. Er studierte unter Franz Xaver Drechsler und Sebastian Wegmayr, beide bedeutende Maler im Bereich der Blumenmalerei. Nicht nur deren Einfluss wird im Werk Petters deutlich, sondern auch die von ihm immer wieder zitierten Vorbilder der altniederländischen Malerei. Kolorit und Aufbau, sowie die Detailgenauigkeit konnte er an den Vorbildern, die in den zahlreichen Museen und Sammlungen vertreten waren, studieren. Für die Arrangements der verschiedenen Blumen, Gräser, Früchte und auch kleiner Tieren oder Insekten griffen die Blumenmaler auf Studienblätter, die sie zuvor anfertigten, zurück. Die Blumenbilder erhoben nicht den Anspruch, sich an die tatsächliche botanische Realität zu halten. So wurden oftmals Blumen nebeneinander dargestellt, die nicht zur selben Zeit oder am selben Ort blühten. Meist wurden, in Anlehnung an die Alten Meister, die Blumengestecke vor dunklem Hintergrund wiedergegeben. Einzelne Blüten wurden erhellt dargestellt, als ob ein Lichtstrahl auf sie scheinen würde.
Petter, der aufgrund seines Talents zum Korrektor für Blumenmalerei an der Akademie ernannt wurde, fertigte für die Studenten die wichtigen Vorlageblätter an, die sie für ihre Arbeiten verwendeten. Der Künstler selbst schuf neben prachtvollen Blumenarrangements, vor allem auch kleinformatige Stücke, die nur wenige Blumen zeigten. Zu seinem Repertoire zählten auch die sogenannten Waldbodenstücke. Als Ausschnitt und in Nahsicht von einem niederen Standpunkt aus gewählt, zeigen sie Gräser, Blumen, Beeren und für den Waldboden typische Kleintiere. Petter, der zum Direktor der Manufakturzeichenschule ernannt wurde, beeinflusste zahlreiche Studenten mit seinen Arbeiten. Als Privatlehrer von Pauline Koudelka-Schmerling bildete er eine der bekanntesten Blumenmalerinnen des Biedermeiers aus. Petter ging es in seinem Werk stets darum, eine exakte Wiedergabe und Detailgenauigkeit zu malen, wie auch in dem hier vorliegenden Werk ersichtlich wird.

Expertin: Dr. Christl Wolf Dr. Christl Wolf
+43-1-515 60-377

19c.paintings@dorotheum.at

19.10.2017 - 18:00

Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 25.000,-

Franz Xaver Petter


(Wien 1791–1866)
Gefüllte Rosen und Stiefmütterchen in einer Vase, signiert, datiert Franz Xav. Petter 1857,
Öl auf Leinwand, 62,5 x 48 cm, gerahmt, (W)

Der mit der Biedermeierzeit untrennbar verbundene Franz Xaver Petter sollte zunächst wie sein Vater Porzellanmaler werden, entschied sich aber für eine Ausbildung in Ölmalerei. Er studierte unter Franz Xaver Drechsler und Sebastian Wegmayr, beide bedeutende Maler im Bereich der Blumenmalerei. Nicht nur deren Einfluss wird im Werk Petters deutlich, sondern auch die von ihm immer wieder zitierten Vorbilder der altniederländischen Malerei. Kolorit und Aufbau, sowie die Detailgenauigkeit konnte er an den Vorbildern, die in den zahlreichen Museen und Sammlungen vertreten waren, studieren. Für die Arrangements der verschiedenen Blumen, Gräser, Früchte und auch kleiner Tieren oder Insekten griffen die Blumenmaler auf Studienblätter, die sie zuvor anfertigten, zurück. Die Blumenbilder erhoben nicht den Anspruch, sich an die tatsächliche botanische Realität zu halten. So wurden oftmals Blumen nebeneinander dargestellt, die nicht zur selben Zeit oder am selben Ort blühten. Meist wurden, in Anlehnung an die Alten Meister, die Blumengestecke vor dunklem Hintergrund wiedergegeben. Einzelne Blüten wurden erhellt dargestellt, als ob ein Lichtstrahl auf sie scheinen würde.
Petter, der aufgrund seines Talents zum Korrektor für Blumenmalerei an der Akademie ernannt wurde, fertigte für die Studenten die wichtigen Vorlageblätter an, die sie für ihre Arbeiten verwendeten. Der Künstler selbst schuf neben prachtvollen Blumenarrangements, vor allem auch kleinformatige Stücke, die nur wenige Blumen zeigten. Zu seinem Repertoire zählten auch die sogenannten Waldbodenstücke. Als Ausschnitt und in Nahsicht von einem niederen Standpunkt aus gewählt, zeigen sie Gräser, Blumen, Beeren und für den Waldboden typische Kleintiere. Petter, der zum Direktor der Manufakturzeichenschule ernannt wurde, beeinflusste zahlreiche Studenten mit seinen Arbeiten. Als Privatlehrer von Pauline Koudelka-Schmerling bildete er eine der bekanntesten Blumenmalerinnen des Biedermeiers aus. Petter ging es in seinem Werk stets darum, eine exakte Wiedergabe und Detailgenauigkeit zu malen, wie auch in dem hier vorliegenden Werk ersichtlich wird.

Expertin: Dr. Christl Wolf Dr. Christl Wolf
+43-1-515 60-377

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 19.10.2017 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 07.10. - 19.10.2017