Lot Nr. 14


Jacopo Zanguidi, gen. Il Bertoja oder Girolamo Mirola


Jacopo Zanguidi, gen. Il Bertoja oder Girolamo Mirola - Alte Meister

(Parma 1554-1574) und (Bologna? 1530/35-1570 Parma)
Perseus und Andromeda oder Roger befreit Angelika,
Öl auf Leinwand, 57 x 57 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung der Familie Ottoboni, Herzöge von Fiano, Rom;
Sammlung Almagià, Rom;
im Erbgang an den jetzigen Besitzer

Dokumentation:
Archiv Almagià, Rom, Inventar der Marco Ottobonis Mieter, dem portugiesischen Gesandten Miguel d’Antas, überlassenen Gemälde, 1896, Nr. 41: „Un guerriero che si batte con due draghi, scuola Fiamminga, 3 e 2 ½ (siehe Spear, Literatur);
Archiv Almagià, Katalogmanuskript, um 1937, Nr. 33: „Scuola bolognese?, Fiano no. 17” (siehe Spear, Literatur)

Literatur:
R. E. Spear, Renaissance and Baroque Paintings from the Sciarra and Fiano Collections, Rom 1972, S. 18/19, Nr. 5 (als Girolamo Mirola oder Jacopo Zanguidi);
D. De Grazia, Bertoia, Mirola and the Farnese Court, Bologna 1991, S. 170/171, Nr. P3 und Abb. 40 (als Girolamo Mirola oder Jacopo Zanguidi)

Das vorliegende Gemälde gehörte einst zur vielbeachteten Sammlung der Familie Ottoboni, der Herzöge von Fiano. Ihr Palast am Corso in Rom wurde 1898 samt Inhalt an Edoardo Almagià verkauft (siehe Spear 1972, S. 8/9).

Das vorliegende Gemälde wird in einem 1896 erstellten Inventarverzeichnis jener Bilder erwähnt, die Marco Ottoboni seinem Mieter im Familienpalast, dem Gesandten Portugals Miguel d’Antas, anvertraute. In besagtem Inventar wird das Gemälde unter Nummer 41 als „Scuola fiamminga“ [„flämische Schule“] als im „Salone Rosso“ [„Roten Salon“] befindlich beschrieben.

Wie Spear ausführt, wurde das Gemälde in dem in den 1930er-Jahren erstellten unveröffentlichten Inventarverzeichnis der Sammlung Almagià, wo das Bild unter Nr. 33 dokumentiert ist, mit Vorbehalten der Bologneser Schule zugeschrieben: Dies wird durch einen entsprechenden Aufkleber auf der Rückseite der Leinwand bestätigt.

Spear hat das vorliegende Gemälde der Schule von Parma des 16. Jahrhunderts zugewiesen und es entweder Jacopo Zanguidi, gen. Il Bertoja, oder Girolamo Mirola zugeschrieben. Beide Maler waren am Hof der Farnese tätig und arbeiteten bei mehreren Projekten zusammen. Das vorliegende Gemälde von quadratischem Format zeigt im rechten Vordergrund eine heroische männliche Gestalt in Rückenansicht, die mit einem doppelköpfigen Drachen kämpft, während im linken Hintergrund eine Frauenfigur zu sehen ist. Die imposante Erscheinung des diagonal über die gesamte Komposition springenden Pferdes beherrscht die Szene; dem antwortet die Pose des Helden, bei dem es sich entweder um Perseus oder um Roger handeln könnte. Da die Geschichten von „Perseus und Andromeda“ und „Roger befreit Angelika“ häufig sehr ähnlich dargestellt werden, ist es schwer zu sagen, welches Thema für das vorliegende Gemälde Pate stand.

Das vorliegende Werk lässt sich mit der Geschichte der Sabinerinnen im Museo Civico in Bologna (Inv. Nr. 1245) vergleichen. Die weiche Pinselführung in Verbindung mit den Pastellfarben, der visionäre Landschaftshintergrund, die Anatomie des Perseus bzw. Roger und die fragile Gestalt der Andromeda bzw. Angelika sind allesamt in der Bologneser Malerei auftauchende Elemente. Die Kunsthistoriker sind sich jedoch hinsichtlich der Zuschreibung unsicher, wobei es ihnen schwer fällt, sich für einen der beiden Maler zu entscheiden. Spear neigt eher zum Spätwerk Mirolas der 1560er-Jahre. Auch de Grazia hat Gemeinsamkeiten zwischen dem vorliegenden Gemälde und dem Bild in Bologna festgestellt, aber auch Ähnlichkeiten mit den Fresken im Palazzo del Giardino in Parma, einem bedeutenden Unterfangen, bei dem Bertoja und Mirola in den 1560er- und 1570er-Jahren zusammenarbeiteten.

23.10.2018 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 68.750,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Jacopo Zanguidi, gen. Il Bertoja oder Girolamo Mirola


(Parma 1554-1574) und (Bologna? 1530/35-1570 Parma)
Perseus und Andromeda oder Roger befreit Angelika,
Öl auf Leinwand, 57 x 57 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung der Familie Ottoboni, Herzöge von Fiano, Rom;
Sammlung Almagià, Rom;
im Erbgang an den jetzigen Besitzer

Dokumentation:
Archiv Almagià, Rom, Inventar der Marco Ottobonis Mieter, dem portugiesischen Gesandten Miguel d’Antas, überlassenen Gemälde, 1896, Nr. 41: „Un guerriero che si batte con due draghi, scuola Fiamminga, 3 e 2 ½ (siehe Spear, Literatur);
Archiv Almagià, Katalogmanuskript, um 1937, Nr. 33: „Scuola bolognese?, Fiano no. 17” (siehe Spear, Literatur)

Literatur:
R. E. Spear, Renaissance and Baroque Paintings from the Sciarra and Fiano Collections, Rom 1972, S. 18/19, Nr. 5 (als Girolamo Mirola oder Jacopo Zanguidi);
D. De Grazia, Bertoia, Mirola and the Farnese Court, Bologna 1991, S. 170/171, Nr. P3 und Abb. 40 (als Girolamo Mirola oder Jacopo Zanguidi)

Das vorliegende Gemälde gehörte einst zur vielbeachteten Sammlung der Familie Ottoboni, der Herzöge von Fiano. Ihr Palast am Corso in Rom wurde 1898 samt Inhalt an Edoardo Almagià verkauft (siehe Spear 1972, S. 8/9).

Das vorliegende Gemälde wird in einem 1896 erstellten Inventarverzeichnis jener Bilder erwähnt, die Marco Ottoboni seinem Mieter im Familienpalast, dem Gesandten Portugals Miguel d’Antas, anvertraute. In besagtem Inventar wird das Gemälde unter Nummer 41 als „Scuola fiamminga“ [„flämische Schule“] als im „Salone Rosso“ [„Roten Salon“] befindlich beschrieben.

Wie Spear ausführt, wurde das Gemälde in dem in den 1930er-Jahren erstellten unveröffentlichten Inventarverzeichnis der Sammlung Almagià, wo das Bild unter Nr. 33 dokumentiert ist, mit Vorbehalten der Bologneser Schule zugeschrieben: Dies wird durch einen entsprechenden Aufkleber auf der Rückseite der Leinwand bestätigt.

Spear hat das vorliegende Gemälde der Schule von Parma des 16. Jahrhunderts zugewiesen und es entweder Jacopo Zanguidi, gen. Il Bertoja, oder Girolamo Mirola zugeschrieben. Beide Maler waren am Hof der Farnese tätig und arbeiteten bei mehreren Projekten zusammen. Das vorliegende Gemälde von quadratischem Format zeigt im rechten Vordergrund eine heroische männliche Gestalt in Rückenansicht, die mit einem doppelköpfigen Drachen kämpft, während im linken Hintergrund eine Frauenfigur zu sehen ist. Die imposante Erscheinung des diagonal über die gesamte Komposition springenden Pferdes beherrscht die Szene; dem antwortet die Pose des Helden, bei dem es sich entweder um Perseus oder um Roger handeln könnte. Da die Geschichten von „Perseus und Andromeda“ und „Roger befreit Angelika“ häufig sehr ähnlich dargestellt werden, ist es schwer zu sagen, welches Thema für das vorliegende Gemälde Pate stand.

Das vorliegende Werk lässt sich mit der Geschichte der Sabinerinnen im Museo Civico in Bologna (Inv. Nr. 1245) vergleichen. Die weiche Pinselführung in Verbindung mit den Pastellfarben, der visionäre Landschaftshintergrund, die Anatomie des Perseus bzw. Roger und die fragile Gestalt der Andromeda bzw. Angelika sind allesamt in der Bologneser Malerei auftauchende Elemente. Die Kunsthistoriker sind sich jedoch hinsichtlich der Zuschreibung unsicher, wobei es ihnen schwer fällt, sich für einen der beiden Maler zu entscheiden. Spear neigt eher zum Spätwerk Mirolas der 1560er-Jahre. Auch de Grazia hat Gemeinsamkeiten zwischen dem vorliegenden Gemälde und dem Bild in Bologna festgestellt, aber auch Ähnlichkeiten mit den Fresken im Palazzo del Giardino in Parma, einem bedeutenden Unterfangen, bei dem Bertoja und Mirola in den 1560er- und 1570er-Jahren zusammenarbeiteten.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 23.10.2018 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.10. - 23.10.2018


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.