Lot Nr. 614


Tony Robert-Fleury


(Paris 1837–1911 Viroflay/ Seine-et-Oise)
“Le Senat de Venise”, rückseitig alt betitelt und bezeichnet “Robert Fleury, appartient à M. Conteaux”, signiert, datiert Robert Fleury 1849, Öl auf Holz, 68,5 x 84,5 cm, gerahmt (Rahmen beschädigt)

Provenienz:
Auktion, Dorotheum, Wien, 26. Oktober 1935, Los 867;
Privatsammlung, Wien

Tony Robert-Fleury hält im vorliegenden Gemälde eine Audienz beim Dogen Marino Grimani (1532-1605) in der Sala del Collegio des Dogenpalastes in Venedig fest.
Die prächtige Sala del Collegio war der Versammlungssaal des Pien Collegio, der Regierung der Republik Venedig unter dem Vorsitz des Dogen. Diese bestand neben ihm aus der Signoria (dem Kleinen Rat), der Quarantia (Rat der Vierzig/Oberstes Gericht) sowie den Savi (Weisenräten). Die Aufgaben des Pien Collegio, der täglich zusammentraf, umfassten neben der Beratung über politische, militärische und wirtschaftliche Themen auch den Empfang ausländischer Gesandter. Die hölzernen Sitze des Saales stammen aus dem Jahr 1574, nachdem der Raum nach einem Brand desselben Jahres renoviert wurde. Über dem Tribunal befindet sich das große Gemälde von Paolo Veronese, das den Dogen Sebastiano Venier in Dankbarkeit angesichts der siegreichen Schlacht von Lepanto 1581 zeigt. Robert-Fleurys Werk erinnert an ein Renaissance-Gemälde von Pietro Malombra, auf welchem eine Audienz des spanischen Botschafters beim Dogen Marino Grimani in der Sala del Collegio im Jahre 1604 abgebildet ist und das sich im Museo del Prado in Madrid befindet.
Grimani ist als Förderer von Kunst und Kultur in Venedig bis heute präsent; zahlreiche Kunst- und Buchbestände tragen seinen Namen. Auch auf die Gestaltung des Dogenpalastes hatte er enormen Einfluss, sodass einer der Audienzräume, die Sala Grimani, nach ihm benannt wurde. Auf mehreren Gemälden des Palastes ließ der Doge sich selbst porträtieren. Seine Familie war eine des angesehensten und wohlhabendsten Venedigs. Der ehemalige Familienpalast, der prächtige Palazzo Grimani, befindet sich unweit der Rialtobrücke am Canal Grande. Marino Grimani wurde 1595 zum Dogen gewählt und war im Volk wegen seiner Großzügigkeit durchaus beliebt. Leopold von Ranke schrieb über ihn: „Niemals wurde der Hingang eines Dogen tiefer und allgemeiner betrauert als der Tod Grimanis im Jahre 1605.“

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

25.04.2024 - 18:00

Schätzwert:
EUR 7.000,- bis EUR 10.000,-

Tony Robert-Fleury


(Paris 1837–1911 Viroflay/ Seine-et-Oise)
“Le Senat de Venise”, rückseitig alt betitelt und bezeichnet “Robert Fleury, appartient à M. Conteaux”, signiert, datiert Robert Fleury 1849, Öl auf Holz, 68,5 x 84,5 cm, gerahmt (Rahmen beschädigt)

Provenienz:
Auktion, Dorotheum, Wien, 26. Oktober 1935, Los 867;
Privatsammlung, Wien

Tony Robert-Fleury hält im vorliegenden Gemälde eine Audienz beim Dogen Marino Grimani (1532-1605) in der Sala del Collegio des Dogenpalastes in Venedig fest.
Die prächtige Sala del Collegio war der Versammlungssaal des Pien Collegio, der Regierung der Republik Venedig unter dem Vorsitz des Dogen. Diese bestand neben ihm aus der Signoria (dem Kleinen Rat), der Quarantia (Rat der Vierzig/Oberstes Gericht) sowie den Savi (Weisenräten). Die Aufgaben des Pien Collegio, der täglich zusammentraf, umfassten neben der Beratung über politische, militärische und wirtschaftliche Themen auch den Empfang ausländischer Gesandter. Die hölzernen Sitze des Saales stammen aus dem Jahr 1574, nachdem der Raum nach einem Brand desselben Jahres renoviert wurde. Über dem Tribunal befindet sich das große Gemälde von Paolo Veronese, das den Dogen Sebastiano Venier in Dankbarkeit angesichts der siegreichen Schlacht von Lepanto 1581 zeigt. Robert-Fleurys Werk erinnert an ein Renaissance-Gemälde von Pietro Malombra, auf welchem eine Audienz des spanischen Botschafters beim Dogen Marino Grimani in der Sala del Collegio im Jahre 1604 abgebildet ist und das sich im Museo del Prado in Madrid befindet.
Grimani ist als Förderer von Kunst und Kultur in Venedig bis heute präsent; zahlreiche Kunst- und Buchbestände tragen seinen Namen. Auch auf die Gestaltung des Dogenpalastes hatte er enormen Einfluss, sodass einer der Audienzräume, die Sala Grimani, nach ihm benannt wurde. Auf mehreren Gemälden des Palastes ließ der Doge sich selbst porträtieren. Seine Familie war eine des angesehensten und wohlhabendsten Venedigs. Der ehemalige Familienpalast, der prächtige Palazzo Grimani, befindet sich unweit der Rialtobrücke am Canal Grande. Marino Grimani wurde 1595 zum Dogen gewählt und war im Volk wegen seiner Großzügigkeit durchaus beliebt. Leopold von Ranke schrieb über ihn: „Niemals wurde der Hingang eines Dogen tiefer und allgemeiner betrauert als der Tod Grimanis im Jahre 1605.“

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 25.04.2024 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.04. - 25.04.2024