(Atzgersdorf 1832–1889 Wien)
Italienisches Mädchen mit Körbchen und Nelke vor einem Lorbeergebüsch, signiert, bezeichnet A. Romako a Roma, Öl auf Leinwand, 99 x 75 cm, gerahmt, (W)

Provenienz:
Kunsthandlung und Sammlung Paul Hartmann, Stuttgart;
dessen Erben;
Privatsammlung Deutschland

Verzeichnet und abgebildet in:
Cornelia Reiter, Anton Romako, Pionier und Außenseiter der Malerei des 19. Jahrhunderts, Belvedere, Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2010, S. 147, WVZ Nr. 196.

Verzeichnet in:
Fritz Novotny, Der Maler Anton Romako, Verlag Anton Schroll & Co, Wien, München 1954, WVZ S. 83, Nr. 118

Anton Romakos Genrebilder der italienischen Landbevölkerung nehmen einen wichtigen Stellenwert in seinem künstlerischen Schaffen ein. Der Künstler zog 1856 nach Rom, um Geld zu verdienen, wie er es auch in Briefen formulierte. Romantisch erscheinende Motive der italienischen Campagna mit ihrer in der typischen Landestracht gekleideten Bevölkerung fanden großen Absatz beim zahlungskräftigen Publikum. Seine Werke entsprachen anfangs der Gefälligkeit des Publikums und sicherten auch ein regelmäßiges und gutes Einkommen. Jedoch drängte sich zunehmend der Wunsch bei Romako auf, seinem künstlerischen Antrieb Ausdruck zu verleihen. Anfangs bediente er sich noch, ganz dem traditionellen Duktus verpflichtet, der von der Akademie geschulten Elemente. Zunehmend wandte er sich allerdings davon ab und so wurde nicht nur sein Pinselstrich expressiver, auch seine Farbigkeit nahm mitunter surreale Tendenzen an, die seine Gemälde fast vibrierend erscheinen lassen.

Das hier vorliegende Gemälde zeigt ein Mädchen in Tracht der Campagna mit Korb und einer Nelke in der Hand. Und obwohl das Gemälde noch den klassischen Tendenzen entspricht, büßt es nichts von Romakos Einzigartigkeit ein, die Gefühlswelt der Dargestellten auszudrücken, die fast melancholisch in die Ferne blickt.