Lot Nr. 42


Anthonie Verstraelen


(Gorinchem 1594–1641 Amsterdam)
Schlittschuhläufer,
monogrammiert rechts unten: AVS (ligiert),
Öl auf Holz, 13,2 x 21,7 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Mak van Waay, Amsterdam, 4. Dezember 1928, Lot 96;
Galerie Hans Bammann, Düsseldorf, 1929;
Privatsammlung, Deutschland

Ausgestellt:
Aachen, Suermondt-Ludwig-Museum, Chambre Privée. Meisterwerke aus dem Wohnzimmer eines Sammlers, 8. November 2018 – 3. Februar 2019, Kat.-Nr. 27

Literatur:
P. van den Brink, Winterlandschaft mit Eisvergnügen, in: S. Ayooghi (Hg.), Chambre Privée. Meisterwerke aus dem Wohnzimmer eines Sammlers, Ausstellungskatalog, Petersberg 2018, S. 111–113, Nr. 27

Die Werke von Anthonie Verstraelen wurden häufig fälschlicherweise Hendrick Avercamp zugeschrieben, dem berühmten Maler und Erneuerer des Genres der Winterszenen. Lot Nr. 28 dieser Auktion besteht in einem Gemälde Avercamps und eines Werkstattgehilfen. Abgesehen von einigen Archivalien ist nur wenig über Verstraelen bekannt. Betrachtet man das Gesamtwerk des Künstlers, wurde er zweifellos von den Gemälden Avercamps inspiriert und teilte die Vorliebe für malerische Details und sorgfältig ausgearbeitete Figuren. Wie Peter van den Brink (siehe Literatur) feststellt, wurde das vorliegende Gemälde bereits 1928 als eigenhändiges Werk des Künstlers anerkannt, als der Düsseldorfer Kunsthändler Hans Bammann (1901–1945) es auf einer Auktion erwarb (siehe Provenienz).

In diesem relativ kleinen Werk hat Verstraelen eine Winterlandschaft mit niedrigem Horizont in einer Perspektive dargestellt, die durch die Diagonale der Schlittschuhläufer verstärkt wird. Ähnliche Werke des Künstlers befinden sich im Niedersächsischen Landesmuseum in Hannover (Inv.-Nr. PAM 756) und in der Fondation Custodia – Collection Frits Lugt, in Paris (Inv.-Nr. 2629), wobei letzteres monogrammiert und mit 1634 datiert ist. Verstraelens spätere Werke unterscheiden sich von seinen früheren Kompositionen durch eine weniger präzise Pinselführung, ein kleineres Format und eine monochrome Farbpalette. Diese Merkmale treffen auch auf das hier angebotene Werk zu. Aus diesem Grund datiert van den Brink das Werk in die Zeit um 1635–1640. Diese Beobachtungen deuten darauf hin, dass der Künstler in der zweiten Hälfte seiner Schaffenszeit eher für den freien Kunsthandel und weniger auf Auftrag arbeitete. Diese von van den Brink aufgestellte Theorie deckt sich mit dem Tod der Zeitgenossen Hendrick Avercamp, Esaias van de Velde und Arent Arentsz., gen. Cabel, die alle im selben Genre tätig waren.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

24.04.2024 - 18:00

Schätzwert:
EUR 30.000,- bis EUR 50.000,-

Anthonie Verstraelen


(Gorinchem 1594–1641 Amsterdam)
Schlittschuhläufer,
monogrammiert rechts unten: AVS (ligiert),
Öl auf Holz, 13,2 x 21,7 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Mak van Waay, Amsterdam, 4. Dezember 1928, Lot 96;
Galerie Hans Bammann, Düsseldorf, 1929;
Privatsammlung, Deutschland

Ausgestellt:
Aachen, Suermondt-Ludwig-Museum, Chambre Privée. Meisterwerke aus dem Wohnzimmer eines Sammlers, 8. November 2018 – 3. Februar 2019, Kat.-Nr. 27

Literatur:
P. van den Brink, Winterlandschaft mit Eisvergnügen, in: S. Ayooghi (Hg.), Chambre Privée. Meisterwerke aus dem Wohnzimmer eines Sammlers, Ausstellungskatalog, Petersberg 2018, S. 111–113, Nr. 27

Die Werke von Anthonie Verstraelen wurden häufig fälschlicherweise Hendrick Avercamp zugeschrieben, dem berühmten Maler und Erneuerer des Genres der Winterszenen. Lot Nr. 28 dieser Auktion besteht in einem Gemälde Avercamps und eines Werkstattgehilfen. Abgesehen von einigen Archivalien ist nur wenig über Verstraelen bekannt. Betrachtet man das Gesamtwerk des Künstlers, wurde er zweifellos von den Gemälden Avercamps inspiriert und teilte die Vorliebe für malerische Details und sorgfältig ausgearbeitete Figuren. Wie Peter van den Brink (siehe Literatur) feststellt, wurde das vorliegende Gemälde bereits 1928 als eigenhändiges Werk des Künstlers anerkannt, als der Düsseldorfer Kunsthändler Hans Bammann (1901–1945) es auf einer Auktion erwarb (siehe Provenienz).

In diesem relativ kleinen Werk hat Verstraelen eine Winterlandschaft mit niedrigem Horizont in einer Perspektive dargestellt, die durch die Diagonale der Schlittschuhläufer verstärkt wird. Ähnliche Werke des Künstlers befinden sich im Niedersächsischen Landesmuseum in Hannover (Inv.-Nr. PAM 756) und in der Fondation Custodia – Collection Frits Lugt, in Paris (Inv.-Nr. 2629), wobei letzteres monogrammiert und mit 1634 datiert ist. Verstraelens spätere Werke unterscheiden sich von seinen früheren Kompositionen durch eine weniger präzise Pinselführung, ein kleineres Format und eine monochrome Farbpalette. Diese Merkmale treffen auch auf das hier angebotene Werk zu. Aus diesem Grund datiert van den Brink das Werk in die Zeit um 1635–1640. Diese Beobachtungen deuten darauf hin, dass der Künstler in der zweiten Hälfte seiner Schaffenszeit eher für den freien Kunsthandel und weniger auf Auftrag arbeitete. Diese von van den Brink aufgestellte Theorie deckt sich mit dem Tod der Zeitgenossen Hendrick Avercamp, Esaias van de Velde und Arent Arentsz., gen. Cabel, die alle im selben Genre tätig waren.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 24.04.2024 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.04. - 24.04.2024