(Arenella 1615-1673 Rome)
Mediterrane Küstenlandschaft mit einem Schiff,
signiert unten rechts der Mitte: Rosa,
Öl auf Leinwand, 78 x 86 cm, gerahmt

Provenienz:
Edward Façon Watson, Kunsthandel, London, 19. Jahrhundert (lt. rückseitigem Klebezettel);
Privatsammlung, Rom
Die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes wurde von Caterina Volpi bestätigt (schriftliche Mitteilung in Fotokopie).

Das vorliegende Gemälde ist Salvator Rosas erster Florentiner Zeit ab den frühen 1640er-Jahren zuzurechnen, als sich mit dem Hof der Medici verbundene Förderer an den Maler wandten und ihn mit Seestücken beauftragten, die meist dem Prototyp folgten, den er im Auftrag von König Philipp IV. 1639 für den Buen-Retiro-Palast in Madrid geschaffen hatte. Dieser zeigt den Hafen und eine Ansicht von Salerno und befindet sich heute im Museo Nacional del Prado (siehe C. Volpi, Salvator Rosa ‚pittore famoso‘ [1615-1673], Rom 2014, Nr. 53). Seit seinen Anfängen in Neapel hatte Salvator Rosa seine Begabung für Darstellungen der Natur unter Beweis gestellt und sich Studien der Küstenlandschaft in der Nähe der Stadt gewidmet. Nach der Übersiedlung des Künstlers nach Florenz im Jahr 1641 wurden seine Seestücke kunstvoller und monumentaler: Die stilistische Entwicklung seiner Landschaftsmalerei zeigte sich nun zeitgenössischen Werken von Gaspar Dughet und Agostino Tassi verwandt, die er bei seinem Aufenthalt in Rom von 1635 bis 1637 kennengelernt hatte.

Im vorliegenden Gemälde zeugen verschiedene poetische Details wie die Figuren im Hintergrund und das Boot im Vordergrund oder die Virtuosität der Darstellung der Spiegelungen auf dem Meer die Lebendigkeit der neuen Anregungen, die Rosas Bildsprache durch seinen Kontakt mit florentinischen Malern und seine Verbindung zum Hof der Medici erhielt.

Der Teil des Bildes, der die steil aus dem Meer aufragende Felsenküste zeigt, erinnert an die majestätische Landschaft von Leto und die lykischen Schafhirten, ein in die mittleren 1640er-Jahre datiertes Werk einer Privatsammlung (siehe C. Volpi, op. cit., Nr. 122), wohingegen die Gesamtkomposition große Ähnlichkeiten mit dem Gemälde Der heilige Antonius predigt den Fischen aufweist, das eine felsige Küstenlandschaft und ein Boot bauende Figuren zeigt und das vor Kurzem in London zum Verkauf angeboten wurde (Auktion, Christie’s, London, 3. Juli 2013, Lot 202; siehe C. Volpi, op. cit., Nr. 75).