Lot Nr. 722


Olga Wisinger-Florian


Olga Wisinger-Florian - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Wien 1844–1926 Grafenegg)
“October”, rückseitig auf altem Etikett betitelt und bezeichnet, signiert O. Wisinger-Florian, Öl auf Holz, 65 x 49 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung Wien;
Dorotheum, Wien, 27. Mai 1998, Los 53;
Privatsammlung Österreich.

Wir danken Dr. Alexander Giese für die Bestätigung der Echtheit anhand des Originals.

Das vorliegende Los zelebriert den Höhepunkt des Herbstes mit leuchtend roten Hagebutten und Beeren, buntem Laub und dem kühlen Violett der Herbstzeitlosen. Rückseitig trägt es eine eigenhändig von der Künstlerin beschriftete Vignette „October, Ölgemälde von O. Wisinger-Florian, IV. Wien, verkäuflich.“ Die Betitelung mit dem Monatsnamen „October“ rückt das Werk in die Nähe der berühmten Monatsbilder, ein Zyklus von elf Tafelbildern, die Wisinger-Florian zwischen 1890-92 schuf. Die Kompositionen fußen auf ihren berühmten Feldblumenstücken und sind geprägt von einem ganz nahe am Gegenstand gewählten Bildausschnitt. Der Wechsel der Jahreszeiten vollzieht sich in diesem Bilderzyklus an den für den jeweiligen Monat typischen Blüten: von Schneerosen über Kirschzweige, Flieder und Rosen bis hin zu goldenen Ähren, Disteln und Hagebutten bis zu einem schneebedeckten Rosenstrauch.
Das hier gezeigte Werk entstand jedoch rund 6 Jahre zuvor und bildet damit eine Art „Prototyp“ des später für sie so wichtig werdenden Sujets des Monatsbildes. Es ist auch das erste Werk, das rückseitig eigenhändig mit einem Monatsnamen betitelt ist.
In Ihrem Tagebuch dokumentierte Olga Wisinger-Florian in ihrem charakteristischen Telegrammstil den Entstehungsprozess: Am 23.09.1884 notierte sie „Regen, das schöne Wetter zu Ende, Beerenbouquet begonnen, das erste von den Monaten“ in den folgenden drei Wochen geht sie häufig hinaus in die Natur, sammelt Beeren und Blätter, die ihr als Vorlage und Inspiration dienen. Täglich arbeitet sie an dem „October“-Bild, beginnend mit den verschiedenen Beeren und dem Hopfen im Vordergrund über die gelblichen Blätter in der Mitte und schließlich den offeneren Himmel zu gelangen und wieder zu den Beeren zurückzukehren. Immer wieder zeigt sie das entstehende Werk Emil Jakob Schindler, der sie zu motivieren scheint. Am 9. 10. 1884 notiert sie triumphierend: „Bilder fertig! Schlehen und Nebel Beeren, dann Blätter geändert, Victoria, dies ist das beste von allen Sachen, wenn nur alle so wären!“

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

08.06.2020 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 125.300,-
Schätzwert:
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-

Olga Wisinger-Florian


(Wien 1844–1926 Grafenegg)
“October”, rückseitig auf altem Etikett betitelt und bezeichnet, signiert O. Wisinger-Florian, Öl auf Holz, 65 x 49 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung Wien;
Dorotheum, Wien, 27. Mai 1998, Los 53;
Privatsammlung Österreich.

Wir danken Dr. Alexander Giese für die Bestätigung der Echtheit anhand des Originals.

Das vorliegende Los zelebriert den Höhepunkt des Herbstes mit leuchtend roten Hagebutten und Beeren, buntem Laub und dem kühlen Violett der Herbstzeitlosen. Rückseitig trägt es eine eigenhändig von der Künstlerin beschriftete Vignette „October, Ölgemälde von O. Wisinger-Florian, IV. Wien, verkäuflich.“ Die Betitelung mit dem Monatsnamen „October“ rückt das Werk in die Nähe der berühmten Monatsbilder, ein Zyklus von elf Tafelbildern, die Wisinger-Florian zwischen 1890-92 schuf. Die Kompositionen fußen auf ihren berühmten Feldblumenstücken und sind geprägt von einem ganz nahe am Gegenstand gewählten Bildausschnitt. Der Wechsel der Jahreszeiten vollzieht sich in diesem Bilderzyklus an den für den jeweiligen Monat typischen Blüten: von Schneerosen über Kirschzweige, Flieder und Rosen bis hin zu goldenen Ähren, Disteln und Hagebutten bis zu einem schneebedeckten Rosenstrauch.
Das hier gezeigte Werk entstand jedoch rund 6 Jahre zuvor und bildet damit eine Art „Prototyp“ des später für sie so wichtig werdenden Sujets des Monatsbildes. Es ist auch das erste Werk, das rückseitig eigenhändig mit einem Monatsnamen betitelt ist.
In Ihrem Tagebuch dokumentierte Olga Wisinger-Florian in ihrem charakteristischen Telegrammstil den Entstehungsprozess: Am 23.09.1884 notierte sie „Regen, das schöne Wetter zu Ende, Beerenbouquet begonnen, das erste von den Monaten“ in den folgenden drei Wochen geht sie häufig hinaus in die Natur, sammelt Beeren und Blätter, die ihr als Vorlage und Inspiration dienen. Täglich arbeitet sie an dem „October“-Bild, beginnend mit den verschiedenen Beeren und dem Hopfen im Vordergrund über die gelblichen Blätter in der Mitte und schließlich den offeneren Himmel zu gelangen und wieder zu den Beeren zurückzukehren. Immer wieder zeigt sie das entstehende Werk Emil Jakob Schindler, der sie zu motivieren scheint. Am 9. 10. 1884 notiert sie triumphierend: „Bilder fertig! Schlehen und Nebel Beeren, dann Blätter geändert, Victoria, dies ist das beste von allen Sachen, wenn nur alle so wären!“

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 08.06.2020 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 27.05. - 08.06.2020


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.