(Haina 1722–1789 Kassel)
Staatsporträt des Landgrafen Friedrich II. von Hessen-Kassel (1720–1785) mit dem 1769 gestifteten hessischen Verdienstorden Pour la Vertu Militaire und dem englischen Hosenbandorden,
Öl auf Leinwand, 146 x 110 cm, im originalen holzgeschnitzten und vergoldeten Rahmen, der ehemals von einem Fürstenhut bekrönt wurde

Provenienz:
ehemals Sammlung der Freiherren Treusch von Buttlar-Brandenfels, Schloss Zwesten, Hessen.

Landgraf Friedrich, Sohn des Landgrafen Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel und der Prinzessin Dorothea Wilhelmine von Sachsen-Zeitz, war seit 1740 mit der Prinzessin Maria von England verheiratet. 1749 konvertierte er heimlich zum katholischen Glauben, woraufhin seine Frau und die drei gemeinsamen Söhne sich von ihm trennten. Nach dem Tod der Landgräfin heiratete Friedrich 1773 die Markgräfin Philippine von Brandenburg-Schwedt. Bereits 1760 war er seinem Vater als regierender Landgraf von Hessen-Kassel gefolgt. Als aktiver Soldat in preußischen Diensten wurde er im gleichen Jahr zum Generalfeldmarschall ernannt. Unter der Regentschaft des Landgrafen entstanden in Kassel zahlreiche Bauten von Rang, darunter das Fridericianum und die Akademie der Künste. Finanziert wurden diese Projekte durch die reichen Einkünfte des Landgrafen aus dem Soldatenhandel. Die diesbezüglichen Verträge mit England, das zusätzliche Soldaten gegen die aufständischen Amerikaner benötigte, machten Friedrich zu einem der reichsten Fürsten Europas.

Frau Dr. Marianne Heinz, ehemals Leiterin der Neuen Galerie, Kassel, der wir für ihre freundliche Unterstützung danken, hat die Authentizität dieses Bildes anhand des Originals bestätigt. Sie datiert es in die Jahre 1770/75.