Lot Nr. 523


Eugen von Blaas


(Albano 1843–1931 Venedig)
Die Neugierigen, signiert, datiert Eugen von Blaas 1897, Öl auf Leinwand, 145 x 75 cm, gerahmt

Provenienz:
Galerie Heinemann, München, 1897–1898 (Heinemann Nr. 3937);
Ankauf von Rosa von Klinger, geb. Riedel (1860–1932), Neustadt an der Tafelfichte / Nové Mesto pod Smrkem, Böhmen, Tschechien, am 28. November 1898;
Europäische Privatsammlung.

Der italienisch-österreichische Maler Eugen von Blaas (1843-1931) wurde als Pionier der venezianischen Genremalerei des 19. Jahrhunderts bekannt für seine Darstellungen von Frauen in farbenfrohen Gewändern und originellen Posen. Sein Vater, Carl von Blaas, war ebenfalls Maler und Lehrer sowohl an der Akademie der Bildenden Künste in Wien als auch an der Akademie von Venedig, was Eugen Zugang zu Sammlungen und Kontakten verschaffte. Eugen lebte und studierte einige Zeit in Österreich, kehrte aber unter der Vormundschaft von Professor Gigoletti nach Venedig zurück, wo er zunächst lernte, Modelle und Skulpturen zu kopieren und später nach lebenden Modellen zu malen. Dies ermöglichte es ihm, lebensechte Figuren mit Persönlichkeit und Bewegung darzustellen. Junge,
verführerische oder melancholische Frauen wurden zu einem seiner bevorzugten Motive und er betonte auch die Materialien und Texturen beim Malen von Kleidung und Vorhängen. Später in seiner Karriere fügte er seinen Werken kompliziertere Requisiten und Landschaften hinzu, z.B. Kupferkessel, Obst oder Steinmauern und Straßenpflaster. In den Werken von Eugen von Blaas ist kein Detail unwichtig – alles ist sorgfältig platziert, was es ihm ermöglichte, Leben auf die Leinwand zu bringen.

Dieses Gemälde bildet da keine Ausnahme. Die beiden Frauen haben skulpturales Gewicht und porzellanartige Haut, während sie durch ihre Körpersprache und Mimik eine Erzählung vermitteln. In der spielerischen Anordnung lehnt eine der Frauen über die Mauer und gestikuliert ihrer lächelnden Freundin zu, welche die Leiter hält. Diese Gesten erlauben es dem Betrachter, sich den Dialog zwischen den beiden Frauen vorzustellen. Die Weichheit ihrer Haut und die ungezähmten Locken ihrer Haare betonen ihre Jugend und schaffen eine frische und jugendliche Atmosphäre, während die Korsetts und hochgezogenen Röcke dem Gemälde auch eine kokette Note verleihen.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

02.05.2023 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 520.000,-
Schätzwert:
EUR 120.000,- bis EUR 160.000,-

Eugen von Blaas


(Albano 1843–1931 Venedig)
Die Neugierigen, signiert, datiert Eugen von Blaas 1897, Öl auf Leinwand, 145 x 75 cm, gerahmt

Provenienz:
Galerie Heinemann, München, 1897–1898 (Heinemann Nr. 3937);
Ankauf von Rosa von Klinger, geb. Riedel (1860–1932), Neustadt an der Tafelfichte / Nové Mesto pod Smrkem, Böhmen, Tschechien, am 28. November 1898;
Europäische Privatsammlung.

Der italienisch-österreichische Maler Eugen von Blaas (1843-1931) wurde als Pionier der venezianischen Genremalerei des 19. Jahrhunderts bekannt für seine Darstellungen von Frauen in farbenfrohen Gewändern und originellen Posen. Sein Vater, Carl von Blaas, war ebenfalls Maler und Lehrer sowohl an der Akademie der Bildenden Künste in Wien als auch an der Akademie von Venedig, was Eugen Zugang zu Sammlungen und Kontakten verschaffte. Eugen lebte und studierte einige Zeit in Österreich, kehrte aber unter der Vormundschaft von Professor Gigoletti nach Venedig zurück, wo er zunächst lernte, Modelle und Skulpturen zu kopieren und später nach lebenden Modellen zu malen. Dies ermöglichte es ihm, lebensechte Figuren mit Persönlichkeit und Bewegung darzustellen. Junge,
verführerische oder melancholische Frauen wurden zu einem seiner bevorzugten Motive und er betonte auch die Materialien und Texturen beim Malen von Kleidung und Vorhängen. Später in seiner Karriere fügte er seinen Werken kompliziertere Requisiten und Landschaften hinzu, z.B. Kupferkessel, Obst oder Steinmauern und Straßenpflaster. In den Werken von Eugen von Blaas ist kein Detail unwichtig – alles ist sorgfältig platziert, was es ihm ermöglichte, Leben auf die Leinwand zu bringen.

Dieses Gemälde bildet da keine Ausnahme. Die beiden Frauen haben skulpturales Gewicht und porzellanartige Haut, während sie durch ihre Körpersprache und Mimik eine Erzählung vermitteln. In der spielerischen Anordnung lehnt eine der Frauen über die Mauer und gestikuliert ihrer lächelnden Freundin zu, welche die Leiter hält. Diese Gesten erlauben es dem Betrachter, sich den Dialog zwischen den beiden Frauen vorzustellen. Die Weichheit ihrer Haut und die ungezähmten Locken ihrer Haare betonen ihre Jugend und schaffen eine frische und jugendliche Atmosphäre, während die Korsetts und hochgezogenen Röcke dem Gemälde auch eine kokette Note verleihen.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 02.05.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 22.04. - 02.05.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.