Adriaen Jansz. van Ostade
(Haarlem 1610–1685)
Gasthausinterieur mit Bauern beim Tricktrack-Spiel,
Öl auf Holz, Tondo, Durchmesser 40 cm, gerahmt
Provenienz:
Galerie Kleinberger, Paris;
Achilles von Wolf (1834–1891), Prag;
Auktion, Dorotheum, Wien, 10. Juni 1958, Lot 93;
Privatsammlung, Norddeutschland;
Auktion, Dorotheum, Wien, 2. Oktober 2002, Lot 166;
Privatsammlung, Wien
Literatur:
B. Schnackenburg, Die Anfänge des Bauerninterieurs bei Adriaen und Isaak van Ostade, in: Oud Holland, Bd. 85, Nr. 1 (1970), S. 159, 162 mit Abb.;
B. Schnackenburg, Adriaen van Ostade, Isack van Ostade: Zeichnungen und Aquarelle, Gesamtdarstellung mit Werkkatalogen, Bd. I, Hamburg 1981, S. 37, 43, 47, 79, 258
Das vorliegende Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter Nr. 114908 verzeichnet. Es beruht auf einer Adriaen van Ostade zugeschriebenen Zeichnung, die sich einst bei Walter von Wenz in Eindhoven befand (siehe Schnackenburg 1981, S. 79, Nr. 2).
Zum Zeitpunkt der Auktion des Dorotheums im Jahr 2002 akzeptierten sowohl Hiltraud Doll als auch Fred Meijer das vorliegende Gemälde als eigenhändiges Werk Adriaen van Ostades. Doll schlug eine Entstehungszeit um 1632/33 vor.
Dieses lebendige und gut erhaltene Gemälde ist ein charakteristisches Beispiel für van Ostades Frühzeit, die der Darstellung des bäuerlichen Lebensalltags gewidmet war. Der Schauplatz ist oft eine Scheune, die hier zu einem improvisierten Schauplatz für ein spontanes Tricktrack-Spiel auf einem umgedrehten Fass geworden ist. Ein großer Teil des Reizes des vorliegenden Tondos beruht auf der Atmosphäre, die zur Einheit der Komposition beiträgt, nicht zuletzt durch die Art und Weise, wie van Ostade die Mittelgruppe scharf beleuchtet hat, sowie durch die Positionierung der im Schatten befindlichen rauchenden Repoussoirfigur im Vordergrund. Die von links einfallende Lichtquelle unterstreicht deutlich den leicht karikierenden Ausdruck der gedrungenen, grobschlächtigen Figuren mit ihren Hakennasen und wilden, durchdringenden Blicken. Mit seiner Darstellung des bäuerlichen Lebens steht van Ostade in einer Tradition, die sich bis zu den Gemälden von Pieter Brueghel dem Älteren (1525/30–1569) zurückverfolgen lässt. Derartige Gemälde sollten die kultivierten Bürger unterhalten und erziehen, indem sie sich über das rüpelhafte Verhalten der in ihren Augen rückständigen und komischen Bauernschaft amüsierten.
Experte: Dr. Alexander Strasoldo
Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403
oldmasters@dorotheum.com
24.04.2024 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 44.200,-
- Schätzwert:
-
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-
Adriaen Jansz. van Ostade
(Haarlem 1610–1685)
Gasthausinterieur mit Bauern beim Tricktrack-Spiel,
Öl auf Holz, Tondo, Durchmesser 40 cm, gerahmt
Provenienz:
Galerie Kleinberger, Paris;
Achilles von Wolf (1834–1891), Prag;
Auktion, Dorotheum, Wien, 10. Juni 1958, Lot 93;
Privatsammlung, Norddeutschland;
Auktion, Dorotheum, Wien, 2. Oktober 2002, Lot 166;
Privatsammlung, Wien
Literatur:
B. Schnackenburg, Die Anfänge des Bauerninterieurs bei Adriaen und Isaak van Ostade, in: Oud Holland, Bd. 85, Nr. 1 (1970), S. 159, 162 mit Abb.;
B. Schnackenburg, Adriaen van Ostade, Isack van Ostade: Zeichnungen und Aquarelle, Gesamtdarstellung mit Werkkatalogen, Bd. I, Hamburg 1981, S. 37, 43, 47, 79, 258
Das vorliegende Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter Nr. 114908 verzeichnet. Es beruht auf einer Adriaen van Ostade zugeschriebenen Zeichnung, die sich einst bei Walter von Wenz in Eindhoven befand (siehe Schnackenburg 1981, S. 79, Nr. 2).
Zum Zeitpunkt der Auktion des Dorotheums im Jahr 2002 akzeptierten sowohl Hiltraud Doll als auch Fred Meijer das vorliegende Gemälde als eigenhändiges Werk Adriaen van Ostades. Doll schlug eine Entstehungszeit um 1632/33 vor.
Dieses lebendige und gut erhaltene Gemälde ist ein charakteristisches Beispiel für van Ostades Frühzeit, die der Darstellung des bäuerlichen Lebensalltags gewidmet war. Der Schauplatz ist oft eine Scheune, die hier zu einem improvisierten Schauplatz für ein spontanes Tricktrack-Spiel auf einem umgedrehten Fass geworden ist. Ein großer Teil des Reizes des vorliegenden Tondos beruht auf der Atmosphäre, die zur Einheit der Komposition beiträgt, nicht zuletzt durch die Art und Weise, wie van Ostade die Mittelgruppe scharf beleuchtet hat, sowie durch die Positionierung der im Schatten befindlichen rauchenden Repoussoirfigur im Vordergrund. Die von links einfallende Lichtquelle unterstreicht deutlich den leicht karikierenden Ausdruck der gedrungenen, grobschlächtigen Figuren mit ihren Hakennasen und wilden, durchdringenden Blicken. Mit seiner Darstellung des bäuerlichen Lebens steht van Ostade in einer Tradition, die sich bis zu den Gemälden von Pieter Brueghel dem Älteren (1525/30–1569) zurückverfolgen lässt. Derartige Gemälde sollten die kultivierten Bürger unterhalten und erziehen, indem sie sich über das rüpelhafte Verhalten der in ihren Augen rückständigen und komischen Bauernschaft amüsierten.
Experte: Dr. Alexander Strasoldo
Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403
oldmasters@dorotheum.com
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 24.04.2024 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 13.04. - 24.04.2024 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.