Lot Nr. 107 -


Pietro Dandini


Pietro Dandini - Alte Meister

(Florenz 1646–1712)
Junger Mandolinspieler (Ottaviano oder Valentino Dandini?),
Öl auf Leinwand, 95 x 79 cm, gerahmt

Provenienz:
vermutlich Maria Brigida Dandini;
Kunsthandel;
dort durch den jetzigen Besitzer erworben

Wir danken Sandro Bellesi, der die Zuschreibung an Pietro Dandini auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat. Bellesi vermutet, dass es sich bei auf dem Bild dargestellten jungen Mann um Ottaviano Dandini, den ältesten Sohn des Künstlers, handelt.

Ebenso danken wir Federico Berti für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes. Er schlägt eine alternative Identifizierung des Dargestellten als Valentino Dandini vor.

Das vorliegende Gemälde steht mit einem Familienporträt Pietro Dandinis in Zusammenhang, das in Gestalt einer Darstellung des Themas Erminia unter den Hirten den von seinen Kindern umgebenen Künstler zeigt (siehe S. Bellesi, Ottaviano Dandini o l'epilogo di una dinastia di pittori fiorentini, in: Paragone, 33‒34, 2000, S. 88, Taf. 88). Eines dieser Kinder lässt sich als der älteste Sohn des Künstlers Ottaviano (der Künstler werden und den Familienbetrieb weiterführen sollte) identifizieren: Er spielt dasselbe Instrument wie der junge Mann auf dem vorliegenden Werk.

Federico Berti hält die Identifizierung des Musikers im Gruppenporträt als Ottaviano (geb. 1681) für nicht richtig und vermutet vielmehr, dass es sich bei der Figur der Erminia um ein Porträt Ottavianos handelt. Früher ging man davon aus, dass das Gruppenporträt nur drei der vier Kinder des Künstlers darstellt. Zudem existiert eine Beschreibung eines Porträts, auf dem der Künstler von allen seinen vier Kindern umgeben ist: „die Familie Piero Dandinis, also Porträts von ihm, von seiner Frau Brigida Ciocchi und von seinen Söhnen Ottaviano, Valentino und Vincenzio sowie von Anna Maria“ (siehe S. Bellesi, Una vita inedita di Pier Dandini, in: Rivista d’Arte, XLIII, 1991, S. 175). Das Gruppenporträt befand sich im Haus Maria Brigida Dandinis, in dem es auch ein anderes Gemälde gab, das als „ein weiteres wunderbares Porträt [Pier Dandinis] von seinem Sohn, dem Priester Valentino, als junger Mann“ beschrieben wurde. Dabei könnte es sich um das vorliegende Gemälde handeln.

Möglich ist daher, dass das eine Mandoline spielende Kind im Gruppenbild Valentino Dandini (1684‒1749) darstellt. Es hat blondes Haar wie der junge Mandolinspieler auf dem vorliegenden Bild.

Pietro Dandini war einer der produktivsten und erfolgreichsten Künstler im Florenz des späten 17. Jahrhunderts. Seine Ausbildung erhielt er bei seinem Onkel Vincenzo und spielte dann, nach wichtigen Bildungsreisen nach Norditalien, eine führende Rolle in seiner Geburtsstadt. Er war nicht nur als Freskenmaler angesehen, sondern schuf auch mehrere Gemälde für Kirchen und die Adelsfamilien der Stadt, unter anderem die regierenden Medici, für die er zahlreiche Aufträge ausführte.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

10.11.2020 - 16:00

Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Pietro Dandini


(Florenz 1646–1712)
Junger Mandolinspieler (Ottaviano oder Valentino Dandini?),
Öl auf Leinwand, 95 x 79 cm, gerahmt

Provenienz:
vermutlich Maria Brigida Dandini;
Kunsthandel;
dort durch den jetzigen Besitzer erworben

Wir danken Sandro Bellesi, der die Zuschreibung an Pietro Dandini auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat. Bellesi vermutet, dass es sich bei auf dem Bild dargestellten jungen Mann um Ottaviano Dandini, den ältesten Sohn des Künstlers, handelt.

Ebenso danken wir Federico Berti für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes. Er schlägt eine alternative Identifizierung des Dargestellten als Valentino Dandini vor.

Das vorliegende Gemälde steht mit einem Familienporträt Pietro Dandinis in Zusammenhang, das in Gestalt einer Darstellung des Themas Erminia unter den Hirten den von seinen Kindern umgebenen Künstler zeigt (siehe S. Bellesi, Ottaviano Dandini o l'epilogo di una dinastia di pittori fiorentini, in: Paragone, 33‒34, 2000, S. 88, Taf. 88). Eines dieser Kinder lässt sich als der älteste Sohn des Künstlers Ottaviano (der Künstler werden und den Familienbetrieb weiterführen sollte) identifizieren: Er spielt dasselbe Instrument wie der junge Mann auf dem vorliegenden Werk.

Federico Berti hält die Identifizierung des Musikers im Gruppenporträt als Ottaviano (geb. 1681) für nicht richtig und vermutet vielmehr, dass es sich bei der Figur der Erminia um ein Porträt Ottavianos handelt. Früher ging man davon aus, dass das Gruppenporträt nur drei der vier Kinder des Künstlers darstellt. Zudem existiert eine Beschreibung eines Porträts, auf dem der Künstler von allen seinen vier Kindern umgeben ist: „die Familie Piero Dandinis, also Porträts von ihm, von seiner Frau Brigida Ciocchi und von seinen Söhnen Ottaviano, Valentino und Vincenzio sowie von Anna Maria“ (siehe S. Bellesi, Una vita inedita di Pier Dandini, in: Rivista d’Arte, XLIII, 1991, S. 175). Das Gruppenporträt befand sich im Haus Maria Brigida Dandinis, in dem es auch ein anderes Gemälde gab, das als „ein weiteres wunderbares Porträt [Pier Dandinis] von seinem Sohn, dem Priester Valentino, als junger Mann“ beschrieben wurde. Dabei könnte es sich um das vorliegende Gemälde handeln.

Möglich ist daher, dass das eine Mandoline spielende Kind im Gruppenbild Valentino Dandini (1684‒1749) darstellt. Es hat blondes Haar wie der junge Mandolinspieler auf dem vorliegenden Bild.

Pietro Dandini war einer der produktivsten und erfolgreichsten Künstler im Florenz des späten 17. Jahrhunderts. Seine Ausbildung erhielt er bei seinem Onkel Vincenzo und spielte dann, nach wichtigen Bildungsreisen nach Norditalien, eine führende Rolle in seiner Geburtsstadt. Er war nicht nur als Freskenmaler angesehen, sondern schuf auch mehrere Gemälde für Kirchen und die Adelsfamilien der Stadt, unter anderem die regierenden Medici, für die er zahlreiche Aufträge ausführte.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
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old.masters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 10.11.2020 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 04.11. - 10.11.2020

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