Lot Nr. 608


Joannes Hermans, gen. Monsù Aurora


Joannes Hermans, gen. Monsù Aurora - Alte Meister

(Antwerpen ? um 1630–dokumentiert bis 1665)
Erlegte Eichelhäher,
Öl auf Leinwand, 75 x 90 cm, gerahmt

Wir danken Fred Meijer für die Bestätigung der Eigenhändigkeit auf Basis einer Fotografie.

Das vorliegende Gemälde steht, wie Fred Meijer anmerkte, in enger stilistischer Verbindung zu einer Serie von 38 Bildern Monsù Auroras, die 1657 von Camillo Pamphilij in Auftrag gegeben wurden (vgl. La natura morta italiana. Da Caravaggio al Settecento, hg. von M. Gregori, Mailand 2002, S. 396).

Safarik hatte 1984 die Zuschreibung dieser Bilder an Joannes Hermans bestätigt, der in römischen Inventaren der Familien Corsini, Colonna und Imperiali als Monsù Aurora geführt wurde. Das mit dem vorliegenden Bild vergleichbare Gemälde Die Rebhühner ist beschriftet „J.H.F., JOANNES HERMANS FECIT“.

Hermans fertigte demnach zwischen 1656-58 für Camillo Pamphilij zahlreiche Wild- und Jagdstillleben, mit lebendigem und erlegtem Getier, zum Teil in sumpfigen Landschaften, wie im Gemälde Enten von einem Hund angegriffen.

Mit seinen Bildern erlegter Wildenten, Rebhühner und Gimpel schuf Hermans in Rom ein ausgefallenes figuratives Genre: in kühler, distanzierter Objektivität gezeigt, feiern seine Bilder die Farbigkeit der Vogelfedern und schaffen somit ein „surreales“ Ambiente. In diesen Kompositionen verrät Hermans seine Verpflichtung gegenüber Arbeiten Jan Fyts sowie gegenüber der Serie von Stichen von Vögeln Pieter Boels, der sich vor 1650 in Rom aufhielt, ebenso wie seine Kontakte zu Kennern des Genres wie Nicaise Beernaerts, in Italien unter dem Pseudonym Monsù Nicasio bekannt.
Der vermutlich um 1630 in Antwerpen geborene Hermans war zwischen 1644-45 Mitglied der dortigen Malergilde als Schüler von Adriaen Willenhout. Ab 1658 ist Hermans in Rom unter dem Pseudonym Monsù Aurora belegt. Die Kompositionen Hermans wurden besonders von David de Coninck und Pietro Navarra geschätzt, die beide in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Rom arbeiteten.

17.04.2013 - 18:00

Schätzwert:
EUR 18.000,- bis EUR 22.000,-

Joannes Hermans, gen. Monsù Aurora


(Antwerpen ? um 1630–dokumentiert bis 1665)
Erlegte Eichelhäher,
Öl auf Leinwand, 75 x 90 cm, gerahmt

Wir danken Fred Meijer für die Bestätigung der Eigenhändigkeit auf Basis einer Fotografie.

Das vorliegende Gemälde steht, wie Fred Meijer anmerkte, in enger stilistischer Verbindung zu einer Serie von 38 Bildern Monsù Auroras, die 1657 von Camillo Pamphilij in Auftrag gegeben wurden (vgl. La natura morta italiana. Da Caravaggio al Settecento, hg. von M. Gregori, Mailand 2002, S. 396).

Safarik hatte 1984 die Zuschreibung dieser Bilder an Joannes Hermans bestätigt, der in römischen Inventaren der Familien Corsini, Colonna und Imperiali als Monsù Aurora geführt wurde. Das mit dem vorliegenden Bild vergleichbare Gemälde Die Rebhühner ist beschriftet „J.H.F., JOANNES HERMANS FECIT“.

Hermans fertigte demnach zwischen 1656-58 für Camillo Pamphilij zahlreiche Wild- und Jagdstillleben, mit lebendigem und erlegtem Getier, zum Teil in sumpfigen Landschaften, wie im Gemälde Enten von einem Hund angegriffen.

Mit seinen Bildern erlegter Wildenten, Rebhühner und Gimpel schuf Hermans in Rom ein ausgefallenes figuratives Genre: in kühler, distanzierter Objektivität gezeigt, feiern seine Bilder die Farbigkeit der Vogelfedern und schaffen somit ein „surreales“ Ambiente. In diesen Kompositionen verrät Hermans seine Verpflichtung gegenüber Arbeiten Jan Fyts sowie gegenüber der Serie von Stichen von Vögeln Pieter Boels, der sich vor 1650 in Rom aufhielt, ebenso wie seine Kontakte zu Kennern des Genres wie Nicaise Beernaerts, in Italien unter dem Pseudonym Monsù Nicasio bekannt.
Der vermutlich um 1630 in Antwerpen geborene Hermans war zwischen 1644-45 Mitglied der dortigen Malergilde als Schüler von Adriaen Willenhout. Ab 1658 ist Hermans in Rom unter dem Pseudonym Monsù Aurora belegt. Die Kompositionen Hermans wurden besonders von David de Coninck und Pietro Navarra geschätzt, die beide in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Rom arbeiteten.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 17.04.2013 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 06.04. - 17.04.2013