Lot Nr. 47 V


1934 Mercedes-Benz 130 H


1934 Mercedes-Benz 130 H - Klassische Fahrzeuge

Seltener Heckmotor-Mercedes
Umfangreich restauriert
Matching Numbers


In den frühen 1930ern entstand eine neue Technikströmung, in deren Gedanken die Stromlinie einen wichtigen Stellenwert einnahm. Die Idee positionierte auch den Motor im Heck. Das sparte den störenden Kühlergrill und verlagerte den Lärm der Maschine hinter die Passagiere. Dieses höchst innovative Konzept galt als revolutionär modern. In Europa verband man damit Namen wie Ledwinka und Tatra oder Porsche und Volkswagen, neben so manch anderem großen Namen. Auch Mercedes-Benz nahm sich der Idee an und entwickelte einen sehr modernen Wagen der unteren Klasse, aber mit modernster Technik wie gegabeltem Zentralrohrrahmen, Zahnstangenlenkung, hydraulischer Bremsanlage und Zentralschmierung.

In diesem Zusammenhang schien der Heckmotor das Gebot der Stunde. Er ließ den Wagen flacher und schneller werden und entsprach dem damaligen Zeitgeist. Das angesprochene Publikum war modern und aufstrebend, das Fahrzeug kompakt, aber gediegen und keinesfalls billig. Nur störten sich die Käufer an der Hecklastigkeit und den damit verbundenen schlechten Fahreigenschaften, was aber durch den eigentlich vorgesehenen Boxermotor aus Leichtmetall deutlich gemindert worden wäre. Diesbezüglich hatte dann ein anderer Mitbewerber die Nase vorne. Der Nachfolger, der 170 H, konnte alles schon besser. Das Image des Heckmotorwunders aber war für Mercedes ruiniert. Fortan wandte man sich wieder dem Gewohnten zu, bei dem der Motor wieder vor dem Fahrer saß.

Heute ist der Heckmotor-Ausflug von Mercedes nahezu in Vergessenheit geraten. Nur ganz wenige können diesen Sonderling aus dem Stegreif zuordnen, dem Gros erscheint „dieser VW“ komisch. Dem Interessierten aber bietet sich hier ein Technikmeilenstein, der die Türe in eine ganz andere Zeit öffnet.

Dieser Vorkriegs-Mercedes ist eines jener Fahrzeuge, deren Geschichte das Leben und die Ängste der damaligen Zeit schillernd wiedergibt. Wohl ursprünglich in die Schweiz ausgeliefert, lief der Heckmotorwagen vor dem Krieg im Freiburger Raum, was sich über das alte Kennzeichen ergab. Den Krieg überdauerte der Wagen dann in der Schwäbischen Alb. In einem Keller einer Firma in Aidlingen war er aus Angst vor Einzug durch die Wehrmacht eingemauert worden. Erst Jahrzehnte später fand sich bei Umbauarbeiten das vergessene Auto. Der örtlich nahe gelegene Vorbesitzer, selbst Mercedes-Oldtimerfan, erwarb das skurrile Fahrzeug in desolatem Zustand und ließ es dann in den späten 1990er Jahren restaurieren. Die Arbeiten waren immens aufwendig, da der Zustand so mitgenommen wie das Fahrzeug selten war. Umfangreiche Recherchearbeiten waren nötig auf der Suche nach der Originalität von Ausführung und Ausstattung. Nach mehr als tausend Stunden Arbeit glänzte der 130er wieder wie seinerzeit bei der Auslieferung. Die Restaurierung war kompromisslos, das Ergebnis musste perfekt sein. Gerade fertig geworden, belegte das aufsehenerregende Gefährt anlässlich des Ladenburger Museums-Sommerfest im Juni 2001 den 2. Platz, hinter dem Wagen des Veranstalters. Die Arbeit fand rundherum Beifall und der Vorbesitzer Bestätigung für seinen getätigten Aufwand.

Im Jänner 2008 erwarb der Einbringer die Limousine, um seine Sammlung um eine Besonderheit zu erweitern. Seit seiner Restaurierung erging es dem Mercedes wie vielen Besonderheiten, die zur Schau gestellt werden und dabei deren eigentlicher Sinn und Zweck vergessen scheint. So wurde auch dieser Technikmeilenstein seither kaum mehr gefahren, obwohl er damals dazu ersonnen und entwickelt wurde. Zur Auktion wird der Mercedes mit frischer Hauptuntersuchung eingebracht, auf dass sich sein Schicksal in verdienter Weise ändern wird. Sie können hier den vielleicht Besten dieser fast vergessenen Modellreihe erstehen.

Chassis: 102134,
Motor: 102134,
Auftrag: 11147,
Papiere: Deutsche historische Zulassung

17.10.2020 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 37.950,-
Schätzwert:
EUR 35.000,- bis EUR 45.000,-

1934 Mercedes-Benz 130 H


Seltener Heckmotor-Mercedes
Umfangreich restauriert
Matching Numbers


In den frühen 1930ern entstand eine neue Technikströmung, in deren Gedanken die Stromlinie einen wichtigen Stellenwert einnahm. Die Idee positionierte auch den Motor im Heck. Das sparte den störenden Kühlergrill und verlagerte den Lärm der Maschine hinter die Passagiere. Dieses höchst innovative Konzept galt als revolutionär modern. In Europa verband man damit Namen wie Ledwinka und Tatra oder Porsche und Volkswagen, neben so manch anderem großen Namen. Auch Mercedes-Benz nahm sich der Idee an und entwickelte einen sehr modernen Wagen der unteren Klasse, aber mit modernster Technik wie gegabeltem Zentralrohrrahmen, Zahnstangenlenkung, hydraulischer Bremsanlage und Zentralschmierung.

In diesem Zusammenhang schien der Heckmotor das Gebot der Stunde. Er ließ den Wagen flacher und schneller werden und entsprach dem damaligen Zeitgeist. Das angesprochene Publikum war modern und aufstrebend, das Fahrzeug kompakt, aber gediegen und keinesfalls billig. Nur störten sich die Käufer an der Hecklastigkeit und den damit verbundenen schlechten Fahreigenschaften, was aber durch den eigentlich vorgesehenen Boxermotor aus Leichtmetall deutlich gemindert worden wäre. Diesbezüglich hatte dann ein anderer Mitbewerber die Nase vorne. Der Nachfolger, der 170 H, konnte alles schon besser. Das Image des Heckmotorwunders aber war für Mercedes ruiniert. Fortan wandte man sich wieder dem Gewohnten zu, bei dem der Motor wieder vor dem Fahrer saß.

Heute ist der Heckmotor-Ausflug von Mercedes nahezu in Vergessenheit geraten. Nur ganz wenige können diesen Sonderling aus dem Stegreif zuordnen, dem Gros erscheint „dieser VW“ komisch. Dem Interessierten aber bietet sich hier ein Technikmeilenstein, der die Türe in eine ganz andere Zeit öffnet.

Dieser Vorkriegs-Mercedes ist eines jener Fahrzeuge, deren Geschichte das Leben und die Ängste der damaligen Zeit schillernd wiedergibt. Wohl ursprünglich in die Schweiz ausgeliefert, lief der Heckmotorwagen vor dem Krieg im Freiburger Raum, was sich über das alte Kennzeichen ergab. Den Krieg überdauerte der Wagen dann in der Schwäbischen Alb. In einem Keller einer Firma in Aidlingen war er aus Angst vor Einzug durch die Wehrmacht eingemauert worden. Erst Jahrzehnte später fand sich bei Umbauarbeiten das vergessene Auto. Der örtlich nahe gelegene Vorbesitzer, selbst Mercedes-Oldtimerfan, erwarb das skurrile Fahrzeug in desolatem Zustand und ließ es dann in den späten 1990er Jahren restaurieren. Die Arbeiten waren immens aufwendig, da der Zustand so mitgenommen wie das Fahrzeug selten war. Umfangreiche Recherchearbeiten waren nötig auf der Suche nach der Originalität von Ausführung und Ausstattung. Nach mehr als tausend Stunden Arbeit glänzte der 130er wieder wie seinerzeit bei der Auslieferung. Die Restaurierung war kompromisslos, das Ergebnis musste perfekt sein. Gerade fertig geworden, belegte das aufsehenerregende Gefährt anlässlich des Ladenburger Museums-Sommerfest im Juni 2001 den 2. Platz, hinter dem Wagen des Veranstalters. Die Arbeit fand rundherum Beifall und der Vorbesitzer Bestätigung für seinen getätigten Aufwand.

Im Jänner 2008 erwarb der Einbringer die Limousine, um seine Sammlung um eine Besonderheit zu erweitern. Seit seiner Restaurierung erging es dem Mercedes wie vielen Besonderheiten, die zur Schau gestellt werden und dabei deren eigentlicher Sinn und Zweck vergessen scheint. So wurde auch dieser Technikmeilenstein seither kaum mehr gefahren, obwohl er damals dazu ersonnen und entwickelt wurde. Zur Auktion wird der Mercedes mit frischer Hauptuntersuchung eingebracht, auf dass sich sein Schicksal in verdienter Weise ändern wird. Sie können hier den vielleicht Besten dieser fast vergessenen Modellreihe erstehen.

Chassis: 102134,
Motor: 102134,
Auftrag: 11147,
Papiere: Deutsche historische Zulassung


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 16.00
oldtimer@dorotheum.at

+43 1 515 60 428
Auktion: Klassische Fahrzeuge
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 17.10.2020 - 16:00
Auktionsort: Messezentrum Salzburg
Besichtigung: 16.10. - 17.10.2020


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.