Lot Nr. 511


Giuseppe Tominz


Giuseppe Tominz - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Görz 1790–1866 Gradiscutta)
Bildnis des Speditionsunternehmers Paolo Preinitsch (Rosegg 1762–1840 Triest) im Hafen von Triest, Öl auf Leinwand auf Platte, 135,5 x 94 cm, gerahmt

Provenienz:
Direkt beim Künstler von Paolo Preinitsch (1762–1840) in Auftrag gegeben;
Im Erbgang an dessen Nachfahren Federico Walluschnig, Graz/Villach/Triest;
Im Erbgang an dessen Frau Amalia Walluschnig, geb. Gareis (1872–1949), Triest;
Im Erbgang an deren Bruder Fritz Gareis (1892–1970), Wien;
Im Erbgang - Privatsammlung, Wien.

Abgebildet in:
Pier Antonio Quarantotti Gambini, Luce di Trieste, Turin 1964, S. 101 (Giuseppe Tominz, “Il Direttore delle Poste”).
Alessandro Quinzi, Giuseppe Tominz, Triest 2011, Nr. 57 (Il direttore delle poste Preinitsch)

Vergleiche:
Giuseppe Tominz, Bruststück von Paolo Preinitsch, um 1835, Öl auf Leinwand, 50 x 42 cm, Civici Musei, Udine.

Mit einer akademischen Laufbahn und Preisen der Accademia di Belle Arti in Venedig und der Accademia di San Luca in Rom sowie bedeutenden Mäzenen wie Erzherzogin Maria Anna von Österreich oder Graf Giuseppe della Torre di Valsassina ist es nicht verwunderlich, dass Giuseppe Tominz (1790-1866) einer der beliebtesten Porträtmaler von Triest wurde. Tominz profitierte vom wirtschaftlichen Aufschwung der Hafenstadt und malte in seiner fruchtbarsten Schaffensperiode zahlreiche Porträts der Gesellschaft.

Tominz konzentrierte sich auf Naturalismus, Ausdruckskraft und Charakterisierung, und das vorliegende Gemälde bildet keine Ausnahme. Der Porträtierte - der in Kärnten geborene Paolo Preinitsch - ist im Vordergrund dargestellt, hoch über der Landschaft von Triest. Seine üppige Kleidung zeigt ihn als reichen Geschäftsmann und Mitglied der Triestiner Bourgeoisie. Preinitsch, der den Spitznamen „Napoleone delle Strade“ trug, besaß eine Speditionsfirma, worauf Tominz durch die Darstellung des Gebäudekomplexes und der Pferde im Hintergrund hindeutet. Das so genannte Corte Preinitsch, das eine Reihe von Gebäuden im Bereich zwischen der heutigen Via Belvedere und der (nach Paolo Preinitsch benannten) Via Pauliana umfasste, ist noch teilweise erhalten.

Der vermutlich 1761/62 im Kärntner Rosental geborene Preinitsch ist mit naturalistischen Gesichtszügen, die sein fortschreitendes Alter erkennen lassen, dargestellt. Seine Energie und jugendliche Pose zeigen allerdings das Selbstbewusstsein eines erfolgreichen Unternehmers und Selfmademan. Mit konzentrierter Miene, gedrehtem Kopf und verschränkten Armen beaufsichtigt er stolz sein Unternehmen - auch auf der Leinwand ist er im Dienst.

Die Stadt ist an den Gebäuden entlang des Ufers und der Via Commerciale zu erkennen, die sich zu den Hügeln von Laibach im verblassenden Hintergrund hinaufwindet. Diese gewundenen Straßen waren auch der einzige Weg nach Österreich und bilden somit eine Anspielung auf Preinitschs Heimat. Tominz individualisiert das Porträt weiter, indem er Kutschen und Pferde aus der Steiermark und Kärnten einbezieht. Durch die dynamischen Elemente des Hintergrunds gelang es Tominz, eine lebendige und realistische Komposition zu schaffen, die zweifellos den Charakter des Porträtierten widerspiegelt.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

08.11.2022 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 83.200,-
Schätzwert:
EUR 70.000,- bis EUR 90.000,-

Giuseppe Tominz


(Görz 1790–1866 Gradiscutta)
Bildnis des Speditionsunternehmers Paolo Preinitsch (Rosegg 1762–1840 Triest) im Hafen von Triest, Öl auf Leinwand auf Platte, 135,5 x 94 cm, gerahmt

Provenienz:
Direkt beim Künstler von Paolo Preinitsch (1762–1840) in Auftrag gegeben;
Im Erbgang an dessen Nachfahren Federico Walluschnig, Graz/Villach/Triest;
Im Erbgang an dessen Frau Amalia Walluschnig, geb. Gareis (1872–1949), Triest;
Im Erbgang an deren Bruder Fritz Gareis (1892–1970), Wien;
Im Erbgang - Privatsammlung, Wien.

Abgebildet in:
Pier Antonio Quarantotti Gambini, Luce di Trieste, Turin 1964, S. 101 (Giuseppe Tominz, “Il Direttore delle Poste”).
Alessandro Quinzi, Giuseppe Tominz, Triest 2011, Nr. 57 (Il direttore delle poste Preinitsch)

Vergleiche:
Giuseppe Tominz, Bruststück von Paolo Preinitsch, um 1835, Öl auf Leinwand, 50 x 42 cm, Civici Musei, Udine.

Mit einer akademischen Laufbahn und Preisen der Accademia di Belle Arti in Venedig und der Accademia di San Luca in Rom sowie bedeutenden Mäzenen wie Erzherzogin Maria Anna von Österreich oder Graf Giuseppe della Torre di Valsassina ist es nicht verwunderlich, dass Giuseppe Tominz (1790-1866) einer der beliebtesten Porträtmaler von Triest wurde. Tominz profitierte vom wirtschaftlichen Aufschwung der Hafenstadt und malte in seiner fruchtbarsten Schaffensperiode zahlreiche Porträts der Gesellschaft.

Tominz konzentrierte sich auf Naturalismus, Ausdruckskraft und Charakterisierung, und das vorliegende Gemälde bildet keine Ausnahme. Der Porträtierte - der in Kärnten geborene Paolo Preinitsch - ist im Vordergrund dargestellt, hoch über der Landschaft von Triest. Seine üppige Kleidung zeigt ihn als reichen Geschäftsmann und Mitglied der Triestiner Bourgeoisie. Preinitsch, der den Spitznamen „Napoleone delle Strade“ trug, besaß eine Speditionsfirma, worauf Tominz durch die Darstellung des Gebäudekomplexes und der Pferde im Hintergrund hindeutet. Das so genannte Corte Preinitsch, das eine Reihe von Gebäuden im Bereich zwischen der heutigen Via Belvedere und der (nach Paolo Preinitsch benannten) Via Pauliana umfasste, ist noch teilweise erhalten.

Der vermutlich 1761/62 im Kärntner Rosental geborene Preinitsch ist mit naturalistischen Gesichtszügen, die sein fortschreitendes Alter erkennen lassen, dargestellt. Seine Energie und jugendliche Pose zeigen allerdings das Selbstbewusstsein eines erfolgreichen Unternehmers und Selfmademan. Mit konzentrierter Miene, gedrehtem Kopf und verschränkten Armen beaufsichtigt er stolz sein Unternehmen - auch auf der Leinwand ist er im Dienst.

Die Stadt ist an den Gebäuden entlang des Ufers und der Via Commerciale zu erkennen, die sich zu den Hügeln von Laibach im verblassenden Hintergrund hinaufwindet. Diese gewundenen Straßen waren auch der einzige Weg nach Österreich und bilden somit eine Anspielung auf Preinitschs Heimat. Tominz individualisiert das Porträt weiter, indem er Kutschen und Pferde aus der Steiermark und Kärnten einbezieht. Durch die dynamischen Elemente des Hintergrunds gelang es Tominz, eine lebendige und realistische Komposition zu schaffen, die zweifellos den Charakter des Porträtierten widerspiegelt.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 08.11.2022 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 22.10. - 08.11.2022


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.