Lot Nr. 33


Umkreis des Cristofano di Papi, gen. dell’Altissimo


(Florenz tätig 1552–1605)
Brustbild des Sultans Murad II. (1404–1451),
Öl auf Holz, 64 x 48,5 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung

Das vorliegende Gemälde steht mit einem von Cristofano dell’Altissimo gemalten Porträt Sultan Murads II. in Zusammenhang, das er für die berühmte von Cosimo I. de’ Medici in Auftrag gegebene Serie illustrer Männer schuf, die sich heute in den Uffizien in Florenz befindet (Inv. 1890 Nr. 3056). Der Herrscher ist im Profil dargestellt und trägt einen weißen Turban und einen Damastmantel. Der Wortlaut der Inschrift im oberen Teil des Bildes erinnert an seinen Sieg vom 10. November 1444 bei Warna am Schwarzen Meer. In dieser Schlacht hatte er die christliche Armee besiegt, die versuchte, die Osmanen bei ihrem Eroberungszug am Balkan aufzuhalten.

Die Serie der „uomini illustri“ in den Uffizien war von der berühmten Porträtsammlung inspiriert, die der Arzt und Philosoph Paolo Giovio in Borgovico in seiner Villa am Comer See zusammengetragen hatte und von der einzelne Teile kopiert wurden. Im Juni 1552 entsandte Cosimo I. den Maler Cristofano dell’Altissimo nach Como mit dem Auftrag, die Serie zu kopieren. Der Künstler hielt sich über zehn Jahre in Como auf und sandte Dutzende von Werken an den Hof der Medici; 1562 kehrte er schließlich nach Florenz zurück und führte dort die Arbeit mit der Hilfe von Mitarbeitern fort.

Die Porträts sind allesamt auf Holz gemalt, haben dieselbe Größe und zeichnen sich durch eine lebendige Farbigkeit und erklärende Inschriften in römischer Schrift aus. Sie waren in der Sala del Mappamondo im Palazzo Vecchio untergebracht, was auch von Vasari berichtet wird. Die Serie war im 16. Jahrhundert sehr beliebt, und Cristofano selbst schlug wiederholt und teilweise bekräftigt durch andere Künstler, darunter Iacopo und Francesco Zucchi, Girolamo Massei und Alessandro Allori, vor, auch andere Residenzen der Medici wie beispielsweise den römischen Palast Kardinal Ferdinands damit auszustatten.

Die Porträtserie enthält zahlreiche Bildnisse von Regenten des mittleren Osten, darunter jene von Mohammed II., Süleyman dem Prächtigen, dem Fürsten Cem und dem äthiopischen König Alchitrof. Dieser Kern von Porträts spiegelt die Sammlung Paolo Giovios wider, der an der islamischen Welt interessiert war und 1532 seinen Comentario de le cose de’ Turchi veröffentlichte, den er Kaiser Karl V. widmete.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

25.10.2023 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 49.400,-
Schätzwert:
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-

Umkreis des Cristofano di Papi, gen. dell’Altissimo


(Florenz tätig 1552–1605)
Brustbild des Sultans Murad II. (1404–1451),
Öl auf Holz, 64 x 48,5 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung

Das vorliegende Gemälde steht mit einem von Cristofano dell’Altissimo gemalten Porträt Sultan Murads II. in Zusammenhang, das er für die berühmte von Cosimo I. de’ Medici in Auftrag gegebene Serie illustrer Männer schuf, die sich heute in den Uffizien in Florenz befindet (Inv. 1890 Nr. 3056). Der Herrscher ist im Profil dargestellt und trägt einen weißen Turban und einen Damastmantel. Der Wortlaut der Inschrift im oberen Teil des Bildes erinnert an seinen Sieg vom 10. November 1444 bei Warna am Schwarzen Meer. In dieser Schlacht hatte er die christliche Armee besiegt, die versuchte, die Osmanen bei ihrem Eroberungszug am Balkan aufzuhalten.

Die Serie der „uomini illustri“ in den Uffizien war von der berühmten Porträtsammlung inspiriert, die der Arzt und Philosoph Paolo Giovio in Borgovico in seiner Villa am Comer See zusammengetragen hatte und von der einzelne Teile kopiert wurden. Im Juni 1552 entsandte Cosimo I. den Maler Cristofano dell’Altissimo nach Como mit dem Auftrag, die Serie zu kopieren. Der Künstler hielt sich über zehn Jahre in Como auf und sandte Dutzende von Werken an den Hof der Medici; 1562 kehrte er schließlich nach Florenz zurück und führte dort die Arbeit mit der Hilfe von Mitarbeitern fort.

Die Porträts sind allesamt auf Holz gemalt, haben dieselbe Größe und zeichnen sich durch eine lebendige Farbigkeit und erklärende Inschriften in römischer Schrift aus. Sie waren in der Sala del Mappamondo im Palazzo Vecchio untergebracht, was auch von Vasari berichtet wird. Die Serie war im 16. Jahrhundert sehr beliebt, und Cristofano selbst schlug wiederholt und teilweise bekräftigt durch andere Künstler, darunter Iacopo und Francesco Zucchi, Girolamo Massei und Alessandro Allori, vor, auch andere Residenzen der Medici wie beispielsweise den römischen Palast Kardinal Ferdinands damit auszustatten.

Die Porträtserie enthält zahlreiche Bildnisse von Regenten des mittleren Osten, darunter jene von Mohammed II., Süleyman dem Prächtigen, dem Fürsten Cem und dem äthiopischen König Alchitrof. Dieser Kern von Porträts spiegelt die Sammlung Paolo Giovios wider, der an der islamischen Welt interessiert war und 1532 seinen Comentario de le cose de’ Turchi veröffentlichte, den er Kaiser Karl V. widmete.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 25.10.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.10. - 25.10.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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