Lot Nr. 13


Girolamo Macchietti


Girolamo Macchietti - Alte Meister

(Florenz 1532-1592)
Madonna mit Kind und dem Johannesknaben,
Öl auf Holz, 61 x 50 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Italien;
Auktion, Dorotheum, Wien, 12. Oktober 2011, Lot 502;
Europäische Privatsammlung

Literatur:
M. Privitera, Due opere della prima maturità di Girolamo Macchietti, in: Paragone, 98/99, Juli - September 2011, S. 39 und Taf. 49

Marta Privitera hat das vorliegende Gemälde der frühen Reifezeit Girolamo Macchiettis in der zweiten Hälfte der 1560er-Jahre zugewiesen.

Macchietti schuf das vorliegende Werk nach seiner Rückkehr von Rom nach Florenz. Die Stadt am Tiber hatte einen nachhaltigen Eindruck bei ihm hinterlassen, wie auch aus dem vorliegenden Gemälde deutlich wird. Er stand unter dem Einfluss von Künstlern wie Perin del Vaga und Parmigianino sowie der antiken Ruinen des klassischen Altertums, die im Landschaftshintergrund des vorliegenden Gemäldes nachhallen.

Es sind zwei weitere eigenhändige zeitgenössische Fassungen auf Holz der vorliegenden Komposition bekannt: eine befindet sich im Museum von Kiew (siehe A. Nesi, Un quadro a Kiev e altre note per Girolamo Macchietti, in: Nuovi Studi. Rivista di arte antica e moderna, 12, 2006, S. 133, Abb. 181), die andere wurde im Dorotheum 2008 versteigert (15. April 2008, Lot 33; siehe Literatur).

Das vorliegende Gemälde zeigt die Madonna mit dem Jesuskind auf dem Schoß und dem Johannesknaben im rechten Vordergrund. Allen drei Gemälden ist eine sich über die gesamte Komposition erstreckende Diagonale gemeinsam; links öffnet sich die Darstellung zu einem Landschaftshintergrund. Im Fall des hier besprochenen Gemäldes sind die Figuren mit größerer Natürlichkeit wiedergegeben, und die mit weicher Pinselführung aufgetragenen warmen Töne sind augenscheinlicher. Vermutlich basieren alle drei Gemälde auf einer verlorenen Zeichnung, was der Praxis des Künstlers entsprechen würde, Bildfindungen auf Grundlage seiner Zeichnungen zu wiederholen. Ein Beispiel dafür sind die beiden Versionen von Adam und Eva in Privatsammlungen (siehe M. Privitera, Girolamo Macchietti. Un pittore dello Studiolo di Francesco I (Firenze 1535-1592), Mailand/Rom 1996, S. 102/103, Nr. 12/13), die zudem einen wichtigen Bezugspunkt zum vorliegenden Gemälde darstellen.

Aufgrund von Bildelementen wie der Landschaft und der gefühlvollen Stimmung lässt sich das Gemälde mit anderen von Macchietti nach seiner Rückkehr nach Florenz für private Auftraggeber geschaffenen Werken vergleichen, etwa mit Venus und Adonis in der Galleria Palatina, Florenz, oder der Madonna mit Kind und heiliger Anna im Museum der schönen Künstle, Budapest (siehe M. Privitera, ebd., S. 100/101, Nr. 11 und S. 112/113, Nr. 21). Vor allem in den späteren Werken sind die im Hintergrund erscheinenden antiken Ruinen mit einer feinen Sfumato-Technik ausgeführt, die stark an das vorliegende Gemälde erinnert.

23.10.2018 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 56.250,-
Schätzwert:
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-

Girolamo Macchietti


(Florenz 1532-1592)
Madonna mit Kind und dem Johannesknaben,
Öl auf Holz, 61 x 50 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Italien;
Auktion, Dorotheum, Wien, 12. Oktober 2011, Lot 502;
Europäische Privatsammlung

Literatur:
M. Privitera, Due opere della prima maturità di Girolamo Macchietti, in: Paragone, 98/99, Juli - September 2011, S. 39 und Taf. 49

Marta Privitera hat das vorliegende Gemälde der frühen Reifezeit Girolamo Macchiettis in der zweiten Hälfte der 1560er-Jahre zugewiesen.

Macchietti schuf das vorliegende Werk nach seiner Rückkehr von Rom nach Florenz. Die Stadt am Tiber hatte einen nachhaltigen Eindruck bei ihm hinterlassen, wie auch aus dem vorliegenden Gemälde deutlich wird. Er stand unter dem Einfluss von Künstlern wie Perin del Vaga und Parmigianino sowie der antiken Ruinen des klassischen Altertums, die im Landschaftshintergrund des vorliegenden Gemäldes nachhallen.

Es sind zwei weitere eigenhändige zeitgenössische Fassungen auf Holz der vorliegenden Komposition bekannt: eine befindet sich im Museum von Kiew (siehe A. Nesi, Un quadro a Kiev e altre note per Girolamo Macchietti, in: Nuovi Studi. Rivista di arte antica e moderna, 12, 2006, S. 133, Abb. 181), die andere wurde im Dorotheum 2008 versteigert (15. April 2008, Lot 33; siehe Literatur).

Das vorliegende Gemälde zeigt die Madonna mit dem Jesuskind auf dem Schoß und dem Johannesknaben im rechten Vordergrund. Allen drei Gemälden ist eine sich über die gesamte Komposition erstreckende Diagonale gemeinsam; links öffnet sich die Darstellung zu einem Landschaftshintergrund. Im Fall des hier besprochenen Gemäldes sind die Figuren mit größerer Natürlichkeit wiedergegeben, und die mit weicher Pinselführung aufgetragenen warmen Töne sind augenscheinlicher. Vermutlich basieren alle drei Gemälde auf einer verlorenen Zeichnung, was der Praxis des Künstlers entsprechen würde, Bildfindungen auf Grundlage seiner Zeichnungen zu wiederholen. Ein Beispiel dafür sind die beiden Versionen von Adam und Eva in Privatsammlungen (siehe M. Privitera, Girolamo Macchietti. Un pittore dello Studiolo di Francesco I (Firenze 1535-1592), Mailand/Rom 1996, S. 102/103, Nr. 12/13), die zudem einen wichtigen Bezugspunkt zum vorliegenden Gemälde darstellen.

Aufgrund von Bildelementen wie der Landschaft und der gefühlvollen Stimmung lässt sich das Gemälde mit anderen von Macchietti nach seiner Rückkehr nach Florenz für private Auftraggeber geschaffenen Werken vergleichen, etwa mit Venus und Adonis in der Galleria Palatina, Florenz, oder der Madonna mit Kind und heiliger Anna im Museum der schönen Künstle, Budapest (siehe M. Privitera, ebd., S. 100/101, Nr. 11 und S. 112/113, Nr. 21). Vor allem in den späteren Werken sind die im Hintergrund erscheinenden antiken Ruinen mit einer feinen Sfumato-Technik ausgeführt, die stark an das vorliegende Gemälde erinnert.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 23.10.2018 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.10. - 23.10.2018


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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