Lot Nr. 86 -


Philip Alexius de László


Philip Alexius de László - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Budapest 1869–1937 London)
Portraitskizze Baron Georg Franckenstein (1878–1953), signiert, datiert de László 1925, Öl auf Malkarton, 90,5 x 70,5 cm, gerahmt, Karton am unteren Rand beschädigt, (Rei)

Wir danken Christopher Wentworth-Stanley, The de László Archive Trust, für die Bestätigung der Echtheit anhand des Originals.

Das vorliegende Los wird in den Catalogue Raisonné von Philip de Lászlós Gesamtwerk aufgenommen, der von Sandra de László und ihrem internationalen Forscherteam vorbereitet wird. www. delaszlocatalogueraisonne. com

Georg Franckenstein wurde am 18. März 1878 in Dresden, als jüngster Sohn des Freiherrn Carl von und zu Franckenstein, zu dieser Zeit österreichischer Gesandter am sächsischen Königshof, und dessen Gattin Elma, geborene Gräfin Schönborn-Wiesentheid, geboren. Nach seiner Schulzeit am Schottengymnasium in Wien trat er in den diplomatischen Dienst ein. Nach Stationen in Washington, St. Petersburg, Rom und vier Jahren im österreichischen Außenministerium (in welcher Zeit er auch eine enge, lebenslange Freundschaft zu Hugo von Hofmannsthal knüpfte) wurde er 1911 nach Tokio als Chargé d’Affaires gesandt. Anfang 1913 kehrte er, mit einem Umweg über China und Indien, nach Wien zurück, bevor er nach London versetzt wurde, um unter dem Botschafter Graf Albert Mensdorff zu arbeiten. Vermutlich zu dieser Zeit lernte er de László kennen, der eng mit Mensdorff befreundet war.
Während des ersten Weltkrieges wurde der Dargestellte als österreichischer Vertreter in Brüssel bei der deutschen Verwaltung von Belgien entsandt. 1918 ging er nach Konstantinopel, um als Beobachter und Vermittler zu den Friedensverhandlungen zwischen der Türkei und Russland beizutragen. Im Sommer des Jahres 1920 kehrte er als österreichischer Botschafter nach London zurück. Das Gebäude am Belgrave Square, sowie seine private Sammlung fernöstlicher Kunst, fand er genauso vor, wie er und Mensdorff sie 1914 verlassen hatten. Franckenstein bemühte sich sofort das Ansehen Österreichs in England wiederaufzubauen. Es gelang ihm ausländische Kredite auszuhandeln, um die drohende, ökonomische Katastrophe in seiner Heimat abzuwenden. Sein persönlicher Charme, seine Kultiviertheit und die weitgespannten Kontakte halfen ihm in seinen Bemühungen und machten die österreichische Botschaft zu einem kulturellen Treffpunkt. Einige der bekanntesten Musiker der Zeit gaben freie Konzerte dort, als Ausdruck ihrer Verbundenheit zu Österreich.
Franckenstein blieb österreichischer Botschafter in London bis 1938. Daraufhin verließ er sein Amt und nahm sofort die britische Staatsbürgerschaft an. Am 26. Juli 1938 wurde er von König George VI in den Ritterstand erhoben und führte fortan den Titel Sir George Franckenstein. Franckenstein und seine englische Frau Editha starben 1953 bei einem Flugzeugabsturz.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

29.04.2019 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 54.902,-
Schätzwert:
EUR 7.000,- bis EUR 10.000,-

Philip Alexius de László


(Budapest 1869–1937 London)
Portraitskizze Baron Georg Franckenstein (1878–1953), signiert, datiert de László 1925, Öl auf Malkarton, 90,5 x 70,5 cm, gerahmt, Karton am unteren Rand beschädigt, (Rei)

Wir danken Christopher Wentworth-Stanley, The de László Archive Trust, für die Bestätigung der Echtheit anhand des Originals.

Das vorliegende Los wird in den Catalogue Raisonné von Philip de Lászlós Gesamtwerk aufgenommen, der von Sandra de László und ihrem internationalen Forscherteam vorbereitet wird. www. delaszlocatalogueraisonne. com

Georg Franckenstein wurde am 18. März 1878 in Dresden, als jüngster Sohn des Freiherrn Carl von und zu Franckenstein, zu dieser Zeit österreichischer Gesandter am sächsischen Königshof, und dessen Gattin Elma, geborene Gräfin Schönborn-Wiesentheid, geboren. Nach seiner Schulzeit am Schottengymnasium in Wien trat er in den diplomatischen Dienst ein. Nach Stationen in Washington, St. Petersburg, Rom und vier Jahren im österreichischen Außenministerium (in welcher Zeit er auch eine enge, lebenslange Freundschaft zu Hugo von Hofmannsthal knüpfte) wurde er 1911 nach Tokio als Chargé d’Affaires gesandt. Anfang 1913 kehrte er, mit einem Umweg über China und Indien, nach Wien zurück, bevor er nach London versetzt wurde, um unter dem Botschafter Graf Albert Mensdorff zu arbeiten. Vermutlich zu dieser Zeit lernte er de László kennen, der eng mit Mensdorff befreundet war.
Während des ersten Weltkrieges wurde der Dargestellte als österreichischer Vertreter in Brüssel bei der deutschen Verwaltung von Belgien entsandt. 1918 ging er nach Konstantinopel, um als Beobachter und Vermittler zu den Friedensverhandlungen zwischen der Türkei und Russland beizutragen. Im Sommer des Jahres 1920 kehrte er als österreichischer Botschafter nach London zurück. Das Gebäude am Belgrave Square, sowie seine private Sammlung fernöstlicher Kunst, fand er genauso vor, wie er und Mensdorff sie 1914 verlassen hatten. Franckenstein bemühte sich sofort das Ansehen Österreichs in England wiederaufzubauen. Es gelang ihm ausländische Kredite auszuhandeln, um die drohende, ökonomische Katastrophe in seiner Heimat abzuwenden. Sein persönlicher Charme, seine Kultiviertheit und die weitgespannten Kontakte halfen ihm in seinen Bemühungen und machten die österreichische Botschaft zu einem kulturellen Treffpunkt. Einige der bekanntesten Musiker der Zeit gaben freie Konzerte dort, als Ausdruck ihrer Verbundenheit zu Österreich.
Franckenstein blieb österreichischer Botschafter in London bis 1938. Daraufhin verließ er sein Amt und nahm sofort die britische Staatsbürgerschaft an. Am 26. Juli 1938 wurde er von König George VI in den Ritterstand erhoben und führte fortan den Titel Sir George Franckenstein. Franckenstein und seine englische Frau Editha starben 1953 bei einem Flugzeugabsturz.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 29.04.2019 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 20.04. - 29.04.2019


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.